Wie merke ich ob ich ein Heuchler bin?

YvesTanguy  05.07.2022, 11:57

Ob Du ein Heuchler bist, kannst nur DU wissen, weil nur DU weißt, wie Du wirklich denkst - Ist Dir das wirklich nicht klar?

AbuSaladin1 
Beitragsersteller
 05.07.2022, 11:59

Ich will nur sichergehen, warum hat Allah uns auf diese Erde gestellt? Genau damit wir die Zeit hier nutzen um genau solche Sachen zu beheben

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Esselamu alejkum

Jeder Muslim sündigt, wichtig ist, dass du dich damit nicht abfindest. Arbeite so hart du kannst an dir und bemühe dich diese Sünden nicht zu tun. Wenn es dir passiert, dass du sündigst ist es wichtig, dass du bei Allah subhanehu ve te a'la bereust. Ein Heuchler ist derjenige der nach außen etwas zeigt, dass nicht in seinem Herzen ist.
Wenn er unter den Menschen ist betet und fastet er. Wenn er alleine ist interessiert ihn das Gebet nicht. Er spielt den Menschen also nur vor, dass er betet. Ebenfalls ist ein Teil des Heuchelns eine gute Tat nur wegen den Menschen zu tun. So spendet ein Heuchler nur damit ihn die Menschen loben, er spendet nicht für Allah subhanehu ve te a'la. Bist du in diesen Hinsichten immer gleich, unabhängig davon ob du unter den Menschen bist oder nicht, bist du inshallah kein Heuchler.


AbuSaladin1 
Beitragsersteller
 05.07.2022, 11:57

Wa aleykum selam wa rahmatullah wa barakatuh Bruderherz. Nein Bruder, so bin ich nicht. Also man kann es so verstehen, ein Heuchler täuscht im Grunde den Muslimen etwas vor, damit man denkt er gehört zu den Muslimen, aber eigentlich weiss er im vorhinein dass er alle nur verarscht?

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saidjjjjjj  05.07.2022, 12:07
@AbuSaladin1

Genau so ist es. Er weiß, dass er diese Taten nicht für Allah subhanehu ve te a'la macht. Er macht sie um Ansehen bei den Menschen zu erlangen oder ähnliches.

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Nehmen wir mal an, du hast die letzten 25 Jahre gesündigt. Jetzt könntest du irgend wie aufhören damit. Du würdest aber durch tragische Umstände nur noch 5 Jahre leben - du hast zum Schluss nicht gesündigt.

Dann versteh ich den Islam so, dass eine Waage darüber entscheidet, ob du in die Hölle oder ins Paradies kommt. Schon die mathematischen Voraussetzungen, wenn alles glatt geht, zeigen, dass Du die Waage nicht unbedingt zu deinen Gunsten bewegen kannst (und das obwohl du es irgend wie geschafft hättest nicht mehr zu sündigen). Nun die Frage: Für wie viele Muslime gilt das wohl? Schau dir doch mal die Zustände in der muslimischen Welt an. Vielleicht und auch nur vielleicht würden nach euren Maßstäben 0,1 Prozent der Muslime ins Paradies kommen.

Könnte es also nicht sein, dass eure Vorstellung von Sünde falsch ist und die Sünde nie dazu gedacht war, dass DU sie tragen sollst - sondern nur Gott, der die Erde, das All und das Leben gemacht hat, sie selbst tragen soll? Warum wird das von Muslimen nicht mal in Betracht gezogen?

Und noch eine andere Frage über die es mal nach zu denken gilt. Wir wissen, dass es oft Pastoren sind, die in der Vergangenheit völlig versagt haben - warum sollte das bei Imamen und ihren völlig verschiedenen Interpretationen des Koran anders sein? Warum wird Imamen mehr vertraut als Gott. Was wäre so schlimm daran, Gott permanent zu Fragen, was man tun muss, um Ihm wirklich zu begegnen? Könnte Er nicht alle Fragen beantworten? Wärst du bereit von Ihm Antworten zu hören, die dir nicht gefallen, weil sie z.b. deiner Tradition widersprechen? Wovor hast Du Angst: Gott liebt dich 1000 fach mehr als du dich selbst - warum willst du keine Beziehung?

Selbstbeherrschung ist eine der schwierigsten Übungen. Man kann daran arbeiten und um die Hilfe Gottes bitten. - Jakobus 1:5-8 und Lukas 11:13

السلام عليكم ورحمة الله وبركاته

Arbeite an dir selbst. Höre einfach auf, schlechtes zu tun. Und übergib nicht schon jetzt einer künftigen Ehefrau den Auftrag, dich zu bessern. Das musst du jetzt und selbst tun. Sonst wird es zur Ausrede. Oder willst du ihr dann die Schuld geben, wenn du das Schlechte doch nicht lassen kannst? Statt von vorderster Front zu reden, um den Islam zu verteidigen, was immer du damit jetzt meinst, solltest du vor allem danach trachten, deinen eigenen Islam zu verteidigen, d.h. gegen deine schlechten Angewohnheiten zu kämpfen, gegen dein Ego vorzugehen. Das ist der größte Jihad. Erst dann kannst du auch Da’wa gegenüber anderen guten Gewissens praktizieren. Denn andere zum Guten einladen und selber das Gegenteil tun, wäre in der Tat Heuchelei.

Ein Jihad erfordert ganzen Einsatz, verhindert die Einhaltung gesellschaftlicher Normen und steht damit einem geregelten bürgerlichen Leben im Wege. Welche Anstrengung für den Glauben soll es also sein, um auf ein gutes Auskommen mit seinen Leuten zu verzichten ? Geht es nicht eine Nummer kleiner ? Dawah im unaufwaendigen Rahmen ist doch auch gut und trotzdem muss man sein Leben nicht umkrempeln und evtl. unbemerkt pathologisch werden.