Seitdem ich abgetrieben habe, finde ich meinen Partner abstoßend?
Hallo zusammen,
vor 3 Wochen hatte ich einen Schwangerschaftsabbruch. Mein Freund war gegen diese Schwangerschaft, wollte das Kind auf keinen Fall haben, konnte sich noch nicht vorstellen, Vater zu werden. Die Schwangerschaft war ungeplant, Kinder wollten wir erst in 2-3 Jahren, dennoch hätte ich es gerne behalten, zumal ich mir Kindern mit ihm vorstellen konnte. Ich habe mich dann aber dagegen entschieden, als die Beziehung immer schlechter wurde, wir uns nurnoch stritten, ich trieb deshalb ab. Ich wollte am Ende nicht alleine dastehen, für mich war diese Situation furchtbar. Zum Abbruch hatte er mich begleitet.
Nun ist es so und das klingt sicher erstmal ziemlich gemein und hart, es erschreckt mich selbst, dass ich meinen Partner nurnoch abstoßend finde. Ich fühle keine Liebe mehr, eher fühle ich ihm gegenüber nurnoch Hass und Ekel. Ich möchte keine Nähe mehr, empfinde sie als erdrückend. Ich empfinde Ekel, wenn er mich umarmen oder küssen will, ich kann dies nicht mehr erwidern. Wenn ich ihn ansehe, sehe ich plötzlich einen anderen Menschen vor mir, ich finde immer mehr, was mir an ihm nicht gefällt, ich finde ihn nicht mehr attraktiv. Wenn er bei mir ist, dann fühle ich mich unwohl, ich empfinde kein Vertrauen mehr.
Ich bin geschockt darüber, zuvor hatten wir eine tolle Beziehung, ich habe ihn sehr geliebt, alles lief super, er war auch von Anfang an mein Typ, jetzt nach der Abtreibung, sieht alles ganz anders aus. Vielleicht ist es die Enttäuschung, dass er unser Kind abgelehnt hat?! Der Schock, wie er auf die Schwangerschaft reagiert hat? Habt ihr sowas schonmal erlebt? Ich bin total durcheinander.
10 Antworten
Nach meinem Abbruch konnte ich keinen Sex mehr haben. Ich hatte Angst wieder ungewollt Schwanger zu werden.
Mit dem Mann konnte ich nie mehr Sex haben und insgesamt hat sich mein sexualleben verändert.
Ich hatte immer sehr gerne Sex, war frei und konnte mich fallen lassen.
Heute schwingt immer etwas Angst mit.
ich selber wollte den Abbruch.
Ich kann und konnte mir nicht vorstellen ein Kind zu bekommen.
Mit der Abbruch bin ich also voll und ganz in reinen.
Du bist das aber ja scheinbar nicht und du solltest dir jetzt Hilfe suchen um diesen Abbruch zu verarbeiten.
Ich denke dafür werden einige wenige Stunde. reichen, so dass du dir das auch privat finanzieren kannst.
Es gibt zb fast überall gute Heilpraktiker für Psychologie.
Die müssen alle ebenfalls eine Therapeutinnen Ausbildung machen.
kosten um die 60€ die Stunde.
Bei mir ist es jetzt ca 6 Jahre her, ich weis es gar nicht genau.
Das Gefühl, dass sich ungewollt in mir dieser Fötus eingenistet hat und von mir lebt und mir Schmerzen bereitet und mein Leben und meine psychische Gesundheit in Gefahr gebracht hat, war einfach schrecklich für mich.
ich habe mich schrecklich Hilflos gefühlt und hatte auch das Gefühl dieser Gefahr wieder Ungewollt Schwanger zu werden nicht viel entgegenzusetzen zu können.
Den verhütet hatte ich.
Und ja mich hat es auch belastet innerhalb von kürzester Zeit 500€ auftreiben zu müssen.
Schlussendlich hat es mir mein Arbeitgeber geliehen und meine damalige direkte Vorgesetzte hat denn Grund wofür ich das Geld brauche für such behalten.
so das mein kirchlicher Arbeitgeber meinen Abbruch finanziert hat
Kann ich total nachvollziehen, ganz genau so ging es mir zu Anfang auch.
Aber dann ist mir klargeworden "Hey, von wegen Hilflos, die Abtreibung war doch an sich keine große Sache. Klar bisschen unangenehm, aber kein Weltuntergang
Was sollte schon schlimmes passieren, wenn mir sowas nochmal passiert?"
Das hat echt geholfen wieder lockerer und freier zu sein. Anfangs hab ich sogar immer doppelt verhütet, mittlerweile kann ich auch einfacher Verhütung wieder vertrauen ;)
Ja, dass stimmt der Abbruch war eine Erleichterung und ich würde immer wieder abbrechen.
danke, dass du dass mit
mir geteilt hast, es gibt wenige Frauen die das so zugeben können.
Leider!
wir sollten da viel offener drüber reden können, damit die proLifler nicht so eine große Lobby haben und ihre Lügen verbreiten können
Ganz genau, war auch bei mir ne riesen Erleichterung, vermischt mit ein bisschen Unglaube wie simpel das im Grunde war. Wie wenn man nach nem Unfall unverletzt aus dem Auto steigt!
So geht es der großen Mehrheit aller Frauen nach einer Abtreibung, sie verspüren Erleichterung oder sogar Freude.
wir sollten da viel offener drüber reden können, damit die proLifler nicht so eine große Lobby haben und ihre Lügen verbreiten können
Genau deswegen bin ich so offen damit! Auch im echten Leben, und du würdest dich wundern wie viele Frauen abgetrieben haben.
Denn da ich so offen damit bin, trauen sich auch andere Frauen, zumindest mir gegenüber, zu erzählen das sie selbst auch mal abgetrieben haben. Allein bei mir in der Firma sind es mindestens 6 Frauen.
In meinem privaten Umfeld rede ich da auch drüber. Aber ich arbeite für eine kirchliche Organisation.
Da muss ich etwas vorsichtiger sein, aber auch ich kenne einige Frauen die abgetrieben haben
Tut mir leid - auch für dein "Sternenkind"...
Er hat dich emotional erpresst - du bist in die Falle getappt...
Liebe wirst du wohl nicht mehr für diesen Mann empfinden können - du würdest stets an dein Baby erinnert werden...
So würde ich dir zur Trennung raten - auch, um zur Ruhe zu kommen...
Deine Schuldgefühle solltest du unter professioneller Hilfe aufarbeiten !
Nur so kannst du wieder zu dir finden - und in Frieden mit den Umständen zu leben suchen...
Alles Gute für dich !
Wo hat er sie emotional erpresst? Er hat nur geäußert das er noch nicht bereit ist und es nicht möchte. Das ist sein gutes Recht.
Ich lese da anderes heraus - habe jedoch kein Problem, wenn du eine andere Auffassung vertrittst...;)
Mein Freund war gegen diese Schwangerschaft, wollte das Kind auf keinen Fall haben, konnte sich noch nicht vorstellen, Vater zu werden.
Daran ist nichts verkehrt. Er darf das äußern!
Ich habe mich dann aber dagegen entschieden, als die Beziehung immer schlechter wurde, wir uns nurnoch stritten, ich trieb deshalb ab
Einfache Meinungsverschiedenheit über ein sehr wichtiges Thema für die gemeinsame Zukunft (da kommt nicht heraus ob er sie emotional genötigt hat)
Das war's. Mehr gibt sie über sein Verhalten nicht wirklich preis. Also ist alles weitere nur Spekulation. Ob er das getan hat oder nicht liest man nicht heraus
Wir waren bei all den folgenden Streitereien nicht zugegen - offensichtlich war es keine einmalige Äußerung seinerseits, die zum Bruch führte...
Aber lassen wir doch der FS die Möglichkeit, sich über die einzelnen Antworten klar zu werden - jeder hier will nur das Beste geben !
Du hast ihn ganz anders kennen gelernt, nämlich als Egoisten. Sein Ding durchzuziehen ist ihm wichtiger, als mit Dir gemeinsam ein Kind zu bekommen. Damit hat er Dein Gefühl für ihn erschüttert, ins Wanken gebracht. Du bist von ihm enttäuscht, weil er Dich zur Abtreibung gedrängt hat und damit Erfolg hatte.
Eine Auszeit für die Beziehung wäre eventuell gut. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es nicht wieder gut wird. Dann bleibt die Trennung.
Alles Liebe für Dich
Wo steht das er sie gedrängt hat? Sie hatten Streit, weil sie Meinungsverschiedenheiten hatten diesbezüglich. Da steht aber nicht das er sie dazu gezwungen oder gedrängt hat den Schritt zu gehen. Er hat nur seine Meinung diesbezüglich geäußert. Sie hätte es ja nicht machen müssen, nur weil sie Beziehungsstress hatten. Und auch der Vater darf entscheiden wann er soweit ist Kinder zu bekommen und nicht nur die Frau. Es war nicht geplant, er war noch nicht soweit. Das zu äußern ist völlig in Ordnung und berechtigt.
Klingt nach Trennung, wenn du seine Meinung nicht akzeptieren kannst.
Also hättest du hier früher die Frage ob du abtreiben sollst oder nicht, nur weil dein Freund es möchte, gestellt, dann hätte ich dir davon abgeraten!
Wenn du das Kind gerne behalten hättest und es nur ihm zu Liebe machst, weil es sonst nur zu Streit gekommen wäre/ist, dann hätte ich an deiner Stelle die Sachen gepackt und die Beziehung beendet.
Jezt kannst du natürlich nichts mehr rückgängig machen, aber ich gebe dir den Tipp in Zukunft nichts zu tun, was du nicht vollen Herzens möchtest! Natürlich bist du jetzt angewidert von ihm! Es war ein Wunsch von dir es zu behalten und er war derjenige, der dich mehr oder weniger indirekt dazu gebracht hat die Abtreibung vorzunehmen.
Ich würde an deiner Stelle die Beziehung beenden, weil sowas kann euch für immer zwischen euch stehen und er wird evtl nicht mal fühlen können wie es dir dabei ging als du es für ihn abgetrieben hast
Klar, denn eine Beziehung ist schließlich einseitig, und der Mann ist nichts weiter als ein Samenspender, der ansonsten nichts mitzureden hat, aber trotzdem der Sündenbock für alles zu sein hat UND nichts fühlt. Schon klar...
Hab ich geschrieben das er der Sündenbock ist? Ich habe geschrieben das sie den Wunsch hatte es zu behalten und ich davon nur wegen dem Beziehungsstress abzutreiben abgeraten hätte . Es ist ihr Körper und wenn sie es behalten hätte wollen, wäre eine Trennung das Beste gewesen, da er es nicht wollte. Wenn man in der Hinsicht eine verschiedene Meinung darüber hegt, ist es besser getrennte Wege zu gehen. Er war nicht bereit Vater zu werden, das ist sein gutes Recht auch so zu denken und es zu äußern. Aber sie hätte es trotzdem nicht abtreiben müssen, wenn ihr Herz ihr eigentlich was anderes sagt
So egoistisch denken aber beziehungsreife Menschen nicht. Die sind nicht direkt bereit, für ein Unfall die Beziehung gegen die Wand zu fahren. Es ist ihr Körper - ja, aber es ist sein Sperma. Und ohne dieses würde ihr Körper rein gar nichts austragen. Also: Gereifte Menschen reden miteinander und gehen nicht infantil mit dem Kopf durch die Wand und verurteilen das Kind zu einem Verweilen in einer zerrissenen Beziehung/Familie, nur weil die Frau keine weiteren 2 oder 3 Jahre warten kann, um das Familienglück dann harmonisch und von beiden Seiten gewollt zu genießen.
Ihre Entscheidung war richtig. Sie muss es nur noch emotional verarbeiten.
Das stimmt, aber es wurde zumindest der Versuch unternommen, die Beziehung zu retten. Und das kann nicht falsch sein. Ebenso kann es nicht falsch sein, den Mann nicht zu übergehen. Ist ja nicht so, als war es ihre letzte Chance, ein Kind zu bekommen. Sie ist halt jetzt noch in einer aufgewühlten Phase. Vielleicht macht auch eine Beziehungspause Sinn. Oder aber sie besinnt sich und versucht sich zusammen mit ihrem Partner durch diese emotional schwere Zeit zu kämpfen. Das würde sie vielleicht umso enger miteinander verbinden.
Die Angst wieder schwanger zu werden hatte ich damals auch, allerdings hab ich heute, fast 20 Jahre später, immer noch hin und wieder Sex mit dem Typ von damals.
Ich muss sagen, nach einer Weile wurde die Angst wieder schwanger zu werden geringer, nämlich als mir klar wurde, das ich mittlerweile einen guten Job habe, und eine weitere Abtreibung locker finanzieren könnte.
Für mich war das schlimmste an der Abtreibung das es mir unendlich peinlich war, ungewollt schwanger zu sein "Nur ungebildete Assis werden ungewollt schwanger" dachte ich mir damals, heute weis ich, das es jeder passieren kann ^^
Soo genug Senf hinzugefügt ;)