Seid ihr der Meinung, dass Männer in unserer Gesellschaft benachteiligt werden?

13 Antworten

Unsere Gesellschaft ist noch lange nicht so offen, wie sie sich manchmal darstellt.

Die Benachteiligung betrifft ALLE Geschlechter, also auch Männer.

Ja, teilweise sicherlich.

Um mal auf die Beispiele einzugehen:

Frauenhäuser gibt es immer noch viel zu wenige. Aber ob ein "Männerhaus" tatsächlich angenommen werden würde, von Männern die Zuhause häusliche Gewalt erleben oder Psychoterror, mag ich mal bezweifeln. Es ist ja nun auch nicht so, dass es keine Männer gibt, die von ihren Frauen misshandelt werden. Aber da der Mann oftmals einem geregelten Job nachgeht, hat er natürlich oft auch andere Möglichkeit aus dieser Hölle zu entkommen, als eine Frau die mittellos da steht.

Männer sind häufiger von Gewalt betroffen: Ja, das mag durchaus zutreffen. Allerdings Gewalt, die von anderen Männern ausgeht. Womit dann wieder davon ausgegangen werden kann, dass Männer eher zur gewalttätigen Spezies gehören als Frauen.

Männer begehen viel häufiger Suizid: ja, zweifelsohne

https://gendermedwiki.uni-muenster.de/mediawiki/index.php/Geschlechterunterschiede_bei_Suizid_und_Suizidalit%C3%A4t/Fachartikel

Männer sind häufiger obdachlos: auch das dürfte richtig sein.

Körperlich anstrengendere Jobs: geschuldet der körperlichen Überlegenheit, aber auch der jahrhundertelangen Annahme, dass Frauen manche Jobs nicht ausüben können. Im Prinzip also eine von Männern geschaffene Situation. Aber Frauen auf dem Bau, Frauen als LKW-Fahrer, Frauen als Klempnerinnen oder Dachdeckerinnen... Es wird daran gearbeitet. Wobei Frauen z.B. in Pflegeberufen öfters anzutreffen sind. Und das ist sicherlich auch kein Zuckerschlecken.

Schlechtere Noten in der Schule: für die Grundschule würde ich das sogar unterschreiben. auf den weiterführenden Schulen verwischt es sich dann wieder.

Sorgerecht und Co.: auch dem würde ich zustimmen. Auch wenn sich viel getan hat in den letzten Jahren, so werden hier immer noch öfters den Frauen die Kinder zugesprochen im Fall der Fälle als den Männern. Sorgerecht haben und ausüben dürfen, sind nicht immer die gleichen Dinge... Und ja: ich wäre auch dafür, dass ein Mann der die Vaterschaft anerkannt hat das Sorgerecht automatisch erhalten sollte.

Männer müssen immer den ersten Schritt machen: geschuldet allerdings auch wieder , dass es viele Männer als "sonderbar" empfinden, wenn es nicht so wäre. Eine emanzipierte Frau ist für einige Männer nach wie vor nicht gewünscht. Wobei die Grenzen auch immer fließender werden. Ist ja nicht so, dass heute der Mann erst noch den Anstandsbesuch bei den Eltern machen muss. Frauen die Männer anflirten sind nicht selten. Und Frauen warten auch nicht mehr darauf angesprochen zu werden, sondern sprechen selbst an. Nicht immer, sicherlich auch dem Kulturkreis geschuldet, aber immer öfter.

"Gejammert" wird auf beiden Seiten. Aber ich finde auch nicht, dass nun Männer immer und in allen Dingen die besseren Möglichkeiten haben.

Und gerade was den Punkt Sorgerecht und Co. betrifft, sehe ich persönlich nicht nur unterhaltsunwillige Kerle und schlechte Väter. Aber mal im Ernst: welches Gericht würde dem stattgeben, wenn er sich kümmern wollen würde, aber dadurch weniger arbeiten könnte und sie somit weniger Unterhalt bekommen würde?

Ja, sehe ich auch so.

Ich habe kürzlich eine Praktikantin eingestellt, egal wo sie hingeht und was sie macht.. ständig ist irgendjemand bei ihr und meint helfen zu müssen.

Ihr männlicher Vorgänger war auf sich allein gestellt und musste, wenn er Hilfe benötigte, fragen.

Achja, und nicht medizinisch notwendige Genitalverstümmelung ist bei uns Männern auch noch immer erlaubt!

Es gibt fast keine Männerhäuser, aber dafür Frauenhäuser

naja es gibt halt wenig Männer die vor ihren Frauen flüchten, weil ihre Frauen ihnen körperliche Gewalt antun.. Männer sind stärker als Frauen und können sich daher wehren..

Männer häufiger von Gewalt betroffen,

maximal weil sie sich untereinander prügeln.

bekommen in der Schule im Durchschnitt schlechtere Noten als Frauen,

die armen Männer. bekommen schlechtere Noten weil sie oft als Teenager fauler sind als Frauen. Daneben gibt es mindestens genauso viele Männer wie frauen mit guten oder schlechten Noten.

werden beim Thema Sorgerecht deutlich benachteiligt

da geb ich dir recht - nur viele Männer nützen das leider dann auch aus. und als alleinerziehende ist das Leben definitiv auch kein Zucker schlecken

und müssen fast immer den ersten Schritt machen, wenn sie eine Frau kennenlernen wollen.

das war mal vor 50 Jahren so und ist evt bei schüchternden Teenager Mädels noch so. ne gestanden Erwachsene Frau hat sicher kein Problem einen Mann anzusprechen

Ich will das gar nicht versuchen zu beurteilen, es gibt so viele Argumente beider Seiten. Nur fällt mir auf:

Wo früher noch ein Elternteil ausreichte mit einem Vollzeitjob die Familie zu ernähren wird jetzt drauf Gedrängt möglichst frühzeitig die Kinder abzugeben um "Karriere" machen zu können. "Karriere" ein schönes Wort, für die meisten bedeutet es aber maximal einen Durchschnittsjob mit Überstunden. Wer wird später sagen: Gut, dass ich so viel gearbeitet habe? Denkt ihr nicht eher, dass gedacht wird: traurig, dass ich nicht Zeit mit meiner Familie gehabt habe!

Das Umdenken findet bei den allermeisten nicht vor einem deutlichen Schicksalsschlag statt. Sei es, dass man sich körperlich aufgearbeitet hat oder auch psychisch mehrfach im Burnout gelandet ist.

Ich musste das über die Jahre erleben, wie dieses Umdenken nach und nach bei meinen Bekannten Einzug hielt. Die paar, die es nicht erlebt haben, haben gemerkt, dass zum Rentenbeginn ein Blumenstrauß und Händeschütteln alles war, was sie für Ihre vielen Jahre im Unternehmen bekommen haben. Und dass sie selbstverständlich völlig ersetzbar sind.

Es gibt sicher jemand der anderer Überzeugung ist. Denke aber, dass ich trotzdem mit dieser Einschätzung nicht so falsch liege.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – kompliziert