Wieso gibt es Frauenhäuser, aber kaum/bis keine Männerhäuser?

12 Antworten

Patriarchalisches Denken!

Im Prinzip schaffen wir es damit, alle Menschen zu diskriminieren.

Frauen werden besonders geschützt, weil wir unterstellen, dass

* es nur zwei Sorten von Menschen gibt: Männer und Frauen;

* Männer stärker sind;

* Frauen keine eigenen sexuellen Bedürfnisse habe (außer schwanger werden zu wollen oder halt nicht);

* Frauen unfähig sind, "Täterin" zu sein;

* Männer unfähig sind, "Opfer" zu sein.

Im deutschen Strafrecht hat sich mittlerweile einiges geändert, weil man sich der Realität anpassen wollte.

Mittlerweile ist es in Deutschland sogar strafbar, wenn eine Frau einen Mann vergewaltigt. Weil auch das tatsächlich vorkommt.

Die Betreiber von sozialen Einrichtungen sind oft kirchlich und ihrer Zeit deshalb allgemein etwas hinterher.

Allerdings wäre ich eher für "Menschen-Häuser", die allen Opfern von Gewalt offen stehen. Auch und gerade Personen, die sich nicht so klar in dieses antiquierte Männlein-fickt-Weiblein-Schema einordnen lassen.

 Liebe Grüße,

Tanja


marianno  29.12.2015, 10:28

Ich empfehle dir dich mal mit der biologischen Geschlechterrolle besser auseinanderzusetzen, statt dein Denken mit einem Vorurteil zu beenden.

0

Das ist eine Folge des radikalen Feminismus. Und es geht - wie so oft - um Geld.

Erin Pizzey gründete seinerzeit das erste Frauenhaus Großbritanniens. Sie beriet dabei Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Mit der Zeit stellte sie fest, daß die Gewalt in gewaltaffinen Beziehungen sowohl von Frauen als auch Männern ausgehen kann und keineswegs ein geschlechtsspezifisches Problem darstellt.

Als sie in ihren Veröffentlichungen Sätze wie diesen schrieb:

"Von den ersten hundert Frauen, die durch unsere Türen kamen, waren 62 genauso gewalttätig wie die Männer, die sie hinter sich gelassen hatten. Ich musste der Tatsache ins Auge sehen, dass den Männern immer die Schuld an Gewalt in einer Familie gegeben werden würde, dass man falsche Beschuldigungen geben sie erheben würde und dass man immer allein den Frauen glaubte."

...bekam sie den Zorn ihrer radikalfeministischen Mitstreiterinnen zu spüren. Sie und ihre Familie erhielten Morddrohungen, und ihr Hund wurde getötet. Also verließ Frau Pizzey das Land. Zu den Ursachen schreibt sie:

"Es gibt so viele gewalttätige Frauen wie Männer. Aber es steckt viel mehr Geld darin, Männer zu hassen, vor allem in den Vereinigten Staaten - Millionen von Dollar. Es ist politisch gesehen keine gute Idee, das hohe Budget für Frauenhäuser zu bedrohen, indem man sagt, dass nicht alle Frauen dort ausschließlich Opfer sind. So oder so, die Aktivistinnen dort sind nicht da, um Frauen dabei zu helfen, mit dem fertig zu werden, was ihnen widerfahren ist. Sie sind da, um ihre Budgets zu begründen, ihre Konferenzen, ihre Reisen ins Ausland und ihre Stellungnahmen gegen Männer."

Die Denkmuster in der Bundesrepublik sind ganz ähnlich. Das läßt sich zum Beispiel daran ablesen, daß bisher erfolgreich verhindert wurde, die Ergebnisse von hunderten internationalen Studien, die belegen, daß häusliche Gewalt zu 50 % oder mehr von Frauen ausgeht, in das öffentliche Bewußtsein dringen zu lassen.

So eindrucksvoll wie symptomatisch ist auch der Fall von Monika Ebeling: Wer sich als Gleichstellungsbeauftragte für Gleichberechtigung statt Frauenbevorzugung und Männerbenachteiligung einsetzt, legt sich mit Feministinnen an und wird deshalb wird gefeuert.

Ganz einfach: Häusliche Gewalt gegenüber Männern wird immer noch totgeschwiegen.

Dazu kommt dass viele veraltete Ansichten gegenüber Männern immer noch stark verbreitet sind. So hat der Mann von heute immer noch ein starker und unabhängiger Einzelkämpfer und Herr im Hause (ohne dabei seiner Frau irgendwelche Vorschriften machen zu dürfen) zu sein. Wer auch nur ansatzweise davon abweicht stösst öfter auf Spott als auf Verständnis, wird als "schwuler Waschlappen" und ähnliches bezeichnet weil er sich nicht gegen eine Frau durchsetzen kann, und wird für lange Zeit nicht mehr ernstgenommen. Bei sexueller Gewalt kommt zusätzlich noch das Klischee dazu dass Männer ja grundsätzlich jederzeit und mit allem Sex haben wollen, eine willkommene Gelegenheit sich sowohl über seine sexuelle Orientierung als auch seine Manneskraft lustig zu machen.

Und zu guter letzt stellt sich noch die Frage welche Konsequenzen einem Mann drohen könnten falls die Ehefrau erfährt, dass er sich wehren und Anzeige erstellen will (vorausgesetzt die Polizei schickt ihn nicht gleich wieder nach Hause). Was ist wenn die Frau nun sagt dass er versucht habe sie zu vergewaltigen und die Verletzungen auf seinem Körper kämen von ihren Abwehrversuchen? Selbst wenn der Prozess zu Gunsten des Mannes verläuft ist sein Ruf komplett im Abgrund.

Männer sind zwar genauso oft und  - ja nach Umfrage - sogar öfter von physischer Gewalt in Beziehungen betroffen, doch ist diese in den seltensten Fällen so unmittelbar brutal, dass eine sofortige, kurzfristige Lösung her muss, um Leib und Leben in Sicherheit zu bringen.

Das soll die Problematik nicht verharmlosen und ich stimme soweit zu, dass dies ein wenig beachtetes Problem ist. Aber eine akute Gefahrenlage, die einen sofortigen Auszug und eine Flucht notwendig macht, ist noch immer ein Problem, das Frauen wesentlich stärker betrifft.

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usliche_Gewalt#M.C3.A4nnliche_Opfer

Die allgemeine Benachteiligung von Männern in der Gesellschaft kann ich aber nicht nachvolziehen. Das Gefühl hatte ich - ganz subjektiv natürlich - nie.



divadmastrr 
Beitragsersteller
 27.12.2015, 19:14

Schöne Antwort mir auch nicht, bis ich mir darüber Gedanken gemacht habe und zu dem Thema recherchiert habe.

0

Es gibt auch Männer die Opfer der Gewalt ihrer Frauen sind. Dieses Problem wird gesellschaftlich jedoch verharmlost. Statt dessen wurden Begriffe wie "Pantoffelheld" geschaffen.