Schweres Nägelkauen / starke Nagelschädigung abgewöhnen?
Guten Abend,
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen in einer Problematik, die mich schon sehr lange begleitet. Und zwar geht es um das Nägelkauen. Ich habe seit meiner Kindheit damit Probleme. Das ist für mich ein Weg, mit meiner Anspannung umzugehen (ich habe ADHS).
Seit nun ca. einem Jahr wird es allerdings immer schlimmer, da eine sehr stressige Zeit in meinem Leben mit psychischer Krankheit dazu gekommen ist. Ich reiße mir teilweise die Nagelhaut am Finger ab oder reiße mir Teile des Nagels so raus, dass die Nagelmatrix beschädigt wird und blutet. Meine Nägel sind logischerweise (vorrangig an den Daumen und Zeigefingern) deformiert und natürlich mache ich mir Sorgen, dass das nicht mehr ordentlich nachwächst. Vor allem, da ich die nachwachsenden Nagelteile wieder abreiße. Der Nagel hat also gar keine Chance zu wachsen.
Nun suche ich nach einer Möglichkeit, wie ich mir das angewöhnen kann. Dinge wie bitterer Nagellack helfen nicht. Gelnägel haben geholfen, aber das kann ich aktuell aus irrelevanten Umständen nicht machen. Ich mache das teilweise total unbewusst. Ich hatte überlegt, ob Baumwollhandschuhe helfen könnten. Allerdings habe ich einen Haushalt zu führen etc, sodass sie da ggf hinderlich sein könnten.
Habt ihr vielleicht noch andere Ideen, wie ich mir das angewöhnen kann? Als erwachsene Frau mit so kaputten Nägeln rumzulaufen beschämt mich sehr, aber die Verhaltensweise ist stärker und lässt sich trotz vieler Versuche nicht eindämmen. Ich bin ratlos.
1 Antwort
Puuhhh das ist schon eine Herausforderung. Ich hätte dich jetzt gefragt, ob Nägel geholfen haben. Aber diese Frage hast du bereits beantwortet. Du brauchst einen anderen Kanal als deine Nägel. Wenn du die Matrix verletzt, wird das nicht normal nachwachsen. Auch Nagelkauer die"nur" das Nagelbett verkürzen durch zu extremes kauen, können schon irreparabel Schaden anrichten. Mein großer Sohn hat es geschafft. So tief gekaut, dass das Nagelbett verkürzt ist. Es gibt Ringe mit beweglichen Teilen. Vllt wäre das eine Möglichkeit. Mein kleiner Sohn hat auch ein sehr ausgeprägtes ADHS. Es mag vllt nicht jedem gefallen, aber Medikamente helfen. Wenn du also noch nichts nimmst, solltest du das vllt in Betracht ziehen. Und nein, die legen dich nicht "still". Sie sorgen dafür, dass das Dopamin länger dort bleibt wo es soll, wie es sich gehört. Die Medikamente machen auch nicht abhängig. Je nachdem wie alt du bist, kommt das SPZ für dich in Frage oder ein anderer Psychologe. Diese haben Tests um zu bestimmen wie schlimm es ist. Ich habe auch Kunden mit ADHS und es spricht nichts dagegen, sich helfen zu lassen.