Schwere des Wortes Volksverrat?
Hallo,
beschreibt mir mal, was ihr unter diesem Wort versteht - und was ihr damit hier aber auch geschichtlich in Verbindung bringt.
Ist euch die Schwere und Bedeutung dieses Wortes überhaupt gängig?
Mir wurde gesagt, weil ich mich sehr gut mit junger deutscher Geschichte auskenne, dass es schon fast unfair wäre für mich dieses Wort zu benutzen, weil der Großteil ihn nicht versteht…
4 Antworten
Ein albernes Leichtgewicht ist das.
Für eine Person, die sich nicht mit einem Volk identifiziert, schon.
Volksverrat kennt unser Strafgesetzbuch nicht, wohl aber https://www.juraforum.de/lexikon/hochverrat
Ok, dann nennen wir es eben heute so, ich finde Volksverrat hat nochmal eine andere Stärke in sich. Das hört sich direkter an.
Ein jeder interpretiert dieses Wort anders, je nach politischer Weltsicht. Man müsste sich erst einmal einig sein was unter Volk zu verstehen ist. Und was unter Verrat.
Ein Beispiel :
Josef Oppenhoff, Bürgermeister der Stadt Aachen. Das Reich bestand noch, der Krieg war noch lange nicht zu Ende als er sich von den amerikanischen Besatzern als Bürgermeister einsetzen ließ. Er wurde von einem Werwolf - Kommando als Hochverräter hingerichtet.
Nun kannst Du je nach Weltsicht Oppenhoff als Helden oder als Volksverräter einordnen.
Ein jeder interpretiert dieses Wort [Volksverrat] anders, je nach politischer Weltsicht.
- Das gilt besonders für Neonazis, bei denen "Volksverrat" und "Volksverräter" sehr gebräuchliche Begriffe sind.
- Vor allem deshalb wurde "Volksverräter" zum "Unwort des Jahres 2016" gewählt.
- Vergleiche dazu pars pro toto:
Das Wort Volksverräter wurde zum Unwort des Jahres 2016 gewählt.[14] Begründet wurde dies durch die Jury, dass es ein „typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten“ sei. Als Vorwurf gegenüber Politikern gelte es „in einer Weise undifferenziert und diffamierend, dass ein solcher Sprachgebrauch das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abwürgt.“ Ähnlich wie völkisch oder Umvolkung stehe es nicht für das Staatsvolk als solches, sondern für „eine ethnische Kategorie, die Teile der Bevölkerung ausschließt.“ Der Gebrauch sei undemokratisch, da er u. a. „die Gültigkeit der Grundrechte für alle Menschen im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik“ verneint.[15]
- Siehe auch:
"Volksverräter" zum Unwort des Jahres 2016 gewählt - DER SPIEGEL
Dieses Wort hat keine Bedeutung.