Schweine als Haustiere?

7 Antworten

Wende dich mal an einen Verein oder dergl. der alte Nutztierrassen züchtet, laß dich beraten und such ne Rasse, die für deine Möglichkeiten der Haltung geeignet ist. Es macht ja keinen Sinn, die Mastschweine zu halten, wenn man sie nicht essen will. Es gibt aber etliche Schweinerassen, die nur noch mit Hilfe solcher Vereine/Züchter am Leben erhalten werden. Dort erfahrt ihr auch alles über die Haltung und Haltungsgenehmigung, die ihr auf jeden Fall braucht.

Hier kannst du mal gucken, was es alles für Rassen gibt, Es gibt auch ein Forum auf der Seite: http://www.schweinefreunde.de/schweine-rassen.htm

oder such nach ähnlichen Seiten/Vereinen/Ansprechpartnern. Alles Gute für euch und die Schweine!

Also ich würde Dir ein Buch empfehlen:

Vom Glück, Schweine zu hüten: Artgerechte Freilandhaltung alter Rassen - Erfahrungen einer Schweinehirtin, von Nina Dittmann.

Und hier mal eine kurze Übersicht zu der Thematik:http://de.wikihow.com/Sich-um-ein-Schwein-als-Haustier-k%C3%BCmmern


Bitterkraut  25.01.2017, 13:30

Leider ist Wikihow die schlechteste Ratgeberseite, die es so gibt. Kindlich und unwissend. Hier wird auch immer nur von einem Schwein gesprochen, und dass man dem Schwein zeigen muss, wer der Herr ist usw. Oder: laß dir die Eltern des Schweins zeigen, damit du nicht von seinem Charakter überrascht wirst o.ä. Wie 1zu1 von einer Hundekaufberatung übernommen. E wird nur der Tipp gegeben, evtl. über ein 2. Schwein nachzudenken, kein Wort davon, dass Einzelhaltung überhaupt nicht artgerecht ist. 

Lies mal, was da so alles steht. Da schreiben offenbar Kinder für Kinder. Für seriöse Schweinehalter unbrauchbar. 

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Schweine sind Gruppentiere. In einer Gemeinschaft fühlen sie sich

weitaus wohler als alleine. Lediglich trächtige Säue sondern sich vor
der Geburt ab, kehren nach dem so genannten Abferkeln aber relativ
schnell in den Verband zurück. Daher: besser nicht nur ein Schwein
kaufen, sondern direkt mehrere Schweine anschaffen.

Was für
Selbstversorger, die eventuell Schweine als Nutztiere auf ihrem Stück
Land halten wollen, noch bedeutsam ist: Hausschweine können alt werden –
und zwar bis zu zwölf Jahren. Schweine sind von Natur aus neugierig,
sie wühlen in der Erde und suhlen sich gerne in Schlammlöchern. Sie
können den ganzen Tag mit der Suche nach Nahrung zubringen – ein
erwachsenes Tier kann bis zu 18 Kilogramm Futter am Tag aufnehmen.
Zwischendurch mögen die Paarhufer ein deftiges Bad in einer matschigen
Badestelle.

Was künftige Schweinehalter noch wissen sollten, damit sich ihre Tiere wohlfühlen können:

Generell benötigen Schweine ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Bei
der Freilandhaltung von Schweinen ist dies ohnehin gegeben –
vorausgesetzt das Grundstück ist groß genug und lässt den Tieren auch
entsprechend Raum für Erkundungstouren und für die Nahrungssuche. Ein
Schwein benötigt zwischen 500 und 900 Quadratmeter an Weidefläche;
Muttersäue mit Ferkeln ungefähr 700 bis 1.000 Quadratmeter.

Der
Garten sollte über eine Weide mit vielfältigem Futterangebot verfügen,
wobei die Weide bestenfalls in Parzellen einzuteilen ist, auf denen die
Schweine abwechselnd wühlen können, um so den Boden vor Übernutzung zu
schonen, die Tiere vor Krankheiten zu schützen und der so genannten
Saumüdigkeit vorzubeugen.

Hausschweine fressen und trinken viel, für ausreichend frisches
Wasser in den Schweinetränken sollte immer gesorgt sein. Um ihr Futter
können sich die Schweine auf der Weide selbst kümmern, denn dort finden
sie fast alles, was sie für eine ausgewogene Ernährung brauchen. In
Schweinetrögen kann ihnen zusätzlich gequollenes Getreide mit Gemüse und
auch manche Speiseabfälle gegeben werden.

Schweine besitzen keine Schweißdrüsen. Aus diesem Grund benötigen sie Badestellen, um sich anständig suhlen zu können. Neben Schlammlöchern sind noch Schattenbereiche im Garten wichtig, um für eine anständige Abkühlung zu sorgen. Auch das Abspritzen mit dem Gartenschlauch kann Schweinen Erleichterung vor Hitze verschaffen. Um sich Lehm samt Ungeziefer nach einem ausgiebigen Suhlebad abscheuern zu können, dürfen im Schweinegehege keinesfalls Scheuervorrichtungen fehlen.

Schutz vor Kälte und Regen sowie zum Abferkeln finden Schweine inHütten oder im Schweinestall. Einen Schweinestall zu bauen ist ziemlicheinfach, dieser kann beispielsweise aus Holz und Wellblech bestehen. AlsSchutz vor gefährlichen Eindringlingen dient ein simpler und stabilerMaschendrahtzaun, der um das Schweinegehege gezogen wird.

Die
Schweineunterkunft muss immer stabil, trocken, zugfrei, lichtdurchlässig
und transportabel sein. Damit es nicht zur Überdüngung und Übernutzung
des Bodens kommen kann, ist es wichtig, den Schweinestall nach einer
gewissen Zeit auf eine andere Fläche im Garten zu verschieben. Zudem
können Schweine durch diese Vorgehensweise auch vor Krankheiten,
Parasiten und Keimen geschützt werden.

Somit spielt die Hygiene eine wichtige Rolle. Diese ist insbesondere
im und um den Stall und den Schattenplätzen von Bedeutung. Die
regelmäßige Reinigung der Liege- und Kotbereiche, der Futtertröge und
Tränken sowie der Badestellen sind bei der Schweinehaltung Pflicht. Die
Liegeplätze sind grundsätzlich von den Kotplätzen in der Schweinebleibe
zu trennen. Ein Kotplatz im Außenbereich ist ideal. Darüber hinaus
sollten alle festen Einrichtungen mindestens zweimal im Jahr mit dem
Dampfstrahler gereinigt und anschließend mit Kalk desinfiziert werden.

Quelle: http://www.selbstversorger.de/tierhaltung/schweinehaltung.html

Zur Haltung schreibe ich nichts mehr. Da hast du schon gute Antworten und Hinweise auf entsprechende Seiten bekommen.

Ab dem ersten Schwein bist du im Sinne des Gesetzes ein landwirtschaftlicher Betrieb und unterliegst den entsprechenden Gesetzen.

Du mußt deinen Betrieb bei der Landwirtschaftskammer und der Tierseuchenkasse anmelden und natürlich auch entsprechende Beiträge zahlen.

Im Fall des Falles mußt du Blutproben entnehmen lassen und wenn es hart auf hart kommt kann auf behördliche Anordnung ein Bestand gekeult werden, auf deutsch, alle Schweine werden getötet.
Das passiert heutzutage nur sehr selten, z.B. bei Seuchenausbrüchen (Schweinepest, MKS o.ä.), aber man sollte das wissen.

Informiere dich sehr gründlich. Schweine sind keine grunzenden Hunde. Sie sind für Leute, die noch nie mit Schweinen zu tun hatten sehr gewöhnungsbedürftig. Auf der Schweinefreundeseite bekommst du sicher auch Kontakt zu Leuten, die du mal besuchen kannst und die dir aus praktischer Erfahrung viel mehr erzählen können, als man hier schreiben kann. Und du kannst Schweine mal praktisch kennen lernen.

Wenn es klappt sind Schweine zauberhafte Begleiter.

Ich wünsch euch saumäßig viel Spaß mit den Rüsseltieren.