Schwächt vegetarisch sein das Immunsystem?

5 Antworten

Nein, im Gegenteil. Außer natürlich, wenn du dich (weiterhin) schlecht ernährst.

Fleisch bringt zwar einige Nährstoffe, aber auch viele Stoffe, die der Körper nicht braucht und es schadet.

Es gibt keinen magischen Unterschied zwischen vegetarischer und mischköstlicher Ernährung. Es kommt immer darauf an, sich mit allen essenziellen Nährstoffen zu versorgen. Das kann man auch vegetarisch machen. Aber natürlich sollte man wissen wie. Man sollte sich am besten vor allem von den pflanzlichen Grundnahrungsmitteln ernähren. Das sind Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Natürlich kann man auch noch andere Dinge essen, aber das sollte schon der Schwerpunkt sein. Auf diese Weise hat man bereits fast den gesamten Bedarf an Proteinen inkl. aller essentieller Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sicher abgedeckt. Es ist nicht notwendig auf teure Fleischersatzprodukte zurückzugreifen.

Wenn nur sehr wenig weitere tierische Lebensmittel wie Milchprodukte oder Eier gegessen werden, kann es hilfreich sein Vitamin B12 zu supplementieren. Das ist aber überhaupt kein Problem. Abhängig von den Lebensumständen und persönlichen Gewohnheiten können noch andere Nährstoffe sinnvoll sein wie Vitamin D im Winter, oder auch im Sommer, wenn man nicht genug in die Sonne kommt. Manchmal auch Jod, wenn man kein Jodsalz verwendet, keine mit Jod angereicherten Nahrungsmittel verzehrt und auch nichts isst was aus dem Meer kommt.

Bei der biologischen Wertigkeit von Proteinen kommt es auf das Aminosäureprofil an. Wenn man Getreide und Hülsenfrüchte kombiniert, ergibt sich ein Aminosäureprofil das hochwertiger ist als das vieler Fleischarten. Man muss dabei nicht die Hülsenfrüchte und das Getreide gleichzeitig essen. Es reicht auch ein Abstand bis zu einem Tag. Einige pflanzliche Lebensmittel wie Soja, Quinoa und Buchweizen haben bereits von sich aus eine entsprechend hochwertige Aminosäurenzusammensetzung.

Hin und wieder kann man lesen, dass Eisen bei einer vegetarischen Ernährung ein Problem sei. Eigentlich ist dies jedoch nicht richtig. Wenn man weiß wie, kann man mit einer pflanzlichen Ernährungsweise sogar für eine überdurchschnittlich gute Eisenversorgung sorgen. Vor allem Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen sowie grünes Blattgemüse, aber auch Brokkoli, Fenchel, Mangold oder Rosenkohl sind hervorragende pflanzliche Eisenquellen. Vitamin C haltige Nahrungsmittel helfen die Eisenaufnahme weiter zu optimieren.

Grundsätzlich gibt es keinen Beweis, dass die hohen Mengen an langkettigen Omega-3-Fettsäuren die oft im Zusammenhang mit Fisch propagiert werden tatsächlich notwendig sind. Wenn man möchte, kann man diese Mengen aber gut über Algenöl oder Kapseln aus Algenöl erreichen.

Zink, Calcium und Selen sollte man mit im Blick haben. Das kann man aber mit der normalen Ernährung gut abdecken. Die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, E, D und K kann man verbessern, wenn dazu etwas Fett verzehrt. Das muss nicht viel sein. Zum Beispiel kann man, wenn man Obst und Gemüse isst, eine kleine handvoll Nüsse dazu nehmen.

Ein "Anfängerfehler" der immer wieder vorkommt ist zu Beginn des Umstiegs einfach nur das Fleisch weg zu lassen, die fehlenden Kalorien aber nicht ausreichend aus pflanzlichen Lebensmitteln zu ersetzen. Dann kann es passieren, dass man plötzlich Gewicht verliert und sich allgemein schlapp fühlt. Also die Devise: Darauf achten genug Kalorien zu essen. ;-)

Es ist auch überhaupt nicht schwer, das gemeinsame Einkaufen und Kochen so zu organisieren, dass sich eine Person im Haushalt vegetarisch ernähren kann, ohne dass es für die Anderen große Umstände macht. Einfach solche pflanzlichen Lebensmittel als Beilage kochen, die für sich allein in einer größeren Portion auch eine Hauptspeise sein können, wie z.B. Bohnen, Kartoffeln, Linsen oder Vollkornnudeln. Tierische Zutaten fügt man dann eben erst hinzu, wenn man die vegane Portion abgezweigt hat. Beim Einkaufen für dich halt auch noch einen Tofu oder eine Sojamilch mitzunehmen, sollte auch kein Problem sein.

Je pflanzlicher man sich ernährt, desto länger lebt man:

"Die Aufnahme von tierischen Proteinen ist mit einem höheren Sterberisiko verbunden als die von pflanzlichen Proteinen. Das ergaben nun zwei Langzeitstudien."

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2016-07/studie-pflanzliche-eiweisse-gesuender-als-tierische/

Wenn Du Fisch isst, bist Du kein Vegetarier.

Ich denke nicht dass das was damit zu tun hat, wenn das schon vorher so war. Außerdem ist man jetzt, wo die Temperaturen kühler werden, sowieso anfälliger. Dein Vater sucht wohl bloß nur nach einem Grund, um es Dir auszureden.

Ich bin seit 12 Jahren Vegetarier und bin nach wie vor so gut wie nie krank.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als ich längere Zeit vegetarisch war habe ich auch mehr Infekte bekommen und war allgemein schwächer. Ich denke heute ist unser Fleischkonsum etwas extrem aber ganz Vegetarier sein ist ungesund. Zumindest habe ich am eigenen Leib erfahren das mir diese Form der Ernährung nicht gut tut. Also gibt es 1-2 Mal die Woche Fleisch. Ich finde damit fahre ich ganz gut

Da wird dein Vater nicht ganz unrecht haben!

nicht, dass es als Vegetarier grundsätzlich nicht funktioniert, aber hier muss man besonders auf die makronährstoffe achten.

Das immunsystem ist massiv von der Proteinzufuhr abhängig. Die meisten Vegetarier nehmen (so wie fast alle alle, nur noch extremer) zu wenig Protein zu sich.