Schulsystem ist unfair?
Von sehr vielen (Wenn nicht sogar allen) 1er Abiturienten höre ich immer wieder, dass sie sehr wenig lernen. Höchstens 2 Tage vor einer Klausur, und dann auch nur 2-3h pro Tag. Sie haben mir sogar des Öfteren gesagt, dass sie sich nie auf den Unterricht vorbereiten.
Trotzdem bekommen Sie 1.0 Schnitte.
2.5 + Abiturienten sagen allerdings immer wieder, dass sie sich extrem viel Mühe geben, stundenlang lernen, sich auf die Stunde vorbereiten und und und..
Das ist bei mir auch der Fall. Normalerweise lerne ich EXTREM viel für Klausuren. Jeden Tag dann mindestens 9 Stunden Netto. Und nein, durch zu viel lernen, vergesse ich die Informationen nicht.
Die Antworten von all dem liegt einfach darin, was auch im echten Leben zu erkennen ist:
Intelligente Menschen werden selbstverständlich bevorzugt und sind einfach schlauer.
Genauso wie ein Bauarbeiter, der sich 10h hart abschuftet, gibt es beispielsweise Influencer, die während dem Reisen Millionen schäfeln.
Und so ist das auch in der Schule. Was kann ich bitte dafür, dass meine Gene von Geburt an nicht so eingestellt sind, dass ich intelligent bin?
Die müssen nie lernen, weil sie alleine durchs zuhören im Unterricht, alles wissen. Aber das ist überhaupt keine Selbstverständlichkeit
Sowas demotiviert einen einfach. Egal ob ich jetzt 100% Disziplin an den Tag lege, NUR NOCH lerne. Solche Noten erzielt man nie ald dummer..
9 Antworten
Ich gebe Dir mal ein paar andere Beispiele:
Sollte man nicht viel lieber den 9-jährigen Leon ins Tor von Bayer München stellen, statt Manuel Neuer? Das ist doch unfair, dass immer Manuel Neuer im Tor steht.
Und ist es nicht auch unfair, dass nur perfekte Chirurgen komplizierte OPs machen? Sollte man nicht lieber jedem der Lust hat eine Chance geben und operieren lassen?
Und ist es nicht unfair, dass nur ausgebildete Piloten eine Boeing 747 fliegen dürfen und nicht jeder der will?
Talent und Leistung werden gefördert.
Manche Menschen sind nicht geeignet für bestimmte Tätigkeiten.
Anders gesagt: Wer sein Abitur nicht schafft, hat auch nichts auf einer Universität verloren.
Irgendwie muss man nun mal messen, wer eine stärkere Leistung bringt. Ansonsten kann man ja auch die Fähigkeiten und die Kompetenz von Menschen nicht gut einschätzen.
Allerdings geht das nicht nur über Noten, sondern auch über eigene Projekte, ehrenamtliche Tätigkeiten, ...
Auch viele Arbeitgeber haben mittlerweile verstanden, dass Noten nicht alles sind.
Ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens besteht darin zu erkennen, dass das Leben einfach massiv unfair ist. Richtig.
Aber was willst Du machen? Aufgeben? Auf Hartz4 Niveau leben?
Wohl kaum, oder?
Ja. Alle haben unterschiedliche Voraussetzungen und Talente mitbekommen, aber entscheidend ist doch nicht, dass Du darauf schaust was Du nicht hast, sondern darauf was Du hast.
Leider ist das System darauf ausgelegt den Menschen permanent zu zeigen was sie nicht haben (Geld, Erfolg, Prominenz, wasauchimmer). So das immer ein schlechtes Gefühl in dir brodelt, anstelle von Dankbarkeit für Deine Talente, Dein sozialen Status und das was Du bereits erreicht hast.
Konzentriere dich nur auf Dich. Bleib im Fokus auf Deine Ziele. Und schau weniger nach links und rechts. Du wirst keinen Cent mehr im Leben verdienen indem Du anderen etwas neidest. Und keiner will Dir Dinge abgeben, nur weil Du schlechter in etwas bist... warum auch?
Das Leben ist nicht fair und die Menschen sind nicht alle gleich, weder bzgl. ihrer geistigen noch ihrer körperlichen Fähigkeiten. Es gibt Gewinner und Verlierer bei der Genlotterie. Es kann Rückenwind oder Gegenwind vom Elternhaus geben.
Es geht aber im Leben auch nicht um Perfektion, sondern aus gegebenen Rahmenbedingungen das Beste zu machen. Du hast Durchhaltevermögen und Biss - das sind schon mal gute Voraussetzungen für eine gute Chancenverwertung.
Das ist leider so. Individuelle Fähigkeiten und Stärken fallen hinten runter, weil bei Menschen wie dir die Schwächen eher sichtbar werden, da das System so standardisiert ist und „Mühe“ keinen Wert hat.