Journalist mit Soziologiestudium?

3 Antworten

Eher nicht, aber immer noch besser als Publizistik / Medien & Kommunikation oder ein grundständiges Journalistik-Studium.

Was soll Soziologie Dir für den Beruf bringen? Hast Du damit Kenntnisse von politischen oder wirtschaftlichen Zusammenhängen? Bringt Dir das was für die Kulturseiten oder das Feuilleton? Kannst Du danach Entwicklungen in der Medzin oder in anderen Wissenschaften beurteilen? Also, mach was vernünftiges.

Wenn Du wirklich Journalistin werden willst, bewirb Dich auf einen Volontariatsplatz oder geh zu einer der renommierten Journalistenschulen, z. B. der Henri-Nannen-Schule oder der Deutschen Journalistenschule. Dafür solltest Du aber bereits vorher - also jetzt, während der Schulzeit - journalistische Erfahrungen sammeln, sonst hast Du dort wenig Chancen. Die Erfahrungen kriegst Du am besten bei eurem örtlichen Lokalblättchen.


PonderStibbons  13.06.2014, 12:44
Hast Du damit Kenntnisse von politischen oder wirtschaftlichen Zusammenhängen?

Ja, hat man. Denn Wirtschafts- und Politikwissenschaft sind Bestandteil eines Studiums der Sozialwissenschaft.

Wenn Du wirklich Journalistin werden willst, bewirb Dich auf einen Volontariatsplatz oder geh zu einer der renommierten Journalistenschulen

Dafür ist ein abgeschlossenes Studium hilfreich, teilweise sogar notwendig.

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BalduinB  15.06.2014, 09:26
@PonderStibbons

Mit "Kenntnissen von politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen" ist nicht ein 4-Semesterwochenstunden-Seminar in Betriebs- oder Industriesoziologie gemeint.

Gemeint ist, das jemand eine Bilanz lesen kann, weiß, was Leerverkäufe sind und verständlich erklären kann, was es mit dem EBITDA auf sich hat. Das lernt ein Soziologe nicht - und selbst wenn, würde man doch eher das breiter aufgestellte Original, den Betriebswirtschaftler, einstellen.

Wieviel Ahnung Soziologen wirklich haben, kann man z. B. an Leuten wie Jürgen Trittin oder dem Haussoziologen des "Spiegel", Ulrich Beck, sehen - nämlich gar keine.

Deutlich machen kann man es auch gut an Habermas und Adorno, die von meinem Lieblingsphilosophen Karl Popper mal regelrecht auseinandergenommen wurden. So nahm er sich mal den den Adorno'schen Schwachsinnssatz „Die gesellschaftliche Totalität führt kein Eigenleben oberhalb des von ihr Zusammengefassten, aus dem sie selbst besteht“ zur Brust und reduzierte ihn auf seine dürre Kernaussage: „Die Gesellschaft besteht aus den gesellschaftlichen Beziehungen.“

Was von den geistigen Hochstaplern in den Sozialwissenschaften, besonders in der Soziologie, zu halten ist, nämlich nichts, zeigte auch die Sokal-Affäre: http://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Aff%C3%A4re

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Journalist werden, oh je.

Das ist nichts gegen dich, nur ist die Branche momentan auf dem absteigenden Ast und trotzdem will jeder zweite "IMM" (Irgendwas mit Medien) machen.

Inwiefern dich ein Soziologie-Studium mit Fachwissen ausstattet, das für den Beruf nützlich sein könnte, kann ich dir nicht sagen, weil ich dazu die Studieninhalte zu wenig kenne. Ein Journalismus-Studium wäre allenfalls als Aufbaustudium hilfreich.

Was du vor allem brauchst, ist praktische Erfahrung. Und gute Kontakte. Also, ab zur nächsten Zeitung und so viele Praktika machen wie möglich.

Die meisten stellen sich den Beruf übrigens ganz anders vor, als er tatsächlich ist. Sei nicht zu enttäuscht, wenn du feststellst, dass der Alltag deinen Erwartungen nicht stand halten kann.

man findet immer jemand, der einen ungewöhnlichen weg gegangen ist. überlege dir lieber, wie du der weg aussehen müsste, d.h. wie würdest du dann quer in den journalismus kommen? du solltest dich beim BIZ (im arbeitsamt) von einem berufsberater kostenlos informieren lassen. ggf. kommt auch eine studienberatung in frage (was kann man mit dem studium anfangen).