Schriftliche Stellung zum folgenden Zitat?

4 Antworten

meine Gedanken dazu:

würde man ewig leben würde man die Dinge nicht mehr schätzen. Menschen vor dem Tod haben oft Lappalien auf der letzten Liste stehen. Einen Sonnenaufgang, das Meer sehen....

Somit ist der "fast Tod" der Augenblick, der Schönheit gibt.

Ich selber hasse diejenigen Nutzer, die mir auf meine Fragen nicht antworten, aber dennoch schreiben. Das hält mich aber nicht davon ab, das Folgende zu sagen.

Ich bin Lehrer, für Philo. Und ich möchte dir einen Rat geben: Überleg selber! Wenn dir nichts einfällt, dann fang einfach an drauflos zu schreiben. Die Gedanken anderer zu verwursten hilft dir kurzfristig, aber du verhinderst damit die Auseinandersetzung deines Gehirns mit einer Herausforderung. Und im schlimmsten Fall verhinderst du das immer und immer wieder.

Dir fällt schon irgendwann was ein. Die Übung wird es bringen.

Du sollst Stellung beziehen. Das bedeutet, du sollst kurz erläutern, was der Autor sagt, musst es dann aufgrund der Knappheit kurz deuten und sollst dann begründen, also mit Argumenten, ob du zustimmst oder nicht.

Das packst du schon!

Die Aussage bezieht sich darauf, dass die Dinge und Ereignisse einen besonderen Wert dadurch bekommen, dass sie nicht beliebig (oft) wiederholbar sind.
Manchmal gibt es auch nur einmalige Gelegenheiten.

Meine Empfehlung: Lies Dir mal den gesamten Text durch

http://www.werner-friedl.de/Mercier_Lissabon_Leseprobe.htm

zwar ist Pascal Mercier ein Romanautor und aus einem Roman stammt die Passage, doch ist Pascal Mercier identisch mit dem Philosophen Peter Bieri. Ob nun Peter Bieri hinter diesen schwärmerischen Worten des Briefes steht, den er einen jungen Schriftsteller Prado schreiben lässt, wissen wir nicht. Der ganze Brief ist in einem schwärmerischen, gleichzeitig aber auch voller Widersprüche steckenden Ton geschrieben. Der Satz davor zeigt die Einstellung, aus der dieser Satz kommt.

"Es wäre die Hölle, dieses Paradies der Unsterblichkeit."

Diese hochemotionale Sprache, voller Überhöhungen des Religiösen und Geringschätzung des einfachen Lebens, stößt mich persönlich ab. Mein Urteil: Verschrobenes Gewäsch. Als müsste man ständig an den Tod denken, damit schöne Augenblicke und Erlebnisse erst ihre Schönheit bekämen. Hin und wieder das Bewusstsein, dass unsere Lebenszeit endlich ist kann einen davor bewahren, sie sinnlos zu verschwenden. Doch es würde auch die Gelassenheit des Lebens nehmen, sich allzu sehr davon unter Druck setzen zu lassen. Ich bin oft auf Friedhöfen gewesen, bin über den Friedhof auch nachts nach Hause gelaufen, aber Schrecken? Dagegen wäre Epikur zu stellen, der sagt:

"der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr."

Das allerdings sagt jemand, der an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubt. Hier aber will jemand an Gott glauben und wehrt sich gegen die Vorstellung des ewigen Lebens. Behaupte einer, das ewige Leben wäre ein befreiender Gedanke. Auch der junge Schriftsteller wird davon gequält, dass er sich ein gutes ewiges Leben verdienen müsse und das vergällt ihm schon das jetzige, ohne dass er sicher sein kann, dass überhaupt ein weiteres, ewiges auf ihn wartet.