Schlimme angstzustände beim melden im unterricht und auch während präsentationen, was kann ich dagegen tun?

8 Antworten

Erstmal ist das etwas, was Du Dir bestimmt nicht nur einbildest. Ich gehe davon aus, dass Du in solchen Momenten wirklich sehr nervös bist. Insofern erfasst deine Mutter die Situation falsch.

Ich würde Dir eine Therapie empfehlen.

Was man im Allgemeinen bei sowas tun könnte: Aufmerksamkeit auf etwas Anderes als die eigenen Körpersymptome lenken. Manche machen den Fehler, dass sie dann versuchen, ihre eigenen Symptome zu kontrollieren und richten dadurch die Aufmerksamkeit besonders stark auf diese Anzeichen von Nervosität. Das macht es eher schlimmer. Einmal aufgrund des Aufmerksamkeitsfokus (der die Symptome eher verstärkt), und zweitens weil das Kapazität blockiert, die man zum Erledigen der Aufgabe braucht (z.B. um eben den mündlichen Beitrag zu machen). Daher wäre eine Aufmerksamkeitsverschiebung auf die Aufgabe oder auf dein Gegenüber (Lehrer z.B.) wichtig anstatt sich in solchen Situaitonen intensiv selbst zu beobachten


Zenek804 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 21:51

Ich würde gerne in Therapie gehen, aber meine Mutter will das nicht. Sie weiß dass ich mich schon länger so fühle und dass es mir Mental nicht so gut geht. Sie meint aber nur, dass ich dann unsere Familie schlecht reden werde oder so. Ich bin 15, deswegen könnte ich ja glaube ich auch schon ohne die Einverständnis meiner Eltern in therapie gehen, aber dann würde ich mich irgendwie schlecht fühlen, ich weiß aber nicht wieso.

blechkuebel  18.03.2022, 21:56
@Zenek804

Du würdest dann ja gegen den Willen deiner Mutter handeln und eine eigene Entscheidung treffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich damit erstmal schlecht fühlt. So eine Entscheidung ist natürlich nicht einfach, aber eben unter Umständen sehr sinnvoll.

Ich denke auch, dass dein Wohlergehen wichtiger ist, als was über deine Familie gesagt wird.

Die Annahme, dass Du die Familie schlecht reden wirst, ist ja auch schon sehr stark: Vielleicht hat das Ganze mit deiner Familie gar nichts zu tun. Und wenn doch, dann wäre es doch gut, das mal näher zu beleuchten, damit es Dir langfristig besser gehen kann.

Zenek804 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 22:04
@blechkuebel

Das ganze hat eigentlich gar nichts mit meiner Familie zu tun, sondern eher was vor einer Weile passiert ist. Ich habe mich in jemanden verliebt der sich geritzt hat, ich war naiv und habe wegen ihm auch angefangen mich zu ritzen. Nach einer Weile hat er sich in jemand anderes Verliebt und mich im Stich gelassen. So hat es angefangen mit den ganzen, ich sag jetzt mal "Problemen in meinem Leben". Nach ein paar Monaten bin ich zwar über ihn hinweg gekommen, aber dann ist generell alles in meinem Leben schlimmer geworden und es ist noch bis heute so. Meine Eltern wissen auch von allem, auch von dem ritzen usw., aber sie halten nicht viel davon.

blechkuebel  18.03.2022, 22:08
@Zenek804

Dann müsste sich ja deine Mutter eigentlich nicht so viele Sorgen darüber machen müssen, dass Du "die Familie schlecht redest".

Naja, was heißt "sie halten nicht viel davon"?
Es scheinen nun mal Dinge zu sein, die passieren und die ein Problem darstellen. Da ist es nicht so sinnvoll, die Augen davor zu verschließen und das zu ignorieren.
Ich kann mir vorstellen, dass sie das nicht toll finden (Probleme sind nie toll). Aber dass sie da sind, sollte man erstmal akzeptieren, damit man auch eine Lösung finden kann.

Das meine ich als Kritik an der Haltung deiner Eltern. Nachvollziehbar, dass sie das nicht gut finden und "nicht viel davon halten", aber es dabei zu belassen, löst das Problem in keinster Weise.

Deswegen würde ich Dich schon ermutigen wollen, deine eigenen Problemlösungen zu finden und z.B. in Therapie zu gehen.

Zenek804 
Beitragsersteller
 18.03.2022, 22:15
@blechkuebel

Damit dass sie nicht viel davon halten, meine ich dass mir vor allem meine Mutter erzählt, dass sie als sie so alt wie ich waren mehr Probleme usw. hatten, weil ja die Zeiten damals anders waren, was ich auch Verstehe. Ich denke, dass ich eventuell morgen oder möglichst bald wieder versuche mit ihnen zu reden, damit wir gemeinsam eine Lösung finden.

blechkuebel  18.03.2022, 22:47
@Zenek804

Naja, ich weiß nicht, wie der Hinweis, dass sie "mehr Probleme hatten", Dir helfen soll, deine Probleme zu lösen, aber gut.

Das klingt erstmal nach einer guten Idee, mit Ihnen zu reden.

Das habe ich auch manchmal. Ich nehme mir dann meistens etwas in die hand um das wieder auszugleichen. Am besten nimmst du einen Stift in die Hand das ist nie was schlimmes...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ist bzw. war bei mir genauso. Ich bin einfach ein introvertierter Mensch und genieße zu viel Aufmerksamkeit nicht. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Was ist das Schlimmste was passieren könnte? Ich denk mal nichts schlimmes. Außerdem interessiert es die Klasse wahrscheinlich nicht wirklich viel, wenn du ein Referat oder Ähnliches vorträgst. Es gibt auch bestimmt Klassenkameraden von dir die bei so einer Situation auch sehr nervös werden und die müssen das auch vor der ganzen Klasse präsentieren (auch vor dir). Mach dir da einfach nicht so einen großen Kopf und versuch dich auf dich selbst zu konzentrieren. Im Endeffekt willst du ja nur eine gute Note und die Klasse wird sich, wie gesagt, nicht so für das interessieren.

Das behandelst du meist nur dadurch, dass du das machst, wovor du Angst hast.

Die meisten die ich kenne mit mir eingeschlossen haben, das ganze locker gesehen, ich meine was ist das schlimmste was passieren könnte? Nicht sehr schlimm ja und geht was schief dann ist es halt so. Umso mehr Gedanken du dir machst für perfekt zu sein um so schwieriger ist es und umso wahrscheinlicher macht man fehler