Schimmel in Mitwohnung + Kondenswasser am Fenster?
Wir wohnen seit 1,5 Jahren in einer großen Mietwohnung. Von Anfang an waren die Fenster hier im Winter extrem beschlagen und das Kondenswasser läuft in Bächen herunter. Insbesondere an der Außenwand Richtung Norden bildet sich massiv Schimmel. Die letzten zwei Wochen war ein Sessel sehr nah an dieser Wand gestanden und nun habe ich gerade einen riesigen, grünen Schimmelfleck dahinter entdeckt. Wie gesagt, der hat sich innerhalb von 14 Tagen gebildet. Wir werden hier nicht dauerhaft bleiben, da wir in Kürze mit der Sanierung eines Hauses beginnen und hoffen, dass wir in einem knappen Jahr dort einziehen können. Dieses Jahr müssen wir aber irgendwie noch hier verbringen. Ich hab so etwas noch nie gesehen und bin schockiert, dass man uns mit kleinen Kindern so eine Wohnung vermietet, noch dazu zu einer wirklich teuren Miete. Ich möchte das auch so nicht stehen lassen und würde gerne dagegen vorgehen, damit nach uns nicht die nächste Familie hier sitzt. Mein Mann ist davon nicht begeistert, weil er meint, der Vermieter dreht das am Ende so hin, als wären wir Schuld (lüften, heizen). Ich lüfte und heize wie ein normaler Mensch und wie in allen bisherigen Wohnungen. Noch nie hatte ich solche Probleme! So viel Feuchtigkeit kann doch nicht von falschem lüften kommen, oder? Es sind alle Fenster betroffen, nicht nur Küche oder Svhöafzimmer. Schimmel bildet sich großflächig, sogar hinter der Heizung, die immer leicht aufgedreht ist. Wie gehe ich am besten vor? Darf ich als Mieter einfach einen Gutachter holen? Hat jemand schon mal ähnliche Probleme gehabt? Welche Ursache kann das haben?
VIELEN DANK schon mal für euren Rat.
3 Antworten
Lässt das nicht darauf schließen, dass es mit den Außenwändem zu tun hat?
ja, das ist sehr wahrscheinlich. ich vermute, dass es sich bei dem haus um einen altbau handelt? ihr wohnt im og? sind vom schimmelbefall auch andere räume betroffen und um welchen raum / räume handelt es sich?
dass die feuchtigkeit an den fenstern kondensiert lässt vermuten, dass diese noch einzelverglast sind, korrekt? das ist im grunde in der vorgefundenen situation von vorteil: am fenster lässt sich das wasser wegwischen, an den kalten außenwänden nicht.
offenbar handelt es sich hier um feuchtigkeit der raumluft, welche an kalten gebäudeteilen kondensiert, bzw. dort zu einer hohen rel. luftfeuchtigkeit führt. die frage ist, wo diese herkommt. so wie du es schilderst: große wohnung, normales lüftungsverhalten, erklärt sich kaum dieser hohe feuchteeintrag. möglicherweise ist in einer wand eine versorgungsleitung defekt o.ä. - das müsste aber zu sichtbaren folgen eben dort führen.
wie war das denn im letzten winter? gab es da auch diese probleme? falls nicht, spricht das für obige these - die erwähnten trocknungsgeräte beim nachbarn sprechen dafür (ist das ein direkter nachbar?).
du musst das natürlich dem vermieter melden - ich als vermieter wäre doch froh, wenn ich von einem solchen mangel erfahre, der ggf. auch die bausubstanz gefährdet - ganz zu schweigen von der gesundheit meiner mieter!
darüber hinaus kannst du, bevor du gleich mit der gutachterkanone aufschlägst, die verbraucherzentrale [ https://www.verbraucherzentrale.de/ ] um rat bitten - die können dir ggf. auch einen gutachter nennen.
Jede Wohnung hat ein anderes Raumklima. Was in der einen Wohnung funktioniert hat, muss in der nächsten nicht umbedingt so klappen.
Lüftest du 3-4x am Tag mit Fenster GANZ auf (NICHT auf Kipp) für ca. 10 Minuten? Und ist die Raumtemperatur mindestens 20°?
Wie hoch ist denn im Schnitt die Raumtemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit?
Sind die Wände Isoliert?
Trocknet ihr Wäsche in der Wohnung?
Habt ihr einen elektrischen Wäschetrockner und wenn ja ist das ein Ablufttrockner, ein Kondenstrockner oder ein Wärmepumpentrockner?
Ist über dem Kochfeld eine Dunstabzugshaube und wenn ja läuft die mit Umluft oder Abluft?
Habt ihr im Badezimmer ein Fenster oder einen Ventilator? Lüftet ihr nach dem Duschen oder wenn ein Lüfter verbaut ist, habt ihr schon mal den Filter gereinigt und ist der Ventilator mit einer Nachlaufsteuerung ausgestattet?
Gibt es irgenwo dauerhaft feuchte Wände die auf undichte Wasserleitungen schließen lassen.
Gab es mal einen Wasserschaden im Gebäude?
Ohne zu wissen wie die Wohnung eingerichtet oder ausgestattet ist kann niemand sagen wo der Schimmel her kommt.
Scheint wohl ein Problem mit der Bausubstanz zu sein.
Mir sind zwei Fälle bekannt, wo die Wasserleitungen die unter Putz verlegt wurden, von der Firma die die Leitungen verlegt hatte, nicht richtig eingedichtet wurden.
Die Leitungen tropfen dann minimal an den Nähten - das reicht für eine Schimmelbildung. Besonders perfide sind solche Mängel, wenn darüber Fliesen verlegt wurden - die Feuchtigkeit wandert dann weiter durch das Mauerwerk oder die Decke.
Was auch sein kann ist, dass eine in die Außenwand eingelassenes Regenrohr verstopt und das Wasser dann im Rohr steht.
Diese Regenrohre sind oft nicht dicht, so das an den Muffen das Wasser raus drückt und die Wände feucht werden.
Wir haben einen Wärmepumpentrockner. In der Wohnung wird keine Wasche aufgehängt. Das Bad hat nur eine Lüftung, die ich nach dem Duschen und auch oft über Nacht laufen lasse. Seltsam ist, dass im Bad überhaupt kein Schimmel ist. Dieses hat aber auch keine Außenwand. Lässt das nicht darauf schließen, dass es mit den Außenwändem zu tun hat? Wie und ob diese isoliert sind, weiß ich leider nicht. Vor einigen Monaten wurde im Erdgeschoss eine Wohnung frei. Da standen daraufhin 3 Wochen Trocknungsgeräte und ein Schimmelexperte war auch mal dort zu Gange.