Schienenfahrzeug hat die Masse von 60t. Wie groß muss die Bremskraft dann sein um die Geschwindigkeit innerhalb einer halben Minute von 54km/h auf 27 km/h?

2 Antworten

Also der Zug hat vor dem Bremsvorgang eine kinetische Energie von:

Ekin(0) = 0.5*m*v(0)²   II v(0) ist die Geschwindigkeit vor dem Bremsvorgang

Nach dem Bremsvorgang besitzt der Zug nur noch eine kinetische Energie von:

Ekin(1) = 0.5*m*v(1)^2  II v(1) ist die Geschwindigkeit nach dem Bremsvorgang

Nach dem Energieerhaltungssatz kann keine Energie verloren gehen, deshalb muss eine Arbeit verrichtet worden sein. Diese Arbeit entspricht hier in diesem Fall der Differenz beider energetischer Zustände am Anfang und Ende des Bremsvorgangs. Daraus folgt aus für die verrichtete Arbeit :

W = Ekin(1) - Ekin(0) = 0.5*m*(v(1)² - v(0)²)

Nun lautet die Formel für die Arbeit: 

W = F*s 

mit F = Kraft, s = Weg . Nehmen wir nun einmal vereinfacht an, die auf den Zug wirkende Bremskraft F wäre konstant, daraus folgt aus der Gleichung für die Kraft: F = m*a , dass sowohl die Masse als auch die Geschwindigkeit konstant sein müssen. 

Nun kennen wir ja noch die Gleichung für die Beschleunigte Bewegung:

s(t) = 0.5*a*t² + v(0)*t + s(0)  

s(0) die Entfernung zum Zeitpunkt t= 0s ist hier 0m.

Die Geschwindigkeit v(0) ist die Geschwindigkeit vor dem Bremsvorgang

a ist eine Konstante und zwar die Bremsbeschleunigung 

Damit lautet die Formel für unseren Weg also:

s(t) = 0.5*a*t² + (2*Ekin(0)/m) *t 

[da:  Ekin(0) = 0.5*m*v(0)²   II *2 II *1/m  II  

---->   (2*Ekin(0)/m) = v(0)   ]

Wenn wir dies nun alles in die Gleichung für die Arbeit einsetzen erhalten wir:

W = Ekin(1) - Ekin(0) = F*s = F*s(t) = F*(0.5*a*t² + (2*Ekin(0)/m) *t )

Nun gilt ja wie oben beschrieben: F = m*a = const.

----> W = Ekin(1) - Ekin(0) = m*(0.5*a²t² + a*(2*Ekin(0)/m) *t )

Und nun noch die Ausdrücke für Ekin(0) und Ekin(1) einsetzen und wir erhalten:

----> W = 0.5*m*(v(1)² - v(0)²) = m*(0.5*a²t² + a*(2*(0.5*m*v(0)²)/m) *t )

Dies Formen wir jetzt erstmal nach a um:

0.5*m*(v(1)² - v(0)²) = m*(0.5*a²t² + a*(2*(0.5*m*v(0)²)/m) *t ) II *1/m

0.5*(v(1)² - v(0)²) = (0.5*a²*t² + a*(v(0)²) *t )

0.5*(v(1)² - v(0)²) = (0.5*a²*t² + a*v(0) *t )   II *2

v(1)² - v(0)² = a²*t² + 2*a*v(0) *t   II *1/t²

(v(1)² - v(0)²)/t² = a² + 2*a*v(0)/t    II - (v(1)² - v(0)²)/t²

0 = a² + (2*a*v(0)/t)  - (v(1)² - v(0)²)/t²

Und nun haben wir hier ja ein Polynom 2.Grades stehen (eine quadratische Funktion) der Gestalt:

f(a) = a² + b*a  + c  

Und Gleichungen dieser Form:

0 = a² + b*a  + c  

Lassen sich ja mit der PQ-Formel lösen, daher benutzen wir hier jetzt die Pq_ Formel:

0 = a² + (2*a*v(0)/t)  - (v(1)² - v(0)²)/t²  II pq-Forme

a(1|2) = (-v(0)/t)  +/-  ((v(0)²/t²) + (v(1)² - v(0)²)/t²))

= (-v(0)/t)  +/-  ((v(0)² + v(1)² - v(0)²)/t²)

= (-v(0)/t)  +/-  ( v(1)²/t²)

= (-v(0)/t)  +/-   v(1)/t

= (-v(0) +/-  v(1))/t 

Also hättest du damit also die Gleichung zur Berechnung der Beschleunigung:

a(1|2) =  (-v(0) +/-  v(1))/t 

[Achte auf das "-" vor dem v(0)]

Setzen wir nun deine Werte ein erhalten wir:

v(0) = 54km/h = 15 m/s

v(1) = 27km/h = 0.5*v(0) = 7.5 m/s

t = 0.5 min = 30s

---> a(+) = (-15m/s + 7,5 m/s)/30s = - 0.25 m/s²

---> a(-) = (-15m/s - 7.5 m/s)/30s = - 0.75 m/s²

Nun überprüfen wir nur noch welcher der beiden der richtige Wert ist:

s(30s, a(+)) =  337.5 m

s(30s, (a-))  = 112.5

m = 60t = 60000

F(a(+)) = - 15000 N

F(a(-)) = - 45000 N

----> W = F*s

W(a(+)) = - 5062500 J

W(a(-)) = - 5062500 J

Ekin(1) - Ekin(0) =  - 5062500 J

Damit sind beide Werte richtig und zulässig. Ich hoffe es war halbwegs verständlich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Elektrotechnik (Energie, Automatisierung)

Ahzmandius  19.12.2015, 17:59

übrigens das stimmt so nicht. Und zwar betrachte mal folgendes:

Du hast v=a*t, wenn du für a die 0.75 einsetzt und für v=(54-27)/3,6 = 27/3,6

Dann kommst nicht umhin für die Zeit t 10 Sekunden einzusetzen. Nur mit der Beschleunigung von 0.25 kommst du auf die 30 Sekunden.

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Karl37  19.12.2015, 17:39

Mein Gott, was wir da kompliziert gedacht.

Die Geschwindigkeit ändert sich in 30 Sekunden von 54 auf 27 km/h

(54 - 27) / 3,6 = 7,5 m/s

a = delta v / t ==> 7,5 / 30 = 0,25 m/s²

F = m • a  ==> 60E3 kg • 0,25 m/s² = 15'000 N

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MaxKurse 
Beitragsersteller
 19.12.2015, 16:46

Danke das du dir die ganze arbeit gemacht hast aber ich glaube nicht das wir das alles machen müssen

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poseidon42  19.12.2015, 16:50
@MaxKurse

Das einzige was du eigentlich hiervon behalten solltest:

a(1|2) =  (-v(0) +/-  v(1))/t 

Wobei t der Zeitraum der Änderung ist, a die Beschleunigung, v(0) die Geschwindigkeit am Anfang der Änderung, v(1) die Geschwindigkeit am Ende der Änderung.

Mehr musst du davon nicht verwenden.

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Benötigte Beschleunigung: aus delta_v = a * delta_t berechnen, anschließend Bremskraft mit F = m*a bestimmen. :)


MaxKurse 
Beitragsersteller
 19.12.2015, 16:49

Wie jetzt?

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MaxKurse 
Beitragsersteller
 19.12.2015, 15:58

Ja was ist dann das ergebnis. Ist F=1620 richtig oder hab ich was falsches gemacht

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MaxKurse 
Beitragsersteller
 19.12.2015, 16:12
@Wechselfreund

Wie hast du es gemacht kann sehr gut sein das ich einen fehler gemacht hab

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Wechselfreund  19.12.2015, 16:18
@MaxKurse

Genau wie in der Antwort oben beschrieben (km/h in m/s und t in kg umwandeln!)

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