Schärfentiefe bei Digitalkameras?
kann man bei digitalkameras eine tiefenschärfe erzeugen, also z.b. hintergrund unscharf, vordergrund scharf. und wenn wie? ich habe eine Nikon Coolpix S9600
5 Antworten
Du willst doch nach Deinem ersten Satz zu urteilen, eine große Schärfentiefe haben; dann möchtest Du aber eine selektive Schärfe haben. Deshalb hier mal ein paar Tipps für geringe Schärfentiefe.
Ansonsten geht es anders herum.
- Kannst Du die Blende einstellen? Am Objektiv geht es wohl nicht, aber elektronisch?
- Je kleiner die Blendenzahl, desto größer die Öffnung und je geringer ist die Schärfentiefe.
- Telefunktion nutzen (ist ja ein Zoom). Teleobjektive haben geringere Schärfentiefe.
- Die ISO-Zahl heruntersetzen, was, je nach Einstellungsmöglichkeiten zu einer größeren Blendenöffnung führt (was Du möchtest) oder zu einer längeren Verschlusszeit, die hier aber unerwünscht zu sein scheint.
- Versuche mal, mit der Makrofunktion zu arbeiten (die Rose ist dafür zuständig). Das ist der Schärfebereich minimal.
- Ist es möglich, zu fokussieren und dann erst den Ausschnitt zu wählen (bei gehaltenem Auslöser)? Dann den Vordergrund fokussieren.
- Du kannst Dir einen Graufilter (keinen Verlauffilter!) kaufen, z. B. von Cokin. Der ist quadratisch und man kann ihn bei Wechseloptiken in einen Filterhalter schieben. Kaufst Du aber das größere Format, reicht es, ihn mit den Fingern vor die Linse zu halten.
Das habe ich früher mit meiner analogen Spiegelreflex gemacht.
Bis auf den letzten Punkt kosten Aufnahmen ja nichts. Probier einfach mal alle Möglichkeiten durch.
Also: Große Schärfentiefe = kleine Blendenöffnung = große Blendenzahl; geringe Schärfentiefe = große Blendenöffnung = kleine Blendenzahl.
Um von vorne bis hinten viel scharf zu haben, solltest Du Dich mal mit dem Thema "Hyperfokaldistanz" bzw. "hyperfokaler Abstand" befassen, z. B. bei Youtube:
https://www.youtube.com/results?search_query=hyperfokale+distanz+deutsch
Das ist eher etwas für eine DSLR mit Wechselobjektiven und manueller Blendenvorwahl, gibt aber einen Eindruck, wie Blende und Schärfentiefe zusammenhängen.
Meinst Du eine Bedienungsanleitung, bzw. ein Buch? Bestimmt. Oder eine Anleitung speziell für Schärfentiefe, Hyperfokaldistanz etc. Das weiß ich leider nicht, aber ein gutes Buch über Fotografie (über Gestaltung, nicht unbedingt über die Kamera) sollte solche Themen kameraunabhängig darstellen.
Hatte als analoge Kamera eine Nikon FM und jetzt habe ich eine D60. Waren/sind beide mit Wechselobjektiven ausgestattet und manuell einstellbarer Blende.
Offene Blende
Große Brennweite
Großer Abstand Motiv - Hintergrund
Geringer Abstand Kamera - Motiv
Das sind die Parameter, an denen man Schrauben kann.
Hier kannst Du es Dir auch ausrechnen lassen: http://www.dofmaster.com/dofjs.html
Deine Kamera hat leider einen sehr kleinen Bildsensor. Der Effekt des unscharfen Hintergrundes bzw. einer geringen Schärfentiefe lässt sich nur mit gewissen Tricks deutlich machen. Normalerweise ist der Effekt um so einfacher, je größer der Lichteinfallwinkel ist, z. B. mit großen Objektivdurchmessern und großen Sensoren.
Entweder du arbeitest bei kleinen Objekten mit der Makrofunktion, wo du bis auf 1 cm rangehen kannst, da ist die Geometrie des Lichteinfalls so extrem, dass man selbst auf einer Fliege Unschärfeeffekte erzeugen kann.
Bei größeren Objekten, z. B. Portrait, weiter weg gehen und den Zoom ausnutzen. Dabei ist der Freistellungseffekt auch deutlich. Wichtig noch dabei ist, dass der Hintergrund relativ weit hinter dem Motiv befindet.
Andere Möglichkeiten sehe ich bei der Kamera nicht.
Darüber hinaus kann man mit fast jedem Bildbearbeitungsprogramm den Effekt am Rechner erzeugen.
Hab ich doch. Lösung eins für kleine Motive: In deiner Kamera in den Makro-Modus schalten (meist mit einer Blume symbolisiert). Dann bis auf 1 cm ans Motiv ran.
Lösung zwei: Bei Menschen bzw. größeren Motiven weiter weg gehen, maximal zoomen, und viel Platz zwischen Motiv und Hintergrund lassen.
Einfacher kann ich es leider nicht erklären.
mit dieser Kamera kaum möglich. Die physikalische Brennweite ist so klein, das selbst bei größter Blendenöffnung von vorn bis hinten alles scharf dargestellt wird.
Versuchen kann man es mit der größten Brennweite, da ist die Schärfentiefe noch am geringsten
ok danke, gibts da keine Alternativen, sonst halt nacharbeiten
Mit meinem Iphone 6 plus hat es funktioniert. (Ist jetzt nicht optimal belichtet, aber es hat funktioniert.)
Zum "wie": ich habe auf das Stiefmütterchen getippt. Ein Quadrat darum erschien auf dem Display. Dann habe ich den Auslöser gedrückt.

Hier ist von Vorteil, dass das Handy einen Autofokus hat und das Motiv sich weit an der Linse, der Hintergrund sich aber sehr weit hinter dem Motiv befindet.
Das Bild ist für ein Handy und bei schon einsetzender Dunkelheit gut. "Es geht" sozusagen... Oder was meinst Du?
oke danke und gibts da ne spezielle Anleitung für die nikon coolpix S9600