Sattelstütze aus Alu festgerostet im Stahlrahmen
Hiho,
Habe mir ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, dass weiß Gott wie lang scheinbar irgendwo rumgestanden hat. Hinter ist mir dann natürlich aufgefallen, dass die Sattelstütze festsitzt. Habe schon alles ausprobiert, von WD-40 bis Amoniak, Kältespray und sogar abgesägt und versucht zusammenzudrücken, aber das Ding scheint wie ineinander verschmolzen.
Kann ich das Ding jetzt wegschmeißen? =/
4 Antworten
Hättest du mal nicht den Rahmen verbogen, wäre das bestimmt noch rauszukriegen gewesen, Stütze ansägen sollte auch generell erst das letzte Mittel sein... Bei Alustützen empfehlt es sich, die Stütze schnell abzukühlen, da sich Alu bei Kälte weit mehr zusammenzieht als Stahl, auch das Einspannen in den Schraubstock in Verbindung mit viel Öl und langem Drehen kann oft helfen. Aber mit dem Verbiegen des Rahmens hast du diesen eindeutig schrottreif bekommen.
Hitze bringt nix bei einer Alustütze, da sich Alu etwa 2-mal so stark audehnt wie Stahl: http://www.wikipedalia.com/index.php?title=Festsitzende_Sattelst%C3%BCtze#K.C3.A4lte
Kriechöl (WD-40, Ballistol) hast du vergessen zu erwähnen, nicht nur von oben sonderrn auch durch die Bohrungen für die Faschenhalter. Wenn es einen Patentsattelstütze war, ist auch nicht schlecht den Sattel als Hebel draufzulassen.
Jetzt sieht es wirklich nach Schrott aus. Der Stumpf lässt sich ja kaum noch greifen.
Ach ja, stimmt, hab ich vergessen (liegt aber auch dran, weil ich das billige Astatzeug nehme, und von meinen 6 Bikes nur eins solche Bohrungen besitzt ^^)
^^
Bei uns im Baumarkt regelmäßig für 1€ die Flasche... Hab so 6-8 Stück im Regal stehen :D
Das war einer der ersten Tipps die ich zu dem Thema gefunden habe und ich wüsste jetzt auch nicht, warum eine zurückgebogene Aufnahme ein Problem sein sollte. Ist jetzt auch nicht das erste Fahrrad bei dem ich die zurückbiege und dann wieder mit Schraube fixiere.
Mit Eisspray habe ich es wie gesagt bereits probiert. Auch der Fahrradmechaniker hat gesagt, er würde sich nicht dran wagen, aber einzige Möglichkeit wäre das Ding abzusägen. Zumindest hieß es aufkeinenfall drehen, sonst ist der Rahmen hin, allerdings habe ich auch das versucht und kein Millimeter.
Natürlich drehen, ist die beste Möglichkeit, da sich hierdurch viel mehr Kraft übertragen lässt! Wenn der Rahmen davon schon kaputt ginge, würde ich mich sowieso nicht draufsetzen wollen. Wenn man das Radl an einem Schraubstock aufhängt und ein paar Stunden dreht (bei meiner letzten ca. 7 Stunden, aber dafür hab ich jetzt einen 1A Trekker), löst sich auch die festsitzendste Stütze, nur eben seeeeeeehr langsam.
Das verbiegen der Aufnahme sehe ich da als weitaus schlimmer an, Stahl hat die Eigenschaft, durchs Verbiegen und auch durchs Zurückbiegen stark an Stabilität zu verlieren, auch ist die Frage, ob du es genauso wieder zurück biegen kannst, wie du es weggebogen hast, wenn der Kraftvektor beim Zurückbiegen nur etwas anders liegt, bildet sich eine leichte Delle im Rahmen und man hat eine schöne offene Stelle, wo Wassen und Dreck beste Möglichkeiten zum Eindringen hat...
Aber ok, wenn du meinst. Das mit dem Schraubstock könntest du noch versuchen, dazu wäre es aber jetzt mMn ratsam, eine Metallstange in die Stütze zu stecken, die mehr oder weniger passt, damit sich die Stütze nicht scharfkantig verbiegen kann, das könnte im Sattelrohr zu Dellen führen, und damit wäre die Stabilität eines primär tragenden Teils geschwächt.
aber das Ding scheint wie ineinander verschmolzen.
Das Stichwort (auch für Google) heißt "Kontaktkorrosion". Damit findet man z.B. folgenden Thread in einem Fachforum: http://forum.mountainbike-magazin.de/forum/mountainbike-bikes-parts-und-equipment-saettel-und-sattelstuetzen/19580-sattelstuetze-loesen.html
Aber jetzt hast Du den Rahmen eh schon gehimmelt, da kommts auch nicht mehr drauf an.
Eigentlich wundert mich, dass Du nicht auf die Idee gekommen bist, die Sattelstütze mit einem Forstnerbohrer o.ä. aus dem Rahmen rauszubohren^^...
Erwärmen bringt die Teile wieder auseinander. Zudem mit Kriechöl und langer Rohrzange (Wasserpumpenzange) arbeiten. Die Rohrzange ansetzen und die Stütze drehen. Der Stahlrahmen hält die Wärme eines Heissluftföhns gut aus. Also, da musst Du gut 10min. den Heizluftföhn draufhalten und dann mit Handschuhen arbeiten. Das ist verdammt heiß! Wenn das Tretlager raus ist, kannst Du auch von unten ins Sattelrohr Kriechöl einsprühen. Dabei den Rahmen leicht drechen, damit sich alles gut verteilt.
Allerdings hast Du da schon Schrott produziert. Warum die Stütze absägen, warum oben auch noch schlitzen??? Beim Halten mit der Rohrzange drückst Du den Stummel jetzt zu...
Warum die Sattelrohrklemme auseinander biegen??? Kriechöl braucht nur minimale Spalten, da brauchst Du nichts aufbiegen.
Seh ich das richtig? Ist etwa auch die Aufnahme im Rahmen kaputt? Ich fürchte, dass du in dem Falle wohl das Teil wegschmeißen kannst.
Die Aufnahme habe ich zur Seite gebogen. Die lässt sich wieder zurückbiegen.
Ich würde mal probieren das Rad mit den Füßen zu fixieren und dann mit einer WaPuZa die Sattelstange drehen, ziehen und daran rumzuwackeln.
Oder - weil technisch leichter machbar - den Rahmen vorsichtig zu erwärmen (z.B. mit einem Föhn). Die Lötlampe sollte erst als letztes Mittel zum Einsatz kommen^^.