ROCD, Beziehung am Ende?
Hallo liebe Community,
ich bin 20 Jahre alt & bin mit meinem Freund 2 Jahre zusammen. Am Anfang wollte ich keine Beziehung mit ihm, doch er hat nie aufgehört zu kämpfen und irgendwann habe auch ich mich verliebt. Also wir haben alles ganz langsam angehen lassen, in unserer Beziehung in den letzten 2 Jahren gaben es immer Höhen und tiefen die wir durchstehen mussten und wollten. Vor ein paar Wochen konnte ich noch zu 100% sagen das ich ihn bedingungslos liebe & mich nichts auf der Welt davon umstimmen kann! Doch jetzt, seit ein paar Wochen habe ich plötzlich das Gefühl „irgendwas stimmt nicht“ ich muss wirklich 24h am Tag seit mehreren Wochen darüber nachdenken und meine Gefühle überprüfen „wie fühlt es sich gerade an ihn zu küssen“ „will ich gerade bei ihm sein“ „wieso bin ich nichtmehr eifersüchtig“ „wie fühlt es sich an neben ihm zu liegen“ wenn ich zu Hause bin, bin ich traurig und vermisse ihn, will zu ihm, wenn ich bei ihm bin bin ich auch traurig und dann wieder eiskalt und will nichtmal berührt werden. Jegliche Zukunftsaussicht bzw Vorstellung ist plötzlich weg. Ich war bei einer Psychologin sie meinte es wären Zwangsgedanken und ich würde meinen Freund sehr tief lieben. Aber es macht mich so depressiv, den ganzen Tag alles in Frage zu stellen, ich hatte auch schon Zusammenbrüche weil ich nichtmehr weiter weis. Was ist nur los mit mir ? Ich liebe ihn doch eigentlich ? Es gab für mich nichts schöneres wie Zeit mit ihm zu verbringen und Unternehmungen zu machen - zu all dem habe ich keine Lust mehr bzw es macht mich depressiv, Depressionen wurden schon vorher diagnostiziert. Manchmal weine ich manchmal bin ich Gefühlstaub manchmal vermisse ich manchmal will ich meine Ruhe manchmal hab ich Angst manchmal bin ich verzweifelt, und das alles abwechselnd den ganzen Tag, es strengt so sehr an das ich manchmal am liebsten einfach nur mit dem Kopf gegen die Wand rennen möchte. Ich will einfach nur wieder glücklich sein und mir keine Gedanken darüber machen, wie es sich wohl jetzt anfühlt bei ihm zu sein und etc denn durch das ganze überprüfen bin ich komplett Gefühlstaub, ich spüre garnichtsmehr und habe Stimmungsschwankungen, ich kann meine negativen Gedanken nichtmehr von der Realität unterscheiden und habe Angst ihn zu verlassen oder in Wirklichkeit ihn nichtmehr zu lieben. Er weis wie ich mich fühle, wir reden offen darüber, er sagt wir schaffen das, jede Beziehung bedeutet Arbeit oder kommt mal an einen Punkt an dem es hart wird. Aber es tut mir auch so leid für ihn das er das mit mir durch machen „muss“ ich will einfach nur das es so wird wie vorher aber ich komme einfach nichtmehr aus diesem tief heraus.. zudem Google ich den ganzen Tag meine Gefühle etc, ich bin einfach nur fertig mit der Welt, wo ist meine Liebe hin ?
4 Antworten
Das ist das Ergebnis wenn man schon von Anfang an nicht wirklich zusammen passt und einer "überredet" werden muss bzw. einer so lange lästig ist bis sich der Partner breit schlagen lässt. Von daher muss man sich dann auch nicht fragen wo die Gefühle hin sind.
Hast du diese Psychotherapeutin privat bezahlt oder woher kam die plötzlich innerhalb von wenigen Wochen? Ich halte das für unglaubwürdig, dass sie dir nach 2-maximal 3 Sitzungen sagt du würdest deinen Freund sehr tief lieben und Zwangsgedanken feststellt. Seltsame Darstellung.
Sicherlich hast du psychische Probleme die du bearbeiten solltest. Dabei ist das Kernthema nicht die Beziehung sondern findet sich vmtl in deiner Diagnose.
Mein Freund musste mich nicht überreden oder breit schlagen
Denkst du ich lasse mich zu einer Beziehung „überreden“ ich bin ja auch kein Kind mehr..
Aus welchem Grund musste er dann lange Zeit um dich "kämpfen"? Entweder es passt oder es passt nicht.
Wir haben uns im Geschäft kennen gelernt, dort wurden wir Freunde und haben uns auch fast jeden Tag nach der Arbeit privat getroffen, er war noch sehr unerfahren ich bin auch seine erste Freundin, ich dachte immer er ist nur ein sehr guter Freund bis dann eine Situation kam, in der ich sehr eifersüchtig wurde und gemerkt habe das ich auch Gefühle entwickelt habe, mit der Zeit haben wir uns sehr sehr sehr zu lieben gelernt. Es beginnt neunmal nicht jede Beziehung mit liebe auf den ersten Blick!
ROCD ... sehe ich nicht wirklich, denn bei "Entfernung" würde auch ROCD wirken, was aber nicht der Fall ist. Ich denke, daß es sich der Therapeut hier etwas einfach gemacht haben könnte. Was Du beschreibst sind keine Angstzustände, keine Zweifel, sondern einfach Emotionslosigkeit, was Dich zum Zweifeln führt. Bei Dir sind die Zweifel nicht primär, sondern sekundär, bei ROCD wären sie primär (früher waren es "Bindungsängste", nur ROCD klingt natürlich viel moderner).
Deshalb wäre meine erste Frage, ob es ein traumatisches Ereignis "vor einigen Wochen" in eurer Beziehung gegeben hat. Bei mir kann es z.B. die Erkenntnis sein. wie wenig meine Partnerin sich überhaupt mit mir auseinandergesetzt hat, was in einem einzigen Augenblick "offenkundig" werden kann, allerdings führte das bei mir nicht zum Grübeln, sondern zum Handeln, denn plötzlich hätte ich eine Beziehung mit einem Menschen, der mich nicht meint, nicht kennt, sondern nur ein Bild von mir "liebt".
Die andere Variante wäre ein psychologischer Ansatz, denn Emotionslosigkeit kann auf eine Depression hindeuten. Bist Du in den Augenblicken auch antriebslos? Es ist ein Unterschied, ob Depressionen zu ROCD-Symptomen führen, oder ROCD-Symptome eine Depression auslösen (und es ergäbe sich auch ein komplett anderer Therapieansatz).
Die entscheidende Frage ist also, was zuerst war: die Abwesenheit von Gefühlen in seiner Gegenwart (atypisch für ROCD) oder der Zweifel an der Beziehung. Ich denke ersteres, doch wissen kannst nur Du es. Allerdings könnte es auch an einer verdrehten Darstellung gegenüber der Therapeutin liegen, daß sie auf ROCD kam, denn subjektiv liegt die Dominanz in deiner Wahrnehmung auf dem Zwangsdenken, so daß es natürlich wäre, dieses auch dominant darzustellen.
Also wir sind am 09.09 in den Urlaub nach Ägypten geflogen und sollten dort eigentlich 7 Tage bleiben, dort haben erster die Zwangsgedanken angefangen, zusätzlich die Depression, wir sind dann nach 2 Tagen nach Hause geflogen weil ich mich so unwohl gefühlt habe und gemerkt habe zwischen mit und meinem Freund (von meiner Seite aus) stimmt irgendwas nicht... seither wird es immer schlimmer.. ich habe eine Vergangenheit Inder Depressionen irgendwann einmal vorprogrammiert waren, aber diese Gedanken meinen Freund nichtmehr zu lieben, diese Müdigkeit und diese Unlust sind so schwer zu ertragen. Auf nichts habe ich mehr Lust. Ich habe auch dieses beklemmende Gefühl wenn der Tag anbricht. Habe das Gefühl er engt mich total ein, tut er aber keineswegs. Ich will einfach nur einen Ausweg finden ich kann langsam nichtmehr..
Das klingt sehr deutlich nach Depressionen als Auslöser ... dies bitte auch der Therapeutin so sagen, denn sie kann nur auf Basis dessen diagnostizieren, was ihr mitgeteilt wird. "Müdigkeit", "Unlust" ... alles Vokabeln, die eher zu einer Depression als zu ROCD passen.
Depressionen verusachen zunächst regelmäßig die Unfähigkeit, Emotionen zu empfinden. Es ist gerade keine Niedergeschlagenheit, Traurigkeit o.ä., sondern die Abwesenheit von Gefühlen. Aber was löste denn bei Dir die Fragenspirale aus? Eigentlich war es doch die Feststellung, nichts mehr zu empfinden, keinen Antrieb zu verspüren, was Dich dann veranlaßte zu fragen, warum es so sei, zumindest nach deiner Darstellung. Das klingt sehr nach einem Serotonin-Mangel (oder eine Wiederaufnahme-Hemmung o.ä.), was dann auch Zwangsstörungen wie ROCD begünstigte.
Das Empfinden der "Einengung" ist wohl, wenn ich es richtig deute, mehr das Empfinden, ihm verpflichtet zu sein, ohne den Antrieb zu haben, dem auch nachkommen zu wollen (bzw. können, weil das auf innere Blockaden trifft). Irre ich mich da?
Hi! ist zwar lange her, aber mich würde es interessieren wie es dir jetzt momentan geht?
hey, mir geht es gut, mein freund und ich haben beide gelernt mit meiner damaligen Situation umzugehen, wir sind sehr gewachsen an unserer Beziehung und an uns. Immer weiter kämpfen egal wie egal wie schwer, anders klappen langfristige Beziehungen nicht.
ab und zu habe ich depressive Tage, die werden wohl immer bleiben da es eine Krankheit ist, aber ich weis mit umzugehen und habe zum Glück menschen die für mich da sind.
Hallo, ich mache gerade dasselbe durch und würde gerne wissen was aus euch geworden ist? Bist du noch immer in einer Beziehung mit ihm oder ist die Beziehung zu Bruch gegangen wegen dieser Gefühle/Gedanken.
LG
Mein Freund musste mich nicht überreden oder breit schlagen, ich habe einfach lange Zeit gebraucht und habe mich erst dann sehr in ihn verliebt. Denkst du ich lasse mich zu einer Beziehung „überreden“ ich bin ja auch kein Kind mehr.. ich habe meiner Psychologin genau diese Situation auch geschildert, sie hat mir mehrere Fragen gestellt & auch gesagt dadurch das ich Angst davor habe ihn nichtmehr zu lieben und mich so in Trauer versetze sind diese Gefühle was die Zwangsgedanken mir vermitteln nicht wahr, denn wenn man jemanden nichtmehr liebt, dann ist man zwar traurig aber man akzeptiert es und gut. Aber man ist nicht so depressiv wie ich zur Zeit bin. So ihre Worte