Rilke Gedicht "Die Fensterrose"?
Da drin: das träge Treten ihrer Tatzen
macht eine Stille, die dich fast verwirrt;
und wie dann plötzlich eine von den Katzen
den Blick an ihr, der hin und wieder irrt,
gewaltsam in ihr großes Auge nimmt, -
den Blick, der, wie von eines Wirbels Kreis
ergriffen, eine kleine Weile schwimmt
und dann versinkt und nichts mehr von sich weiß
wenn dieses Auge, welches scheinbar ruht,
sich auftut und zusammenschlägt mit Tosen
und ihn hineinreißt bis ins rote Blut -:
So griffen einstmals aus dem Dunkelsein
der Kathedralen große Fensterrosen
ein Herz und rissen es in Gott hinein
Was denkt ihr über die Schreibabsicht Rilkes, wenn ihr über dieses Gedicht nachdenkt?
2 Antworten
Er vergleicht die Fensterrosen in den Kirchenfenstern mit Blicken, die einen in sich hineinziehen.
Man muss sich, um das zu verstehen, klarmachen, dass die Menschen damals im Umkreis der Kathedralen in düsteren Lehmhütten gehaust haben und 85% von ihnen ständig gehungert haben, bei Funzellicht von Unschlittkerzen leben mussten und von Lehnherren ausgebautet wurden. Ein Schritt in eine solche Kathedrale musste ihnen vorkommen, als beträten sie das Paradies.
Mit der Magie von Blicken hatte es Rilke überhaupt, lies mal das Gedicht "Der Panther"
Sehr schön, aber da gibt's noch hundert andere. Eines schöner als das andere.
Rilke will am Beispiel des Blicks in ein Katzenauge zeigen, wie man in etwas hineingezogen wird und sich dann selbst vergisst dabei. Das überträgt er dann auf die Kathedrale, in der der Mensch durch das bunte Bild der Fenster Rose in eine Beziehung zu Gott hineingezogen werden soll. Man muss wohl viel Ahnung haben vom Auge von Katzen, um das Ganze zu verstehen. Entscheidend ist dabei, dass ich das Katzenauge verändert, wie man im Internet auf Bildern oder in Filmen sehen kann.
Ach, den Panther habe ich heuer erst im Unterricht auswendig gelernt.
Aber mein Lieblingsgedicht ist der Herbst, Herr es ist Zeit, der......