Richtig, Kinder Glauben aufzudrängen?

14 Antworten

Ich sehe das alles nicht so. Zu meinem Hintergrund: ich bin katholisch, weder meine Eltern noch ich sind überzeugt gläubig, es war vor 25-30 Jahren noch absolut normal, dass Kinder getauft wurden. Aber entsprechend habe ich keinen engen Bezug zum Glauben, obwohl ich Taufe, Kommunion und Firmung hatte. Heißt also: ich spreche nicht aus religiöser Überzeugung heraus.

Meiner Meinung nach fehlt vielen der "Religion ist doof"-Fraktion die Fähigkeit, Perspektiven abseits ihrer eigenen zu sehen. Nicht für jeden ist Religion doof. Im Grunde gibt es jeweils zwei Möglichkeiten: es gefällt einem oder nicht, (nicht)religiös aufgewachsen zu sein, man entscheidet sich später mal (nicht) dafür, seinen Glauben zu wechseln oder abzulegen.

Da werden dann Contra-Religion gerne mal Argumente wie Gehirnwäsche, Zwang, Ausgrenzung genannt - aber sind diese negativen Zuordnungen exklusiv auf Religion beschränkt? Können nicht auch atheistische Eltern zB rassistisch, homophob oder intollerant gegenüber anderen Denkweisen sein ("Das ist alles Gehirnwäsche!") und eben diese Werte an ihre Kinder vermitteln? Wieso sollten religiöse Eltern denn nicht teils auch kritisches Denken, Offenheit, Güte, ... ihren Kindern beibringen.

Der Punkt ist: Kinder orientieren sich an ihren Eltern, deren Werten. Leben diese Eltern schlechte Werte spielt es keine Rolle, ob da Religion im Spiel ist oder nicht. Und: wie soll ein (religiöses) Elternteil diese Werte vor dem Kind ablegen, auch wenn dieses nicht mit in die Kirche muss?

Gleichzeitig übersieht die Fraktion oft positive Aspekte, wie Identität und Gemeinschaftsgefühl. Braucht es dafür zwingend Religion? Nein, das kann auch anders ausgeglichen werden, zB im Verein, dem Fußballclub, ... - es ist aber eine Option. Ich glaube übrigens auch, dass diese Optionen generell weniger gelebt werden ein großer Grund dafür ist, warum sich inzwischen viele Leute einsam fühlen.

Wer schon so aufwächst ist diese Religion ja schon gewohnt.

Ja, meistens empfindet man das, was man kennt, als gut, sofern meine keine schlimmen Erfahrungen gemacht hat. Ist es denn so schwer vorzustellen, dass ein Kind glücklich sein kann, obwohl es mit religiösen Werten und Verpflichtungen aufgewachsen ist?

Und um mal auf deine spezifischen Punkte einzugehen:

Ganz schlimm finde ich die Verstümmelung von Babys z.b. Beschneidung.

Die im Normallfall kein Problem damit haben, also auch hier eine Perspektivenfrage. Auch, weil es nicht unter Verstümnelung fällt.

Oder seine Kinder in die Kirche zu zwingen, das könnte sie Psychisch beeinflussen. Als Kind will man spielen und spaß haben und nicht mit alten Leuten im dunklen Loch sitzen und sich zu tote Langweilen.

Kinder wollen auch den ganzen Tag Süßes essen und nicht ins Bett gehen. Kinder können und müssen lernen, dass es Verantwortung und Verpflichtungen gibt - wenn man das erst als Erwachsener lernt, wird es umso schwieriger.

Oder sie werden gemobbt weil sie so Religiös sind

Oder sie werden gemobbt, weil sie arm sind. Oder reich. Oder dick, dünn, klein, unsportlich, rothaarig, spezielle Hobbys haben, oder ... , oder ... , oder. Der Punkt ist: Kinder finden immer ein Grund, andere auszugrenzen. Das ist nicht schön, aber leider Realität. Denn Kinder lernen eben noch Sozialverhalten.

Die Taufe findet in einem Alter statt, indem das Kind noch keine Meinung äußern kann.

Und wenn es kein Bezug zum Glauben hat, war das einfach einmal mehr eines der unzähligen Male, dass der Mensch mit Wasser in Berührung gekommen ist. Na und?

Man kann ja, wenn man älter wird freiwillig einer Religion beitreten und diese dann für sich Leben, solange man damit keinen schadet.

Man kann ja, wenn man älter wird freiwillig einer Religion austreten und dann für sich Leben, solange man damit keinen schadet.

Nur meine Meinung.

Natürlich ist es gerade so, das Kinder oft die Religion ihrer Eltern fortführen. Aber das ist Gehirnwäsche.

Die Eltern sind die engsten Bezugspersonen, und Vertrauenspersonen...

Im Regelfall wollen Eltern nur das Beste für ihre Kids. Und somit auch keine Gehirnwäsche verabreichen...

Wer schon so aufwächst ist diese Religion ja schon gewohnt.

Diese er dann ab einem gewissen Alter wieder entledigen darf...Wie Du selbst schriebst: 'Sie sollen ab einem gewissen alter selbst entscheiden können'...

Ganz schlimm finde ich die Verstümmelung von Babys z.b. Beschneidung. Das geht für mich definitiv zu weit, da es nicht mehr wirklich rückgängig gemacht werden kann und Körperverletzung ist.

Das finde ich ebenso als ein Verbrechen an der Menschlichkeit!

Oder sie werden gemobbt weil sie so Religiös sind, obwohl sie das eigentlich gar nicht wären.

Für das Mobbing kann aber 'Religion' nichts dafür - sondern Menschen...auch LGBT-Menschen jungen Alters werden gemobbt - oder dicke Menschen - oder behinderte Menschen usw.

Leute wir Leben doch nicht mehr im Mittelalter und müssen so alte Denkweisen doch nicht weitergeben.

Du bist es, der noch im Mittelalter zu leben scheint, weil Du so denkst...Verallgemeinerungen sind unlogische Argumente...

Auch sind manche Religionen diskriminierend gegenüber LGTBQ.

Das ist leider so...

Aber auch die LGBTQIA++vwxyzetcppuswusf. ist diskrimnierend, und zwar gegen die Gesellschaft, weil sie diese erziehen möchte...

Die Taufe findet in einem Alter statt, indem das Kind noch keine Meinung äußern kann.

Das könnte man ändern. Man kann aber danach die Firmung / Konfirmation noch ablehnen...

Wollt ihr irgendwie das die Menschheit verblödet in dem ihr euren Kindern so einen Humbuck erzählt, aus einem 2000 Jahre alten Buch.

Schau mal Deine Orthographie an - sehr intelligent sieht das jetzt auch nicht aus...

Man kann ja, wenn man älter wird freiwillig einer Religion beitreten und diese dann für sich Leben, solange man damit keinen schadet.

Man kann ja auch von einer von den Eltern beigebracten Religion wieder lösen...

Keiner ist verpflichtet, diese anerzogene Religion ein Leben lang beizubehalten...

Gruß Fantho

Sie sollen ab einem gewissen alter selbst entscheiden können,

Dürfen sie doch und machen sie auch. Es ist völlig realtätsfremd wenn man sagt, Eltern dürften ihren Kindern nicht die eigene Überzeugung vermitteln oder sie nicht in die eigene Religion einbeziehen.

das Kinder oft die Religion ihrer Eltern fortführen. Aber das ist Gehirnwäsche.

Das ist doch grausiger Schwachsinn von dir.

Es ist ok, einem Kind die Religion die man selber hat näher zu bringen. Auch eine Taufe schadet nicht, es ist kein körperlicher Eingriff. (Anders sieht es bei Beschneidungen aus.

Ich finde es aber nicht richtig zu sagen du musst weil.... du musst sonst.

Religion kann durchaus auch etwas sehr schönes sein.

Alle Eltern geben Kindern ihre Überzeugung und Lebenanschauung mit, ob Atheisten oder Christen, Moslems oder Juden. Und das ist auch richtig so. Wenn ich von etwas überzegt bin, kann ich nicht meinem Kind diese Überzeugung vorenthalten. Dann bin ich nicht authentisch. Ich würde sogar so weit gehen, das als Kindeswohlgefährdung zu bezeichnen.

Kinder brauchen Orientierung, und die finden sie idealerweise bei ihren Eltern. Die Sichtweise der Eltern wird später der Startpunkt für die eigene Lebensreise.