Relativ viele Grundschüler können nach der 4. Klasse nicht richtig lesen und rechnen. Liegt das an den Lehrern?

14 Antworten

Ich sag mal ganz spontan, nein.

Muss aber gleich eine Einschränkung machen, ein gut Teil der Leute, die derzeit vor Klassen ist, ist nach meiner Einschätzung nicht für diesen Beruf geeignet. Das war aber früher auch so und trotzdem haben die Kinder da lesen gelernt.

Man hat seit den Siebzigern vieles im schulischen Bereich ausprobiert, manches waren auch Irrwege (Mengenlehre z.B.). "Schreiben, wie man spricht" bis zur dritten Klasse, um dann in der Vierten korrekte Rechtschreibung zu erwarten, war ein anderer.

Wenn Kinder nicht lesen können, steht dahinter oft ein bildungsfernes Elternhaus. Nationalität egal. Da wird nicht vorgelesen, da gibt es in jedem Raum einen Fernseher, aber im ganzen Haus nicht ein einziges Bücherregal. Da fällt den Eltern auch nicht auf, dass ihr Kind noch nicht lesen kann, weil sie es nie mal überprüft haben.

In zu großen Klassen ist es nicht möglich, alle Kinder durchzuziehen. Ich verstehe jeden Lehrer, der sich dann auf die aussichtsreichsten Kandidaten konzentriert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Unterschiede zur letzten Studie sind vermutlich großteils der Pandemie und den damit verbundenen Unterrichtsausfällen zuzuschreiben.

Gerade beim Homeschooling ist die Einstellung der Eltern gegenüber „Bildung“ und der Institution „Schule“ entscheidend. Gibt es da wenig Unterstützung aus dem (bildungsfernen) Elternhaus, bleiben die Schüler eben auf der Strecke.

Dass Schüler aus sozial schwachen Elternhäusern bzw. solche mit Migrationshintergrund die Schlusslichter bilden, geht aus der Studie recht klar hervor.

Natürlich kenne ich viele Eltern, die selbst zugewandert sind (viele davon aus dem ehemaligen Jugoslawien). Die sind sehr daran interessiert, dass ihre Kinder die bestmögliche Schulausbildung bekommen. Aber anderen ist das leider völlig egal.

Ich sag's mal so .. Im Unterricht bekommen Kinder Wissen vermittelt. Perfektionieren müssten die das eigenständig. Und da kommt eben auch das familiäre Umfeld mit ins Spiel. Ich konnte schon relativ früh die analoge Uhr lesen, Schleifen binden, Fahrrad fahren, schwimmen, lesen, schreiben etc. Meine Eltern fanden das halt einfach wichtig, das mit mir zu trainieren. Je eher man als Kind gewisse Dinge gelehrt bekommt, umso schneller schafft man es auch, sich das anzueignen. Bei meinen Schwestern genauso.

Aber es gibt eben auch Eltern, denen das halt nicht so wichtig ist.


Giovanni47  18.10.2022, 14:05

Vielen Dank, so sehe ich das auch. Man kann wirklich nicht alles auf die Schule abschieben... .

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Kuestenflieger  25.10.2022, 20:54

leider oft eltern mit bildungsdefiziten

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Eher an den Eltern. Die Schulen sollen Wissen vermitteln und nicht die Grundlagen fürs Leben.

Aber welche Eltern lesen noch gemeinsam mit ihren Kindern ein Buch? Da wird Peppa Pig auf YouTube angemacht und das war es dann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abitur 2020 an einem Gymi (math.-naturwiss. Vertiefung) | SN

Das was jetzt festgestellt wird, ist das Ergebnis der katastrophalen Politik in der Pandemie, wo man die Schüler zu Hause eingesperrt hat sich dort niemand um die Kinder kümmern konnte.


albatroz1102 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 20:16

Wieso niemand?

Sind denn keine Eltern vorhanden?

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fubar1871  25.10.2022, 20:18
@albatroz1102

Schon mal daran gedacht, dass es Leute gibt, die arbeiten müssen? Oder gar nicht das Wissen haben, um den Kindern etwas beizubringen (vor allem bei Ausländern die kein Deutsch können)?

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albatroz1102 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 20:19
@fubar1871

Was für großartiges Wissen benötigt man für die Grundschule?

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fubar1871  25.10.2022, 20:35
@albatroz1102

Es fängt ja schon mal damit an, dass man Deutsch sprechen, lesen und schreiben können sollte. Nicht um sonst, haben vor allem diejenigen gelitten, welche keine deutschen Eltern haben.

Dann muss man auch erst einmal die Zeit dazu haben, was du ja gekonnt ignoriert hast, dem Kind das überhaupt beibringen zu können. Setz du dich mal hin und sag deinem Kind, es soll jetzt 100x ein großes N schreiben. Und morgen kommt dann das große O.

Und mit Mathe das selbe.

Es hat schon seinen Grund, warum Lehrer ein extra Beruf und kein Nebenjob ist. Und wenn ein Kind etwas erst einmal falsch gelernt hat, bekommt man des auch nicht mehr so schnell wieder weg.

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albatroz1102 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 20:38
@fubar1871

Es sind über 30% der Grundschüler in Bremen betroffen. Das können ja nicht nur Ausländer sein, oder?

Ein Tag hat 24 Stunden. Da wird sich auch Zeit finden dem Schüler was bei zu bringen.

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fubar1871  25.10.2022, 20:44
@albatroz1102
Ein Tag hat 24 Stunden

8 Stunden schlafen.

8 Stunden arbeiten.

Und dann erwartest du auch noch, dass man in den übrigen 8 Stunden den Kindern noch etwas eingedrichtert bekommt?

Schon mal daran gedacht, dass man nach 8 Stunden auch nicht mehr so fit ist. Wahrscheinlich nicht.

Das können ja nicht nur Ausländer sein, oder?

Hab ich ja auch nicht behauptet.

Wie erwartest du, dass die Eltern einen Vollzeitjob ersetzen sollen? Bleib mal realistisch.

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