Reitanfänger - Longe oder gleich Unterricht?

11 Antworten

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Ich würde mal sagen, das ist eine Glaubensfrage.

Wenn du mich fragst, würde ich sagen, am Anfang ein paar Logestunden sind durchaus eine gute Idee. Bis du gelernt hast, einigermaßen auf dem Pferd zu sitzen - am besten in allen Gangarten und dich in die Bewegungen hineinzufühlen.

Was nutzt es einem Anfänger, wenn er in der bahn reiten darf und beim traben nach 5 Schritten nicht mehr weiß, wo oben und unten ist und das Pferd kreuz und quer läuft.

Ich kenne das so, dass oft pauschal 10 Stunden an der Longe veranschlagt werden, und dann kommt erst mal die Abteilung. Besser fände ich, wenn man die Longestunden individuell an die Fortschritte des Reitschülers anpassen würde - und wenn er 20 oder mehr Stunden an der Longe braucht, auch egal - und dann freies Reiten ohne Abteilung.

An der Longe würde ich einen Reitschüler lassen, bis er so sitzt, dass er in der Lage ist überhaupt Hilfen zu geben (und es nicht mehr ums nicht runterfallen geht), das gilt auch für die Zügelhilfen. Wer noch mit den Händen überall herumfuchtelt muss eben noch mehr am unabhängigen Sitz arbeiten.

Ich würde das auch durchaus Gangart für Gangart langsam steigern. Im Schritt durchaus auch freies Reiten üben und die entsprechenden Hilfen erklären, schonmal das Lenken üben, die Gewichtshilfen etc. Den Reiter fühlen lassen, was das Pferd tut, was die Beine tun usw.

Dann wieder an die Longe und same procedure im Trab. Wenn der Sitz im Trab passt, kann man ja schonmal Trab-Schritt Übergänge üben, erst mal nur wenige Trabschritte und das Durchparieren üben und das dann natürlich alles steigern.

Zuletzt dann der Galopp, wobei ich denke, die intensivste Sitzschulung braucht man im Trab. Bis man da geschmeidig sitzt kann es dauern.

Unterm Strich würde ich dann jeden Reiter auch regelmäßig an die Longe zurück holen, für Sitzübungen. Egal ob er nun 1 oder 10 Jahre reitet. Da braucht auch keiner beleidigt sein, das ist lediglich eine gute Übung, um noch besser zu sitzen.

Wichtig für dich ist erst mal, dass der Unterricht ähnlich fundiert aufgebaut ist. Also am besten kein Schritttrabgalopp im Schnelldurchgang und danach endloses rumzockeln irgendwo in einer Abteilung, wo jedes Pony seine Runden dreht. Da kannst du für dein Geld bestimmt besseren Reitunterricht bekommen. Achte auch drauf, dass man dir das Drumherum zeigt. Also wie man ein Pferd putzt, sattelt, auftrenst, führt usw. Das ist mindestens genauso wichtig wie das Reiten selbst.

Unterstützend dazu könntest du dir auch ein Buch anschaffen, wo alle Hilfen und das Basiswissen gut erklärt sind. Da kannst du dann immer nachlesen und das gelernte nochmal in der Theorie wiederholen.


Unbekannt692 
Beitragsersteller
 28.06.2013, 12:51

Super Antwort, danke :)

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Das ist eine Sache deiner RL und von dier, am meisten jedoch von den Schulpferden, Ich habe von Anfang an Unterricht genommen (ohne Zügel), auf einem braven Pferd, das den anderen nachgeht und bequem auch noch ist, Longenpferde haben sie keine, da sie genügend Anfängerpferde haben, und die Erfahrung gemacht wurde, dass die Kinder so besser lernen, wenn sie von anderen abschauen können usw.


MiniShhelty001  28.06.2013, 10:34

Du sahst ohne Zügel auf einem Pferd und keiner hatte dann Kontrolle darüber? Respekt! das hätte ich mich am Anfang nicht getraut.

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SultanFjoelnir  28.06.2013, 20:13
@MiniShhelty001

Nein, Angst vor Pferden kenne ich nicht, Respekt schon, aber keine Angst. Bei den Pferden kannst das schon machen, die RL hat schon mal probiert 1 Reiter vorreiten zu lassen, und dann 6 Pferde (eben diese Pferde) aufgesattelt und getrenst (Knoten im Zügel), sie dann in die Stunde getan, und sie sind brav gegangen, diese sind eben vollkommene Verlasspferde (ja, jedes Pferd kann mal buckeln, doch diese sind nicht mehr so jung <20 und haben noch nie oder nur selten Blödsinn getrieben).

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Reiunterricht wo Anfänger nicht an der Longe genommen werden, wirst Du dir nicht leisten können, ich denke da bewegen wir uns in einem Preissektor von 30Euro die halbe Stunde.

Außerdem gibt es solche Reitschulbetriebe nur sehr wenige.

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In den gängigen Reitschulen machst Du mindestens 10Longestunden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Hallo :)

am besten sprichst du mit dem Reitstall deiner Wahl. Die können dir da weiterhelfen und sich ein Bild von deinen reiterlichen Fähigkeiten verschaffen.

Viel Spaß :)

Diese Frage habe ich mir am Anfang auch gestellt! Ich persönlich würde sagen du solltest an der Longe anfangen. Das ist am leichtesten du kannst dich auf Anweisungen und auf deinen Sitz den du ja noch lernen musst besser konzentrieren.

Ich bin damals an der Longe angefangen und war immer der Meinung ich müsste schon "allein" reiten doch wenn ich dann auf dem Pferd saß und reiten sollte hatte ich panische Angst. Also bin ich doch an der Longe geblieben und irgendwann hatte ich dann alles drauf und konnte ohne die Longe reiten und hatte überhaubt keine Angst mehr. Mittlerweile habe ich ein eigenes Pferd und traue mir sehr viel beim Reiten zu woran ich früher gar nicht denke konnte.

Auch für die Pferde ist es am besten da man sich wie gesagt auf den Sitz konzentrieren muss und dann total den Überblick verliert, man das Pferd dann irgendwo in der Bahn "rumreitet", im Maul reißt weil man noch keine Ahnung von Zügelhaltung, Lenken etc. hat. Das Pferd wird dann nach einigen Reitstunden kaputt geritten sein und deswegen finde ich es auch besser wenn man in einer Reitschule Anfänger erst an der Longe reiten lässt.

Das soll jetzt wirklich keine Beleidung an dich sein ich wurde damals auch so geärgert das ich "noch" an der Longe reite also kann ich dich gut verstehen. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen

Lg Mia


Unbekannt692 
Beitragsersteller
 28.06.2013, 12:48

Hallo, danke für die Antwort ;)

Nein ich bin nicht verärgert, weil ich an der Longe reiten werden muss, das finde ich auch super, hauptsache reiten ;D

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