Regierung fliegt mit Privatjet zum Klimagipfel?

7 Antworten

Regierungsmaschinen sind anders als private Privatjets auf den meisten Reisen neben den Regierungsmitgliedern mit Sicherheits- und Pressepersonal gefüllt, die ebenfalls mitreisen, um die Reise sicher und transparent zu gestalten. Die Regierungsmaschinen sind ausgelegt für etwa 140 Passagiere. Freilich weniger als normale Passagiermaschinen, aber eben auch kein Privatjet, der den ganzen Aufwand nur wegen 1, 2 Leuten macht.

Aber ich verstehe das Dilemma durchaus. Ich bin selbst regelmäßig geschäftlich unterwegs und greife bei Reisen jenseits von 500 km auch regelmäßig auf Linienflüge zurück, weil es oft betriebswirtschaftlich nicht vertretbar ist, 15 oder mehr Stunden im Zug zu sitzen. Dennoch nehme ich klimaschonendere Transportmittel so oft ich kann.

Sich in diesem Zusammenhang so zu empören, ist pure Polemik. Wir werden in 20, 30 Jahren froh sein können, dass wir überhaupt Politikerinnen und Politiker zu den Klimagipfeln entsandt haben. Der anthropogene Klimawandel braucht gemeinsames Handeln, gemeinsame Regeln, die im Dialog auf solchen Klimagipfeln vereinbart werden. Die Reisen, die die Regierung dafür macht, müssen daher als Investition betrachtet werden, in der Aussicht auf viel größere eingesparte Treibhausgasmengen als durch solche Flüge verursacht werden.

Wer sich an Flugreisen von Aktivisten/Politikern aufhält, hat relativ wenig von Klimapolitik oder auch Politik generell verstanden.

In der Politik war und ist es immer schon so gewesen, dass man beim persönlichen Kontakt und persönlicher Anwesenheit mehr erreichen kann, als wenn man alles nur aus der Ferne versucht zu agieren.

Und bei Klimapolitik geht es darum, global gesehen die entsprechenden systemischen Voraussetzungen zu schaffen, damit beispielsweise die CO2-Produktion gesenkt werden kann. Der Verzicht auf einen Flug wäre da nur reine Symbolpolitik und nur ein Mini-Tröpfchen auf dem heißen Stein.

Nein, das ist doch Quatsch so etwas anzumahnen. Es ist ja auch nicht verwerflich für eine Windkraftanlage den benötigten Beton vorher zu produzieren.
Es wird immer ein gewissen Bedarf am Fliegen da sein, da der Bundeskanzler ja nun schlecht mit einer Pferdekutsche nach Brasilien reisen kann. Somit rechtfertigen hier natürlich die erreichbaren Ziele die Mittel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist doch immer so: Die lautesten Klimaschützer sehen sich als so moralisch überlegen und erleuchtet an, dass sie sich persönlich an ihre Lehren nicht halten müssen. Das müssen nur die anderen.

So flogen zwei Klimakleber anschließend zum Urlaub nach Thailand. Der ehemalige Obergrüne in BaWü Rezzo Schlauch erklärte später, dass er in seinem ganzen Leben noch nie Müll getrennt habe. Beim Parteitag saßen die Grünen alle staatsbrav in Masken da, um abends im Partykeller allesamt ohne Masken wild zu feiern. Wagenknecht hat schon recht, wenn sie sagt, die Grünen seien die heuchlerischste Partei.

Das ist doch in der Politik inzwischen fast schon normal, dass man sich als Politiker nicht an das hält was man vom Steuerzahler fordert.

Wenn unsere grünen Politiker nur das Fordern würden bzw verbieten würden was sie selber einhalten, dann hätten wir die meisten derzeitigen Probleme nicht.