Regelmäßig Horrorfilme schauen - schädlich?!
Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage und ich würde euch bitten, diese Frage ernstzunehmen: Ich hatte nie ein Problem damit, mir Horrorfilme anzuschauen, weil ich ja weiß, dass alles fiktional ist und nichts davon wirklich geschieht. Allerdings kommen mir in letzter Zeit doch immer mehr Zweifel, ob rationales Denken allein ausreicht, um Horrorfilme als harmlos abzutun, weil vieles ja auch im Unterbewusstsein bleibt, ohne dass man darauf einen direkten Zugriff hat...
Deshalb würde ich gerne von euch wissen, ob das regelmäßige Schauen von Horrorfilmen dazu führen kann, dass sich die Biochemie im Gehirn verändert, dass sich das Gesehen am nächsten Tag in der Stimmung niederschlägt und langfristig dazu führen kann, dass sich der Charakter verändert, man bedrückter ist oder sogar Depressionen entwickelt...
Vielleicht kenn ihr den Spruch, dass, wenn man zu oft in den Abgrund schaut, der Abgrund irgendwann zurückschaut. Und wenn man sich jeden Tag ne Teufelsaustreibung, ne Zombieapokalypse oder meinetwegen Videos von Hinrichtungen in Syrien anschaut, glaube ich schon, dass das Unterbewusstsein Fiktionales und Nicht-Fiktionales nicht so gut trennen kann... Zumindest habe ich das Gefühl, dass es sich bei mir negativ auswirkt, weil ich nach nem Horrorfilm immer 2-3 Tage ne relativ finstere Laune habe, ohne dass es dafür einen rationalen Grund gäbe.
Was sagen die Psychologen und Neurowissenschaftler? ;)
7 Antworten
Es könnte sein, dass sie die Horrorfilm mit irgendein zu dem Zeitpunkt gefühlten Reiz, also ein Gefühl wie genervt sein o.ä., verbinden. Also das sich dies gekoppelt hat und sie wenn eine bestimmte Situation im Alltag geschieht, diese mit dem (unangenehmen) Gefühl verbinden.
Ich glaube, dass es auf Dauer schädlich ist. "Das Unterbewusstsein vergisst nie". Man stelle sich 2 Situationen vor. Man schaut abends einen richtig schlimmen Horrorfilm. Anschließend muss man im dunklen Keller mit der Taschenlampe etwas holen. Wie fühlt man sich dann wohl? Das gleiche nach einer Familien- oder Urlaubskommödie. Wie wirkt sich jetzt schon alleine die Vorstellung dieser Situationen gefühlsmäßig auf dich aus? Früher habe ich mir auch alles mögliche reingezogen und bin bestimmt nicht ängstlich, aber auf so manche Bilder, die mir manchmal in Gedanken hochkommen, könnte ich verzichten.
Ähnlich ist es wahrscheinlich, wenn jemand sich regelmäßig P* -os reinzieht, das bleibt auf längere Sicht eher auch nicht ohne Folgen.
Die Intention von Familien - und Urlaubskomödien macht mir Angst. Davon würde ich mich distanzieren.
Gruß - Robert : )
oder sie haben ihre Wechseljahre! Mal aus einer sehr weit entfernten Perspektive gesehen :)
Hallo,
dazu gibt es verschiedene Theorien.
Ich vertrete die Theorie, daß es sehr schädlich ist, sich dem Mainstream zu ergeben. Das verändert das Gehirn: Populäre Serien, Filme, Meinungen, "Normalität", ruhige Vororte, nette Familien... (Soma - Huxley)
Horrorfilme sind in der Regel Kommunikation mit der Gesellschaft und mit sich selbst und mit Kunst.
Das findet man selten in anderen Genres.
Klar ist für Zombies ein Zombiefilm entlarvend.
Und in der Regel ziehen sich Leute immer den Schuh an, der ihnen passt. ; )
Gruß - Robert : )
Ich schätze, du müsstest dann mal eine mehrwöchige Horrorfilmpause machen. Dann hätte dein Gehirn Zeit, auf Abstand zu gehen. Du bist dann (womöglich) nach zukünftigen Horrorfilmen eher in der Lage, diese schneller als neutrale Fiktion zu erkennen beziehungsweise zu bewerten (schneller als du dies bisher kannst).
Ich meine wirklich so vier Wochen oder gar sechs Wochen.