Rat-Hermann Hesse?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Cool! Da fühle ich mich doch in meine Schulzeit zurück versetzt. 😊 (Gedicht-)interpretationen waren eine meiner Lieblingsaufgaben. 🤗

Für mich klingt das nach einem Jungen, der in dem anderen ein Vorbild, ein Ideal sieht, jemand, dem er sich anschließen will. Jemand, zu dem er aufschaut. Vielleicht sein Vater oder Großvater. Vielleicht aber auch ein guter Freund.....

Und den Teil "Und siehst du mich auf Bergen stehn, Beneid mich nicht um meine Flügel!" würde ich so deuten, dass, selbst wenn der Junge meint, dass sein Vorbild eine schwere Aufgabe gemeistert hat, das eigentlich nur aus seiner Sicht so aussieht, weil er vermutlich noch klein ist und ihm der Hügel riesig vorkommt. "Du wähnst mich hoch und himmelnah."

Für den Betroffenen selbst war es jedoch nur ein Hügel und die wirklich schwierigen Aufgaben, die Berge, stehen ihm noch bevor. Was der Junge heute jedoch noch nicht verstehen kann. Er muss seinen Weg gehen und wachsen , groß werden, um das herauszufinden.


CuteCxctus 
Beitragsersteller
 23.03.2019, 11:40

wow! ich finde es wirklich extrem beeindruckend wieviel du in diesem gedicht siehst. Ich habe extrem Mühe damit mich in so tiefe Gedanke zu versetzen. Ich würde das extrem gerne „beherrschen“ da ich Gedichte wirklich spannend finde was sie eigentlich aussagen können :) DANKE FÜR DEINE HILFREICHE ANTWORT <3

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CuteCxctus 
Beitragsersteller
 24.03.2019, 12:17

was denkst du wieso ist sein weg weit und mühevoll und nicht so wie der, der anderen. bzw. wen will er mit den anderen andeuten?

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AbbyAaliyah  24.03.2019, 13:12
@CuteCxctus

Weil er selber sagt, sein Weg sei weit und mühevoll. 😊 Mit den anderen, denke ich, meint er die, die um den Jungen herum sind, die, die vielleicht ein "normales", einfacheres Leben führen.

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AbbyAaliyah hat schon Wesentliches gesagt; ich möchte es noch kurz ergänzen.

Ich halte die Zeilen 5 und 6 für problematisch; sie klingen wie eine Aufforderung, immer nur den einfachen, bequemen Weg zu nehmen und Anstrengungen zu vermeiden (obwohl das ganz bestimmt nicht Hesses persönlicher Meinung entspricht).

PS: Ist es denn wirklich so schwierig, einen Text aufrecht einzustellen?


AbbyAaliyah  23.03.2019, 14:39

Mit den beiden Zeilen habe ich mich auch schwer getan. 😊 Aber ich denke, der "weise" Mensch hat dem Jungen den Rat gegeben, weil er eben noch ein Junge ist. Um ihn bei den anderen und in einer Art Sicherheit zu wissen. "Der Weg ist glatt und viel betreten" soll vielleicht bedeuten, der Junge soll erstmal einen ebnen, einfachen Weg gehen, seine Jugend genießen. Die Hügel und Berge im Leben kommen noch früh genug.

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Sehr schön...Hat vielleicht mit dem Sterben zu tun? Und "Junge" soll uns sagen, ihr lebenden, jungen...lasst mich alleine alt werden und sterben und wendet euch dem Leben zu. So würde ich das sehen. Bin auf die anderen Antworten gespannt.


CuteCxctus 
Beitragsersteller
 23.03.2019, 10:44

klingt gut! Dankeschön :)

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