Rassimus gegen Osteuropäer?
Antislawischer Rassismus habe ich von Leuten gehört.
Gibt es das und wenn ja wie sollte der politische Umgang mit Osteuropa sein da sie ja selbst Opfer von Rassismus sind ?
2 Antworten
Es gibt gegen alles irgendwelche Leute, die rassistisch sind - und man sollte mit allen Rassisten, egal wen sie als Opfer auserkoren haben, gleich umgehen - je nach Gefahrenpotential.
...ja, das ist mir zur Schulzeit so gegangen (Deutsch-Jugoslawe/Janjever) und meine russlanddeutschen sowie polnischstämmigen Freunde traf es noch härter. Das waren dauerhafte Klischees, dumme Witze, Vorurteile oder auch Beleidigungen aufgrund der Herkunft.
Das waren so die 90er. Türken, Italiener usw. waren mehr oder weniger etabliert oder "einfach nur da", wir Osteuropäer die Sündenböcke. Uns wurden kriminelle Energie, Gerüchte der schauerlichsten Art, alle möglichen Untugenden und Fehler nachgesagt und schwerste Diffamierungen einzig aufgrund der Herkunft gestreut. Teilweise auch von (vereinzelten) Lehrern. Ich weiß in dem Zusammenhang von einem Neuntklässler russlanddeutschen Hintergrunds, der Ende 2003 einen Lehrer, der ihn wiederholt provoziert und beleidigt haben muss (was ich dem Lehrer zutraute) aus lauter Frust mal eben die Treppe vor dem Klassenzimmer runterschubste, so dass der Mann sich die Achilles-Sehne gerissen hat.
Allerdings waren wie gesagt meine zumeist russlanddeutschen Freunde - deren Eltern waren Spätaussiedler, die zwischen ca. 1989 und 1993 nach Deutschland ausgereist waren - noch schlimmer betroffen und wurden teils aufs Übelste beschimpft. Bei mir war es eher subtiles Spielen mit gängigen Klischees, aber es war auch entwürdigend. Mein gesellschaftlicher Aufstieg in einen guten Job und die Kommunalpolitik sowie der Kauf eines (gebrauchten) Mercedes wurde übrigens von vielen "Deutschen" bzw. Alteingesessenen meiner Heimatstadt mit reinem Hass quittiert, aus dem am Ende eine gegen meine Freundin und mich gerichtete Morddrohung entsprang. Es hieß u.a., ich hätte mir den Wagen über krumme Geschäfte mit Albanern finanziert, die nachts an Autobahnparkplätzen finden - da war natürlich nix dran, aber allein dieses ganze Gerede war schon entwürdigend.
Kinder ostdeutscher Eltern - das war in meiner Schulzeit ein Thema, das waren die 90er und die Wiedervereinigung war noch frisch - bekamen das Thema bei uns "im Westen" auch oft zu spüren und wurden gemobbt. Es gab sogar bei uns an der Schule eine Lehrerin, die offen rumstänkerte auf Schüler aus der "Dädärä" (DDR) und "Sch...-Russengesichter" und diese auch so anredete, was dann mancher Mitschüler so übernahm - das kann als Mobbing werten. Da fühlt sich keiner willkommen und weiß jeder sofort, dass er nicht gern gesehen ist, wird sich entweder zurückziehen mit der Frage nach dem Warum oder aber zurückschlagen.
Ansonsten noch ein typisches Beispiel: Wenn in meiner Heimat was passierte, das im Polizeibericht der Zeitung erwähnt wurde machte der unschöne Spruch "ouh, des war bestimmt'n Russ'" schon die Runde, kaum dass die Tinte auf dem Papier trocken war... und gerade "die Russen" oder "die Russkis", wie sie manche auch gern nannten, fanden in der Gesellschaft nicht statt. Aber das war noch eine der harmloseren Episoden.
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