Querlenker defekt und mehr - ich fahre schon über 500km so rum
Hallo ,
zuerst muss ich sagen , dass ich keine Ahnung von Autos hab , deshalb frage ich hier ja. Und zwar ist es so , ich habe einen Peugeot 306 Kombi der es im März nicht über den Tüv geschafft hat. Da hatte er 199.908km. Jetzt hat er ca. 200.450 (der Wagen stand ein paar Monate dann hab ihn Montag aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und bin in 2 Tagen 100km gefahren). Das Auto fährt sich einwandfrei (nicht schwammig oder so) , es macht nur beim Bremsen Geräusche ( schleif dong dong dong dong*) bremst aber gut. Nun zum Tüvbericht:
Bremsleitung hinten korrosionsgeschwächt
Bremsschlauch 1. und 2. Achse rissig
ALB-Regelgestänge (bremsanlage) fest
Frontscheibe Rissbildung
Achsaufhängung hinten rechts schadhaft
Querlenker 1. Achse links und rechts Lagerung ausgeschlagen
ich habe wie gesagt keine Ahnung , was ein Querlenker oder ein ALB-Regelgestänge ist (beim Rest genauso) , und weiß nicht ob das gefährlich ist so zu fahren. Ich bin nur davon ausgegangen fährt sich gut - ist gut. Aber zur Sicherheit wollte ich doch mal fragen: Kann ich so noch fahren , bzw wie lange noch?
Was kann alles passieren?
3 Antworten
So rumzufahren ist grob fahrlässig, sag ich dir ganz ehrlich. Es hat schon einen Grund weshalb das Auto keinen TÜV bekommen hat.
Wenn die korrosionsgeschwächte Bremsleitung ganz durchgerostet ist, dann kann es sein, dass du auf der Hinterachse die komplette Bremswirkung verlierst. Was das heißt, kannst du dir denke ich vorstellen.
Rissige Bremsschläuche an beiden Achsen können zu einem plötzlichen Totalausfall der Bremsen führen. Auf gut deutsch: Wenn du auf ein Stauende zu fährst und plötzlich mit der Bremse ins Leere trittst, knallst du bestenfalls auf einen 40 Tonner hinten drauf. Dann bist nur du Matsch. Schlimmer wärs, wenn du auf ein Auto auffährst, in dem eine 5 köpfige Familie sitzt.
Bei einem defekten ALB kann es passieren, dass bei einer Vollbremsung deine Hinterräder blockieren und dir der Wagen hinten ausbricht.
Ein Riss in der Frontscheibe beeinträchtigt deine Sicht auf die Straße.
Wenn die hintere Achsaufhängung den Geist aufgibt, dann hängt dein Auto schief und eine Weiterfahrt ist nicht möglich.
Wenn die Querlenker-Lagerungen ausgeschlagen sind, dann dauert es nicht mehr lange und sie könnten während der fahrt komplett ausreißen und dadurch verschlechtert sich das Fahrverhalten extrem. Wenn das plötzlich passiert, kannst du das Auto verreißen...
Ich finde es ehrlich gesagt gemeingefährlich und unverantwortlich, dass du mit einem Auto in diesem Zustand im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs bist. Die Frontscheibe und die Querlenker sind da das kleinste Problem, aber du hast massive Mängel an der Bremsanlage. Solange du dir deshalb nur selber den Schädel einfährst, ist mir das egal. Aber wenn du jemanden verletzt oder sogar umbringst, weil deine Bremsen versagt haben und du es genau wusstest, gehörst du meiner Meinung nach hinter Gitter.
Ist schwer zu sagen, wird dich aber nicht die Welt kosten. Lass es bei einer freien Werkstatt machen und gut. Offensichtlich hast du über längere Zeit gar kein Geld in dein Auto investiert, sonst wäre es nicht in so einem Zustand...
Ich kann mich drhouse1992 nur anschließen.
Stell dir mal vor , du fährst -wie er es schon gesagt hat - wirklich auf ein Stauende und deine Bremsen gehen nicht mehr. Hinten steht ein alter Renault Twingo , in dem sitzen Großeltern mit ihren Enkeln und vor dem Twingo steht ein Lkw. Nun kommst du mit deinem 1.1 Tonnen-Schiff da angerast , knallst dem Twingo hinten rein und der wird zwischen dem LKW und deinem Schiff eingequetscht. Du hast dann meinetwegen einen gebrochenen Arm und eine Milzriss und kommst für ein paar Wochen ins Krankenhaus. Danach ist's wieder gut. Und wieso hast du überlebt? Weil der kleine Twingo dein Puffer war und du somit nicht direkt auf den LKW geknallt bist. Was mit den Insassen von dem Kleinwagen ist , kannst du dir bestimmt denken. Und die Eltern müssen erfahren , dass ihre Kinder , Eltern/Schwiegereltern tot sind , weil du mit einer 4,3 Meter langen Zeitbombe unterwegs warst und nichtmal 250 Euro für das NÖTIGSTE zu reparieren ausgeben wolltest.
Über den Querlenker würde ich mir keine Sorgen machen. Die solltest du dir machen über die Mängel an der Bremsanlage. ALB ist der Automatische Lastabhängige Bremskraftregler. Dieser wird durch ein Gestänge, welches sich bewegen sollte, je nach Beladung, angesteuert. Und was es bedeutet, wenn Bremsschläuche rissig sind, oder die Bremsleitungen Rostschäden aufweisen, muss ich dir hoffentlich nicht erklären. Mit diesen Mängeln an der Bremsanlage würde ich dieses Fahrzeug nicht mehr fahren, ob er sich nun gefühlt noch gut fährt oder nicht.
Also hab gerade nochmal gegooglet , da hab ich gelesen ohne last können wenn das ALB nicht geht die Hinterräder blockieren , aber sollte das ABS nicht gerade das verhindern?
Gut bei den Schläuchen und Leitungen würde ich sagen (als Laie) , dass da evtl. ab und zu ein bisschen Bremsflüssigkeit rauströpfeln kann und man öfter den Stand kontrollieren muss.
Was ist mit der Achsaufhängung hinten rechts? Von der merke ich nur , dass das Rad schief steht und im Radhaus schleift (aber es gibt keinen Abrieb auf der Innenseite) und dass es beim anfahren in den ersten paar Metern 2 mal "dong" macht,
der querlenker gehört zur vorderachse und sorgt dafür das die räder sich beim lenken in die entsprechende richtung bewegen.
irgendwann kann ein schalgloch kommen und dann löst sich die verbindung in luft auf.
die achsaufhägung kann sich genauso verabschieden und die fahrt geht dann ncith weiter.
das die bremse jederzeit versagen kann, sollte man auch als laie wissen
Dass es so gefährlich ist habe ich nicht gewusst. Also wenn ich das richtig verstanden habe dann sind die Bremsleitung/Schläuche am wichtigsten? Was würde das denn etwa kosten diese zu reparieren (inkl. Regelgestänge)?
Und was kosten Querlenker und Achsaufhängung?