Querflöte üben in neuer Wohnung mit Blockade?
Hallo zusammen, ich spiele seit mehreren Jahren Querflöte und übe nun auch für eine wichtige Prüfung. Allerdings habe ich mich in den letzten Jahren beim Üben immer mehr isoliert, d.h. Ich habe irgendwann nur noch (laut) geübt, wenn ich ganz alleine Zuhause war (auch ohne Eltern etc.). Ich wohne etwas außerhalb, deswegen haben wir auch keine Nachbarn und somit konnte mich auch niemand hören. Keine Ahnung, warum ich mir diese Blockade "angeeignet" habe, ich habe sonst eigentlich kein Problem bei Vorspielen etc. :/ Auf jeden Fall krieg ich mir das nicht mehr abgewöhnt und wohne seit einigen Wochen in einer anderen Stadt. Dort habe ich dann Nachbarn. Nun traue ich mich aber noch nicht so wirklich, laut zu üben, was aber total essentiell ist, da ich gerade im Bereich Tonbildung und Ausdruck noch viel an mir arbeiten muss und es deswegen nicht reicht, wie bisher als Notlösung einfach nur ganz leise/ohne Ton die Technik/Fingerläufe zu üben. Vorallem soll ich auch kräftiger und mit mehr Leidenschaft spielen, was für mich eigentlich gar nicht möglich ist, da mich dann meine Nachbarn ja garantiert hören. Zum einen ist jetzt mein Problem, dass ich eben neu bin und die Nachbarn gar nicht kenne und sie auch in dem Fall nichts von meinem Flötenspiel wissen und zum anderen ist mein viel größeres Problem meine Übeblockade, die ich selbst gar nicht nachvollziehen kann. Wie könnte ich diese wegkriegen? Und habt ihr Ideen, wo bzw. wie man vielleicht noch üben kann, ohne "Angst" zu haben, dass jemand mithören könnte? So eine Möglichkeit müsste es ja geben, zumal ich evtl. ab nächstem Jahr Querflöte studieren werde und dann vermehrt üben muss und das dann ggf. auch für die Nachbarn störend werden könnte. (Bisher übe ich hauptsächlich Technik und co. In der neuen Wohnung, höre mir Aufnahmen an und mache mir Notizen und übe dann laut, wenn ich bei meinen Eltern Zuhause bin und diese nicht da sind (wie vor dem Umzug). Entschuldigung für den etwas langen und vielleicht etwas kompliziert verfassten Text, aber ich hoffe, ihr versteht trotzdem meine Problematik und könnt mir helfen. LG :)
7 Antworten
Erstmal... mir sind beinahe die Augen übergegangen, bei deinem Text. Es wäre wirklich supa, wenn du das nächste Mal den Text in Abschnitte gliederst. Ich wollte es erst wirklich gar nicht lesen, weil das so schwer ist. Auch dem Verständnis tun Absätze gut.
Okay, und jetzt zu deinem Problem: Wie schon gesagt wurde, du musst auf jeden Fall auch laut üben, anders geht das gar nicht.
Tipp 1: Du gehst zu deinen direkten Nachbarn und sagst Bescheid, dass sie wissen dass du ab und an eben üben wirst.
Tipp 2: Übe nicht während der Mittagsruhe (also zwischen 12-14 Uhr ungefähr), oder zumindest da nicht zu laut. Besser vormittags oder am frühen Abend.
Vllt kannst du auch Tipp 1 mit 2 verbinden, also fragen wann es ihnen am ehesten passt. Das musst du wissen.
Wenn du am Anfang noch ein bisschen gehemmt bist, dann steigere dich langsam. Also erst bisschen lauter spielen und dann wieder bisschen mehr. So dass du es nicht auf einmal normalisieren musst.
Ich habe Absätze gemacht, aber die muss gutefrage irgendwie zusammengefügt haben... Ich mag es selber auch gar nicht, wenn Absätze fehlen :/
Danke für die Idee mit dem Steigern, ich werde das langsam angehen... :) Und dass ich laut üben muss weiß ich natürlich, darum ist das ja mein Problem, dass ich da die Blockade habe :(
Hi HappyGirl96! Ich muss zwar gestehen, dass ich nicht wirklich ein Gefühl für die Lautstärke einer Querflöte habe (ich bin Drummer und glaube ich bin daher etwas lauter ;-)) ), aber vielleicht hast Du Dir unbewusst eingehämmert, dass Dein Spiel andere stören könnte.
Das eigentliche Spielen vor Menschen scheint ja nicht Dein Problem zu sein - was bei dem Berufswunsch Musikerin ja auch ein ziemliches Problem wäre.
Ich sehe zwei Ansätze: zum einen mal das Thema "Nachbarn" bzw. "Mithörer": ich denke mal, da wirst Du es mit der Aussage "ich spiele Querflöte" einfacher haben als ich mit Schlagzeug. Von daher gehe auf die Nachbarn neben, über und unter Dir zu, stelle Dich vor und sage denen, dass Du beruflich üben musst und Sie sich bitte melden mögen, wenn das irgendwo zu laut wird oder stört - ich denke mal gemeinsam findet man Zeitfenster, wo ein üben für Dich stressfrei möglich wird.
Zum anderen: es wird vermutlich etwas Zeit brauchen, bis Du "verinnerlicht hast", dass Dein üben für andere okay ist. Von daher halte Ausschau nach Alternativen ausserhalb Deiner Wohnung - eine Querflöte ist ja leicht zu transportieren, von daher ist vielleicht ein Raum in der Schule, Uni etc. möglich oder Du richtest Dich im Keller ein - oder Du gehst bei gutem Wetter einfach ins Freie, z.B. Wald etc. - klingt vielleicht blöd, aber warum denn nicht?
Auf jeden Fall anfangen - selbst wenn es erstmal unangenehm ist. Gruss Don
Ich kenne dein Problem. Hatte ich früher auch xD
Allerdings nicht wegen Nachbarn- sondern wegen der Familie. ^^
Vielleicht könntest du vorher deine Nachbarn fragen, ob sie etwas dagegen hätten, wenn du spielst- trau dich einfach mal zu fragen? :)
Ich wurde sozusagen ins 'kalte Wasser geworfen', denn als ich über die Jahre eine sehr gute Spielerin geworden bin kamen damit öffentliche Orchester-Auftritte in Stadthallen usw.
Du könntest evt bei einer Kirche - Priester/ Pfarrer nachfragen, ob es möglich ist an bestimmten tagen dort üben zu dürfen, oder bei Musikschulen, städtische Oraganisationen evt auch bei Schulen- deinen Lehrer?
Ansonsten Augen zu und durch! Klingt zwar jetzt einfach- aber nur durch sowas erledigt man den inneren Schweinehund.
Du kennst doch sicher eine, die ebenfalls spielt und dann könntet ihr gemeinsam an Wochenenden euch in eine Shopping Halle oder so stellen und 15 min spielen, um diese Barriere loszuwerden. Oder du übst bei einer Freundin.
Viel Spass weiterhin und lass dich nicht von deinen erworbenen Ängsten abhalten! :)
Die Liebe zur Musik wird dir helfen, das zu packen- bei mir war es jedenfalls so :D
Trotz Angst üben. Auch wenn du dabei schwitzt wie verrückt und kaum ein Ton raus bekommst.
Das müsste doch dein Lehrer als sehr wichtig empfinden, was meint denn der?
Also ich finde das ganz schlimm und nahezu unvorstellbar, im Ernst. Was meinst du mit "nicht laut" üben so ungefähr- ich kann mir das gar nicht vorstellen :O das ist ja das Gegenteil von üben, wenn das wirklich einen großn Unterschied macht. Also spielst du nie forte oder wie :O
Man muss doch immer so üben, dass es richtig ist, einschließlich Dynamik sonst ist es ja gezielt falsch üben! Eieieieieiei
Gegen diese Hemmung kann ich dir nichts sagen, nur das ist ein dringendes Problem, das dich jede Prüfung kosten kann und du solltest vielleicht zuerst mal dringend einen Proberaum suchen, wo du regelmäßig hingehen kannst und nicht die Sorge hast gehört zu werden. Damit du loslegen kannst.
Ich weiß, wie wichtig und essentiell das laute Üben ist, ich habe das ja auch immer gemacht, aber eben nur, wenn ich alleine Zuhause war.
Da jetzt durch meinen Umzug eine neue Situation entstanden ist (Nachbarn, von denen ich nicht weiß, wann sie weg/da sind), kann ich eben nicht mehr so oft laut üben. Ich habe seit dem Umzug halt meistens Trockenübungen (Doppelzunge, Läufe nur mit den Klappen, Rhythmik etc.) gemacht oder eben nur die piano-Stellen.
Alle 1-2 Wochen war ich wieder Zuhause und könnte dann etwa 1-2x für etwa 20-30 Minuten laut üben. Reicht aber natürlich nicht aus. Deswegen bräuchte ich euren Rat.
Ach so- meinst du mit "laut üben" normal üben?
Also bei mir hat deine Frage den Eindruck erweckt, dass du deine Etüden und Stücke ständig in unangemessen gedämpfter Lautstärke spielst als Übung- das wäre ein Horrorvorstellung- ist das so? Wenn nein kann man deine Frage leicht missverstehen und ich bin drauf reingefallen.
In dem Fall geht es also um überhaupt normal Üben ohne die Leute zu stören- das ist viel weniger dramatisch :-)
PS Ich meine du weißt ja wie schwierig es ist, mit der Querflöte überhaupt extreme Dynamik zu spielen und die Lagen auszubalancieren, vor allem laut in der Tiefe und leise in der Höhe- der Normalfall ist ja schon, dass man das Instrument einigermaßen ausspielt mit einem vollen Ton- und wenn du dann wirklich Stücke aus Schüchternheit oder Absicht in einer merklich gedämpften Lautstärke und entsprechend gedämpftem Ton einübst- das bringt ja den ganzen Ansatz durcheinander.
Wenn es nur um das letzte Quäntchen geht ist es was anderes- aber den Unterschied hören deine Nachbarn dann kaum.
PPS schon mal an einen Kellerraum gedacht, wäre dir so einer zugänglich?
Danke für den Hinweis und die Tipps. Das Überwinden wird tatsächlich etwas sein, dass ich ganz nach oben auf meine ToDo- Liste setzen sollte. Und gut zu wissen, dass es auch anderen so geht/ging - bei mir war das Zuhause ja auch wegen der Familie ;)