Psychotherapie einfach abbrechen?
Hallo Leute,
Ich gehe seit Anfang November zu einer Therapie. Seitdem sind 1 Beratungsgespräch, 6 Probe Sitzungen und jetzt letztendlich heute die 13. Sitzung. Ich war also schon 20 Mal bei meiner Thera, also über ein halbes Jahr. Es wurden mir 90 Stunden von der KK genehmigt & 13 sind erst aufgebraucht.
Ich habe aber nicht das Gefühl, dass mir die Therapie hilft. Bzw. das Gefühl, das sie mir schon genug geholfen hat.
Nun möchte ich die Therapie eigentlich gerne abbrechen. Es liegt nicht an meiner Thera, mit der komme ich gut klar. Aber es ist immer ein sehr weiter Weg dorthin und es belastet mich an den Tagen wo ich hin muss schon morgens. Es nervt mich und es hilft mir nicht mehr.
Kann ich das einfach so abbrechen oder entstehen mir Nachteile?
Ich habe gelesen, dass man danach 2 Jahre bei der gleichen Thera keinen Platz bekommt. Das wäre mir jedoch egal, da diese eine Kinder- und Jugendtherapeutin ist & ich nun schon fast 20 Jahre alt.
Außerdem habe ich gelesen, dass man mit der Thera ein Abschlussgespräch machen kann, sodass die Therapie als beendet erklärt wird. Stimmt das?
Ich möchte auch nicht wechseln, da es mir nichts bringt.
9 Antworten
Hallo,
bist du dir sicher, dass du es wirklich abbrechen möchtest? Normalerweise geht man ja nicht zur Therapie weil es einem gut geht.
Depressionen, sexueller Missbrauch in der Kindheit und andere Probleme werden dort ja behandelt. Das Gefühl der Therapeut hilft dir nicht und es bringt dir nichts kann vielleicht auch etwas mit dir zu tun haben.
Du fühlst dich schlecht schon Morgens wenn du hin gehst. Warum? Evtl. versucht dein Unterbewusstsein da den einfacheren Weg zu gehen, weil es weniger weh tut.
Das Problem mit Problemen ist, dass die Schwimmen, Fliegen, Laufen können. Sie verschwinden nicht von selbst und irgendwann holen sie dich ein.
Am Ende musst du für dich entscheiden und ein Therapeut kann dir auch nur helfen, dass du dir selbst helfen kannst. Wegweiser, Hilfesteller. Aber am Ende bist du es die eine Veränderung wollen muss.
Der einfachere Weg ist auf lange Sicht oft nicht der beste!
Viel Erfolg
Therapie ist harte Arbeit an sich selbst
Du scheint zu Hause verdängt zu haben .
Deine Probleme können dich sehr schnell einholen wieder
Obwohl du noch ziemlich am Anfang deiner Therapie stehst und wohl vermutlich noch ein bisschen mehr Geduld (mit dir selbst) aufbringen solltest, finde ich, dass du dich nicht zur Therapie zwingen solltest. Du solltest eher richtig motiviert sein zur nächsten Therapiesitzung zu gehen. Dabei ist es nicht gerade hilfreich, wenn du einen zu langen Weg zum Therapeuten einschlagen musst. Allerdings ist auch die gegenseitige Sympathie noch viel wichtiger. Deswegen solltest du dich in erster Linie fragen, ob du denn auch wirklich gut mit deinem Therapeuten klarkommst. Gibt es denn irgendwelche Alternativen in deiner unmittelbaren Nähe?
Du kannst natürlich wechseln - dir entstehen überhaupt keine Nachteile, wenn du die Therapie abbrichst. Du solltest dich aber rechtzeitig um einen neuen Therapeuten kümmern UND du solltest dich auch fragen WAS für eine Therapie du brauchst: Verhaltenstherapie, Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie? Vielleicht eine Gruppentherapie oder doch lieber Einzeltherapie? Vielleicht sogar eine Traumatherapie?
Bevor du es abbrichst solltest du klipp und klar in der nächsten Therapiestunde der Therapeutin davon erzählen. Und zwar genauso wie du es uns hier geschrieben hast.
Hier kann keiner beurteilen ob du eine Therapie nötig hast aber sollte das der Fall sein wäre ein Abbruch nicht empfehlenswert. Die Einschätzung solltest du der Therapeutin überlassen. Es ist nicht ungewöhnlich das die Chemie zwischen Patient und Therapeut nicht stimmt aber dann muss man nach anderen Möglichkeiten suchen.
Hallo...
generell kannst du eine Psychotherapie natürlich abbrechen. wie die regeln zu einer weiteren Therapie aussehen, weiß ich nicht.
Es ist auch gut, dass du die belastungen die dir durch die Therapie hast, siehst und in deine Entscheidung miteinbeziehst. Es ist gut, dass du auf dich achtest. Und die Therapiemotivation ist auch ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Therapie...daher wird dich auch niemand vor einem Abbruch der Therapie aufhalten.
Ich möchte aber auch noch einen anderen aspekt aufgreifen. Die Vorstellung, dass Therapie immer sofort hilft, ist leider falsch. Therapie machen bedeutet, sich auf de3n Weg zu machen, etwas zu verändern, sich seinen Problemen zu stellen und diese aufzuarbeiten. Das ist ein Prozess, der anstrengend und schmerzhaft sein kann...und ein Therapeut kann diesen weg mit dir gemeinsam, aber nicht für dich gehen. Deswegen kann auch das gefühl auftreten, dass es einem schlechter geht...obwohl die Therapie hilft und du de Ziel näher kommst- das wirklich was passiert.
Ich würde dir raten, besprich diese Gefühle mal mit deiner Therapeuten, bevor du das ganze abbrichst. vielelicht übersiehst du fortschritte.
Du darfst abbrechen
Aber solltest du in Zukunft wieder jemanden benötigen, wird es sehr schwer, wieder eine Therapie durch die Kasse zu bekommen
Nicht wenn man soviel genehmigt bekam u sie abbrechen tut......
Sie genehmigt auch keine neue, wenn man zbsp Reha abbricht
So wie ich verstanden habe, ist das die erste, genehmigte Therapie. Insofern dürfte das keine Rolle spielen.
Danke für deine Antwort! Ich habe einfach gemerkt, dass es mir mit Therapie schlechter geht als ohne. In den Ferien, wo ich mal 3 Wochen keine Therapie hatte, ging es mir echt gut und ich kam erstaunlicherweise sehr gut damit klar. Ich musste nicht daran denken und habe mich freier gefühlt.