Psychologie studieren wenn man selbst zum Psychologen geht?
Hallo :)
Und zwar mache ich momentan eine Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung (kurz und knapp: Rathaus). Im August habe ich mein erstes Lehrjahr zu Ende gebracht. Dann muss ich noch zwei Jahre.
Im Laufe meiner Ausbildung merke ich allerdings, dass der Job evtl. doch nicht das das ist, was ich später beruflich machen möchte. Ich weiß es aber noch nicht. Dennoch hab ich ein bisschen überlegt und ich könnte mir vorstellen Psychologie zu studieren und später Psychotherapeutin zu werden. Ich habe mich schön früher SEHR für Psychologie interessiert. Ich liebe es bis heute Dinge zu analysieren, warum manche Menschen handeln bzw. gehandelt haben wie sie es haben, was dabei in Kopf vorging, wo evtl. der Auslöser lag und wie man solche Auslöser vemeidet. Woher der Auslöser überhaupt kommt. In der Schule habe ich z.B. ein 30-Seitiges freiwilliges Projekt in Politik abgegeben (Thema derzeit: IS) indem ich mir von Jürgen Todenhöfer das Buch "Inside IS" gekauft habe und mir dort die Interviews mit Hassreden gegenüber Amerikanern der einzelnen Kämpfer durchgelesen habe und mich mit der Geschichte des IS beschäftigt habe. Unter anderem in diesem Zusammenhang habe ich dann erläutert, was diese Kämpfer dazu veranlagt sich in seine Terrorgruppe zu bewegen, was der Auslöser war, überhaupt beizutreten.
Ich habe generell sehr oft solche Projekte gestartet, einfach nur für mich selbst weil es mir SPASS gemacht hat. Weil es mich angereizt hat.
Mein Problem ist nur: Ich bin 17 Jahre alt und ich gehe selbst zu einer Psychtherapeutin. Ich gehe dahin, da in meiner Kindheit mit meinem leiblichen Vater sehr viele negative Dinge vorgefallen sind, die ich hier nicht erwähnen möchte. Aber sie waren so schlimm, dass er sich uns nicht emhr nähern darf, ich gegen ihn zwei mal als junges Mädchen vor Gericht aussagen musste und er eine Zeit im Gefängis saß.
Ich habe die Geschehnisse einfach nie richtig verarbeiten können, deswegen bin ich jetzt bei einer Therapeutin und es geht mir besser.
Nun zu meiner Frage: Ist es ein Problem dass ich selbst zur Therapeutin gehe wenn ich selber Psychotherapeutin werden möchte? Darf ich das dann nicht? Oder darf ich es nur es wäre unvorteilhaft?
Es wäre mir lieb wenn mir jemand Tipps etc.pp. geben könnte :)
Liebe Grüße :)
13 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Wenn Du Psychotherapeutin werden möchtest, kannst Du ab diesem, spätestens nächstem Jahr Psychotherapie studieren. Bis Du dann fertig bist, wirst Du noch eine Menge Probleme aufgearbeitet haben.
Bevor Du als Psychotherapeut/in arbeiten kannst, musst Du ohnehin eine Eigentherapie machen, um auch die Patientenperspektive kennenzulernen. Also in kurz: eigene Probleme in einer Psychotherapie aufgearbeitet zu haben ist kein HInderungsgrund für diesen Beruf, sondern (in gewissem Maß) sogar notwendig.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/DocPsychopath/1688294136337_nmmslarge__185_277_329_329_ae9d34d3e7b6ee32ba3be1224152edd0.webp?v=1688294136000)
Du wurdest offenbar gerade inaktiv. In nur 19 Minuten nach der Frage?
Wenn du dies von einem anderen Account ggf. trotzdem noch liest:
Darüber gibts natürlich verschiedene Meinungen. Wie zu allen Dingen der Welt. Manche Ausbildungsinstitute wollen "solche wie dich" nicht.
Da ist natürlich die Praxis dann entscheidend. Wenn du behauptest, nie in Therapie gewesen zu sein - wie wollen sie heraus finden, ob das stimmt? Steht es auf deiner Stirn geschrieben?
Nach meiner Erfahrung sind alle, die Therapie machen, selbst mal in einer gewesen. Ist ja auch kein Wunder bei der massenhaften Verbreitung. Wer ist inzwischen nie in einer gewesen? Ich komm mir bald ganz allein vor.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Tamtamy/1474141774954_nmmslarge__182_6_883_883_1b92e1ce5531303bf4d7e27934154d91.jpg?v=1474141775000)
"Wenn du behauptest, nie in Therapie gewesen zu sein - wie wollen sie heraus finden, ob das stimmt?"
Lügen ist nicht vereinbar mit dem Ethos eines Psychotherapeuten.
Und wer tatsächlich so geschickt lügt, dass es nicht bemerkt wird - der ist von seinem Charakter her nicht geeignet.
Ich sage das aus Berufserfahrung.
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Das ist nichts unnormales hat nicht jeder Therapeut auch ein Therapeuten?
![](https://images.gutefrage.net/media/user/adnan871/1595084604057_nmmslarge__61_17_480_480_6ba365407c219cd44493c73d8c68fd8a.jpg?v=1595084604000)
Aber viele sollen einen haben? Zumindest meine ich mal sowas aufgeschnappt zu haben.. Ja aufjedenfall ist es nichts schlimmes
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Louise2020/1611679546611_nmmslarge__0_0_800_800_652274479ef18736e8e74e289a116f5b.jpg?v=1611679547000)
Heyy, dass tut mir leid mit deinem Dad, ich hoffe in Zukunft verblasst der Schmerz ein bisschen...😓♥️
Aber nur weil du selbst eine Therapie hast, heißt das nicht, dass du unfähig dafür bist...im Gegenteil du kennst dich sogar schon damit aus und hast dadurch ein Vorteil...
Was ein Problem werden könnte, weil du klingst für mich sehr feinfühlig, dass du die Probleme deiner Kunden dann zu sehr an dich ranlässt und mitleidest...aber dagegen kann man auch was unternehmen und sogenannte „Schutzmauern“ aufstellen.
Rede doch mal mit deiner Psychologin darüber...
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Da sehe ich kein Problem. Ob dann Psychotherapie das richtige Arbeitsfeld für Dich ist, ist eine andere Sache. Aber es gibt Borderlinetheoretiker die haben selbst ne Borderlinestörung, ein Mädchen aus meiner Clique die ebenfalls Depris hatte ist heute Therapeutin, dreimal darfst Du raten mit welcher Spezialisierung ;) Eine andere Bekannte mit Borderlineproblematik macht gerade ihre PT Ausbildung fertig.
Nein, nicht jeder hat einen Therapeuten. Unnormal ist es aber auch nicht.