Pseudologie/krankhaftes Lügen?
Hallo ihr lieben, ich habe eine großes Problem und zwar bin ich süchtig danach zu lügen... Scon seid meiner Grundschulzeit kann ich nicjt amders als andere Menschen anzulügen. Es geht hierbei nicht um Notlügen sondern um komplett ausgedachte Geschichten. Ich weiß nicht woher das kommt und was ich dagegen tun kann. Ich bin bereits auf der Suche nach einen Psychologen, aber in der Situation mit Corona fast unmöglich. Immer wenn ich Lüge habe ich danach ein extrem schlechtes Gewissen und bin sauer auf mich selbst. Gibt es vielleicht jemanden der sich auskennt und mir ein paar Tipps geben kann was ich machen kann?
5 Antworten
Du scheinst mir doch schon auf einem guten Weg zu sein!
Es wäre eine (Selbst-)Überforderung, wenn du jetzt den kompletten Verzicht von dir erwarten würdest. Es macht auch wenig Sinn, dich dafür abzukanzeln (oder durch deine 'inneren Richter' abkanzeln zu lassen), wenn es wieder vorgekommen ist.
Nimm es dann als Gelegenheit, dich für deine Achtsamkeit zu loben!
Ich möchte dir noch ein Büchlein empfehlen, das dir weiterhelfen kann:
Es enthält wesentliche Informationen zur Grundproblematik und Wege zur Änderung.
Stefanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden. (Kailash Verlag)
Für knapp 15 € ist es erschwinglich und eine gute Investition.
Bei Deinem Verhalten handelt es sich eigentlich um eine Zwangsstörung.
Du solltest Dir unbedingt einen Therapeuten/Psychiater suchen und mit ihm Themen aufarbeiten wie Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein.
Alles Gute!
Lügen ist etwas was Kinder erlernen, um daraus Vorteile ziehen zu können. Lügen ist also eine Form und ein Ausdruck von Intelligenz.
Wenn dies dauerhaft passiert, ist also eine mögliche Erklärung, dass man eigene Vorteile dadurch erlangt, die das Verhalten verstärken und ein gewisser Egoismus dazu führt, dass man dies nicht ändern möchte.
Es kann auch ganz andere Auslöser für das Lügen geben. Diese kannst du später in der Psychotherapie entdecken.
Etwas verändern - SozialpsychologieWenn dies dauerhaft passiert, jedoch zu einem Leidensdruck führt, wie bei dir, dann kann dies als pathologisch erachtet werden. Wieso änderst du es nicht? Übe es doch, indem du anderen ehrliche Dinge über dich und dein Umfeld erzählst.
Mögliche Gründe, warum du es nicht kannst:
- Du hast nie gelernt, ehrlich zu sein, dir fehlt die Übung. Du weißt nicht wie das ist und wofür es gut ist. Du bist unsicher. Tipp: Üben.
- Du hast Angst, dass dein ganzes Lügenkonstrukt zusammenbricht, wenn du jetzt mit Ehrlichkeit anfängst und dass du dafür verachtet und gehasst wirst, was du früher getan wirst. Tipp: Ehrlichkeit bei Menschen üben, die du bislang nicht kennst und die dich früher nicht gekannt haben.
- Du hast Angst nicht gemocht zu werden, als der Mensch, der du bist. Tipp: Stärke dein Selbstbewusstsein und beginne bei dir wichtigen und dich liebenden Menschen mit Ehrlichkeit.
- Du bist nicht mehr fähig die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden. Das ist zum Beispiel bei Shizophrenie der Fall. In diesem Fall helfen häufig nur noch Medikamente. Ich glaube aber nicht, dass dies bei dir der Fall ist.
Nein ich weiß nicht viel über Pseudologie, habe aber herausgefunden, dass es keine anerkannte psychische Krankheit ist. Das heißt, es ist nicht klar ob das Lügen nur ein Symptom einer anderen Krankheit/Misstands ist. Ich habe dem Fragesteller mit meinem begrenzten Wissen so gut geholfen wie ich konnte.
Du kannst gerne die Pseudologia fantastica näher ausführen, denn ich weiß nicht genau was ein "Größenselbst" ist, werde es mit Interesse lesen!
Es sind Allmachtsphantasien, der Betroffene fühlt sich zu Kriminalität und Gewalt hingezogen.
Es ist zwar nicht als eigenständige Störung, jedoch als Symptom wohl anerkannt.
Man kann es wohl nicht richtig vermitteln, aber stell Dir vor Du bist ein Gott.
Allmächtig eben, und voller Energie die Du kaum noch bändigen kannst, es fühlt sich an als könntest Du Kontinente mit einer Hand anheben.
Und diese geballte Energie will nach außen, Du musst zeigen wie großartig Du bist.
Und was hat eine Allmachtsfantasie mit wiederholtem Lügen zu tun? Ich sehe darin keinen Zusammenhang.
Eher klingt deine Ausführung nach Wahnvorstellungen und Shizophrenie, was ich mit meinem 4. Punkt abgedeckt habe.
Das vernachlässigte Kind versucht wohl durch Lügen sich selbst als allmächtig darzustellen und damit Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.
Das vernachlässigte Kind versucht wohl durch Lügen sich selbst als allmächtig darzustellen und damit Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.
Das habe ich doch auch mit Punkt 3 abgedeckt:
3. Du hast Angst nicht gemocht zu werden, als der Mensch, der du bist.
Bei Dir kommt das aber rüber als würde das bewusst geschehen.
Nun ja ich als sehr reflektierter Mensch, bin mir über viele meiner unbewussten Prozesse bewusst, ich mache ab und zu den Fehler, bei anderen Menschen auch davon auszugehen. Ich werde darauf achten, wenn ich zukünftige Texte schreibe.
Kein Mensch ist sich wohl über seine tiefenpsychologischen Prozesse ganz bewusst.
Der Acker im Herzen ein Mannes ist ein steiniger.
Nein ganz bewusst natürlich nicht, aber ich habe Einsicht in vieles und es ist nicht gerade leicht all dies zu sehen. Es ist als wäre man in Mordors Landschaft.
Der Acker im Herzen eines AMTGBIS ist ein sexistischer.
Ich habe mich schon tausendmal selbst durchschaut, aber einen gewaltigen Vorteil Dir gegenüber habe ich wohl: Ich habe erkannt dass jede Annährung an die eigenen Abgründe viel mehr eine eine Entfernung ist.
Es ist paradox, kommen wir näher zu uns selbst verschwimmt dieses Selbst auf merkwürdige Weise, und entfernen wir uns wird es klarer.
Wir sind uns selbst unglaublich fremd und wenn Du denkst Du kennst Dich, zeigt dass nur dass Du noch sehr wenig über Dich weißt.
PS: Klar bin ich sexistisch, vielleicht nicht ganz extrem aber doch ziemlich.
PPS: AMTGBIS= And Miles To Go Before I Sleep, Gedicht von Robert Frost mit einer sehr schönen letzten Zeile.
Ist es nicht schade dass kein Mensch dem anderen wirklich zeigen kann was er empfindet? Dass zwei Menschen wohl nie das gleiche empfinden können?
Ich habe erkannt dass jede Annährung an die eigenen Abgründe viel mehr eine eine Entfernung ist.
Das glaube ich nicht.
Es ist paradox, kommen wir näher zu uns selbst verschwimmt dieses Selbst auf merkwürdige Weise, und entfernen wir uns wird es klarer.
Das glaub ich dir schon.
wenn Du denkst Du kennst Dich, zeigt dass nur dass Du noch sehr wenig über Dich weißt.
Das widerspricht sich selbst so sehr, dass es fast schon einem logischen Bruch a la und A != A entspricht.
Meine Reaktion ist folgende:
Wir sind keine logischen Wesen. Du kennst Dich nicht. Wir sind unauslotbare Wesen, wie der galaktische Raum oder ein riesiges schwarzes Meer in dessen Lichtlosen Tiefen Anglerfische treiben.
Planeten aus Eis und blinde Tiere die in dunklen Höhlen leben. Arme aus Schwarz und Frost, ein roter Schuh, giftiger Efeu, wer bin ich? Da hämmert die alte Frage. Stürme aus ungesagten Worten in leeren Parks.
Wir sind teils rationale, teils irrationale Wesen. Grundkenntnisse der Psychologie. Komm mir nicht mit Gedichten hier xD das machts nicht richtiger.
Du bist bereits dabei, die offen stehende Tür zur Ehrlichkeit zu erkunden.
Beobachte dich einfach in den nächsten Tagen.
Du wirst eine deutlich bessere innere Klarheit verspüren, was sich auch in der Beziehung zu deiner Mutter günstig auswirkt.
Alles Gute...
Es ist nicht so einfach wie Du denkst.
Da ist dieser innere Drang uns Du kannst kaum was dagegen tun.
Du fühlst Dich so großartig und mächtig und willst das allen zeigen, dann denkst Du Dir eben Geschichten aus.
Man kann das kaum beschreiben, diese Energie, dieses Gefühl: Ja, ICH BIN DER GRÖSSTE!
Manche Dinge sind viel einfacher, als sie zunächst aussehen. Leider ist das nicht immer so. Bei Gymgirl935 waren es emotionale Fremdkräfte, die nun aufgelöst sind.
Für deine Themen empfehle ich eine Familienaufstellung, denn auf dich wirken viele unabgeschlossene Schicksale aus deiner mütterlichen Ahnenreihe. Da gibt es Menschen, die über dich eine Zugehörigkeit erzwingen, was dir so vorkommt, als wärest du fremdgesteuert.
Diese belastenden Energien kommen aus der Hitlerzeit.
Mehr kann ich dazu zumindest hier nicht sagen.
Stimmt vielleicht sogar. Eine Abwälzung auf den Vater aus einer Art von Ödipuskomplex heraus obwohl er gar nicht schuld ist.
So habe ich das glaube ich noch nie gesehen.
Aber alle Pädagogen predigen doch das Kinder seelische Schäden davontragen wenn sie angeschrien werden, und ich habe eine soziale Angststörung, d.h. ich kann mich nicht wirklich mit fremden Menschen unterhalten und bin solchen Situationen sehr gehemmt, ich habe gelesen dass diese Symptome besonders dann auftreten wenn sich Eltern häufig über das Kind lustig gemacht haben.
Und es wäre ja auch logisch dass sich Minderwertigkeitskomplexe bilden wenn das Kind das Gefühl hat immer kleiner und schwächer als der Vater zu sein und dass daraus wieder die pseudologia fantastica entsteht.
Die Angststörung hast nicht du, sondern die Person aus deiner Sippe, die ausgeschlossen wurde, obwohl sie dazugehört.
Du wurdesr angeschrien und hast heute Möglichkeiten, mit dem Jetzt erwachsener umzugehen. Da ist niemand mehr, der dich anschreit. Das ist, obwohl es so leicht klingt, kaum zu glauben..
Versuche mal alle Ursachen nur innerhalb deiner Verantwortung zu sehen. Niemand im Außen hat Schuld. Nur so kommst du raus aus den vielen Fallen, die für dich bereit stehen. Wenn vordergründig Personen schuldig erscheinen, entpersonalisiere sie und akzeptiere das Geschehen als dein Schicksal, für dessen Erfüllung andere in den Dienst genommen waren oder immer noch sind.
Natürlich bin ich vor allem selbst Schuld, aber man kann ja kaum von der Hand weisen dass die Eltern und die Familie ganz extrem einen Menschen prägen.
Und was würde das Ganze beweisen? Das mein Vater recht hat. Dass er der Allmächtige bleibt, denn er hat bei der Familie meiner Mutter immer eine Familienaufstellung befürwortet, und alles was Du hier gesagt hast hat er schon ganz ähnlich gesagt. Er konnte noch nie in einer Diskussion besiegt werden, ich habe noch nie erlebt dass er sich wirklich täuscht.
Er analysiert eiskalt weiter und es ist als wäre er ein über allem Stehender Gott. Meine psychischen Probleme hat er schon immer vorhergesehen und alles was er tut gelingt. Warum? Er besiegt mich immer. Und nie als wäre es schwer sondern als würde er tanzen.
Während meine Mutter ziellos wie ihre ganze Familie durch die Welt stolpert, einsam und traurig.
Ich habe meinen Großvater nie gesehen, er starb lange vor meiner Geburt aber meine Mutter sagt dass ich wie er bin. Sogar wenn ich nur sitze tue ich das wohl in der gleichen Haltung wie er.
Und wer hat das vorhergesehen? Ja, mein Vater. Schon bei meiner Geburt hat er es wohl gesagt.
Oh mano... Mit dir würde es ja richtig Spaß machen, deine Psyche aufzuräumen und in die Ordnung zu bringen.
Deine Eltern (nicht nur der Papa) sind die Großen, du bist der/die Kleine. Leider siehst du deinen Papa zu groß und deine Mama zu klein.
Wenn du 10 Einheiten groß bist ist Papa 20 und Mama 3 Einheiten groß. Da Lebensenergie nur bergab fließt, sollte das nicht so bleiben, denn da kann keine Lebensenergie fließen.
Unabhängig von allen noch ungelösten Themen mach doch mal Folgendes: Gehe in die Stille und sorge dafür, dass du ungestört bist. Dann stellst du dir vor, dass deine Mutter auf einem Stuhl sitzt. Nun setze dich davor auf die Erde (um zu symbolisieren, dass du der/die Klerine bist). Dann sprich laut aus:
Liebe Mama, du bist die Große, ich bin der/die Kleine,
Du gibst, ich nehme.
Ich nehme alles was du gegeben hast zum vollen Preis,
den es dich gekostet hat und den es mich kostet.
Ich halte dieses Geschenk fest und in Ehren.
Und wenn ich darf gebe ich es weiter an meine Kinder.
Liebe Mama, ich mach was draus, es soll nicht umsonst gewesen sein.
So das reicht erstmal....
Schöner Schwachsinn.
Da denkt man erst da hat man einen Menschen vor sich der etwas von der Materie versteht.
Ich bin fast 18 und nun nicht mehr der ganz kleine und Du hast offensichtlich keine Ahnung von Vaterkomplexen, Familienaufstellungen und Psychoanalyse.
Bei Deinen Vorstellungen sollte der Siggi mal aufräumen.
Trotzdem danke für den Versuch.
Ich hab genau das gleiche. Ich habe zwar kein schlechtes Gewissen, aber auch ich erfinde wohl zwanghaft Geschichten, das einzige was hilft ist es einfach nicht zu tun.
Das ist zwar echt schwierig, aber es geht mit viel Anstrengung.
Sonst wirst Du wohl immer Angst haben müssen dass Dein Umfeld merkt dass das nur ausgedachte Geschichten sind.
Du weißt offenbar recht wenig über Pseudologia fantastica, der Drang entsteht (nach Anton Delbrück) wohl durch ein Erschaffen des größenselbst in Folge von nicht oder wenig idealisierbaren Eltern.