Prüfungsvorbereitung Fachkraft für Lagerlogistik

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Zu allererst hast du einen Anspruch darauf, bis zum nächsten Prüfungstermin bei einer Firma die Restzeit zu absolvieren, die mindestens erforderlich ist, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Ich glaube, hier musst du dich an die IHK wenden.

Im praktischen Teil der Prüfung gibt es den Wareneingang, Warenausgang, Kommissionierung, Inventur auf der einen Seite. Auf der anderen Seite gibt es die Ladungssicherung und die Prüfung zur Fahrbereitschaft eines Gabelstaplers.

Wareneingang: hier muss darauf geachtet werden, dass das Paket keine äußeren Schäden aufweist. Danach prüft man die Empfängeranschrift auf Richtigkeit. Hier könnte schon der erste Bock passieren, denn auf dem Lieferschein, der unterschrieben werden muss, werden im schlechtesten Fall nur drei gepunktete Linien zu sehen sein (Datum, Ort, eigene Unterschrift), was zu Verwirrung beitragen kann. Den Lieferschein wird es in drei Ausführungen geben. Falls ein Prüfer dich fragt, für wen die sind, sagst du einfach für die Buchhaltung, für den Einkauf und für den Schichtleiter bzw. das Lager an sich. Falls alles in Ordnung ist, öffnet man das Paket. In der Regel macht man das mit einem Cuttermesser. Hier ist drauf zu achten, dass man das Messer von sich weg bewegt, da es anders zu Punktabzügen kommt (Arbeitssicherheit). Nun nimmt man den Lieferschein und die Bestellung und vergleicht die Positionen miteinander. Hier sollten schon die ersten Fehler vom Prüfer eingesetzt worden sein. Nach erfolgreichem Vergleichen nimmt man die einzelnen Artikel aus dem Paket und vergleicht die Anzahl mit der auf dem Lieferschein. Gleichzeitig sollte man auf Schäden achten. Auch hier werden definitiv Fehlmengen auftreten. Alle Fehler werden letztendlich in eine Mängelliste eingetragen, die dort irgendwo rumliegt (ggf. muss man diese sogar ausdrucken). Dann folgt der Wareneingangsschein, wo man die Artikelnummern, Artikelbezeichnungen, Lagerorte und die Menge hineinschreibt. Jetzt braucht man nur noch die Artikel zu den einzelenen Lagerplätzen tragen und sie dort ordnungsgemäß einlagern. (Vielleicht sollte man auch an das FiFo-Verfahren denken, wenn es den Artikeln gerecht werden soll)

Kommissioniereung: nach der Inventur das Einfachste, was es bei der Prüfung gibt. Man bekommt einen Kommissionierbelegund arbeitet die einzelnenen Positionen ab. Hier wird es bestimmt der Fall sein, dass du wenig Lagerartikel vorhanden sind, Ware auf den falschen Lagerplätzen liegen usw. Man kann nichts falsch machen, wenn man nach der Bestellung geht und das packt, was der Kunde haben möchte. Kommissioniere erst die Artikel, die sich schnell und leicht finden lassen. Das ist besser, als den erstbesten Artikel zu suchen, der womöglich auf einem falschen Lagerplatz liegt oder auf Null ist.

Beim Verpacken ist immer darauf zu achten, welches Packmittel du nimmst. Elektronische Teile werden üblich in einer Schachtel aus Karton gepackt. Wichtig ist, dass du Füllmittel wie z.B. Luftpolsterfolie verwendest, um die Ware transportsicher zu verpacken. Und eine Prüfung der Ware auf Schäden, Anzahl und Identität vor dem Verpacken kann auf jeden Fall nicht schaden.

Falls du weitere Fragen hast, kannst du mich gerne kontaktieren. Vielleicht können wir uns dann über ein anderes Medium verabreden, damit ich dir schneller und einfacher helfen kann. Die praktische Prüfung ist halb so schwer, man muss eben nur wissen, wie man da durch kommt, indem man weiß, was einem erwartet.


Jan9444  18.01.2016, 22:01

Soulclaws intressieren mich auch drigend könnte du sie vielleicht erläutern ? Danke !

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Driggo  22.01.2016, 17:23
@Jan9444

Okay, die Beispiele, die soulclaw nennt, sind realtiv simpel.

Wenn du zu wenig Artikel auf einem Lagerplatz vorfindest, wäre es schwachsinnig, sie irgendwo anders zu suchen. Denn du stehst unter Zeitdruck (die Prüfungszeit ist wirklich sehr begrenzt) und gehst einfach davon aus, dass die Anzahl der Artikel auch der Ist-Bestand ist. Hier gehst du einfach her und änderst die Menge auf dem Kommissionierbeleg ab (buchhalterisch durchstreichen).

Wenn du eine falsche Artikelnummer vorfindest, kannst du im Warenverzeichnis nachgucken (das müsste physisch oder virtuell im PC vorhanden sein), ob der Artikel mit der Nummer übereinstimmt. Findest du keine derartige Artikelnummer, gehst du nach der Artikelbezeichnung. 

Falls sich ein Artikel auf einem falschen Lagerplatz befindet, solltest du erst danach suchen, nachdem du die restlichen Artikel kommissioniert hast (dies gilt auch im Falle einer falschen Artikelnummer). Denn danach gehen die Prüfer und nicht, die Fehler des Wareneingangs zu finden und auszumerzen. Aber auch hier kann es nicht schaden (und es könnte vielleicht sogar Pluspunkte geben), wenn du diese Fehler auf dem Kommissionierschein vermerkst und gleichzeitig dem Prüfer dabei erklärst, warum du das machst. Dem Prüfer hin und wieder ungefragt etwas zu erklären, ist (neben der zügigen und ordentlichen Abwicklung des Auftrags) das A und O bei der praktischen Prüfung.

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ThorstenS12  29.05.2014, 21:55

Hallo Driggo, das hört sich wirklich schon mal sehr gut an, könntest du noch etwas mehr über die AP Lagerlogistik erzählen oder erklären, habe auch selber schon eine Frage gestellt bekomme aber keine antworten. Deshalb versuche ich das über so einen Kommentar und es hört sich so an als ob du wirklich gut Ahnung von der Materie hast!!! Vielen Dank im Voraus MfG Thorsten

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Soulclaw 
Beitragsersteller
 29.11.2013, 08:51

Wie ist das bei folgenden Beispiel:

Zu wenig Artikel auf dem Lagerplatz?

andere Artikel nummer auf dem Lagerplatz

Artikel liegt auf einen anderen Lagerplatz

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Soulclaw 
Beitragsersteller
 10.11.2013, 15:34

vielen vielen dank, das hilft mir sehr weiter! :)

ja würde dich gern kontaktieren, gibt es hier sowas wie ne pn funktion?

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