Probleme mit Elterngespräch?
Hallo, ich habe ein großes Problem. Ich habe nämlich wirklich große Angst vor Lehrer- Eltern Gesprächen. Mein Kind ist nicht das Einfachste, aber auch nicht das Schwierigste.
Meine Eltern waren Lehrer, Mein Vater leider narzisstisch veranlagt, so dass ich seinerseits viel Abwertung erfahren habe und streng nach schwarzer Pädagogik erzogen worden bin.
Nun hat mein Sohn eine Lehrerin, die leider auch heute noch Kinder stark abwertet, sich selbst Ansicht nach schwer kontrollieren kann. Ich habe sehr große Angst vor diesen Elterngesprächen und es geht mir danach sehr schlecht. Ich weiss zwar, dass meine Erfahrungen aus der Vergangenheit nichts mit dem Heute zu tun haben, trotzdem fühle ich mich hilflos. Ich habe bereits mit befreundeten Lehrern versucht darüber zu sprechen, diese wollen sich natürlich nicht einmischen, nehmen es auch nicht ernst und wollen Ihre Freizeit hierfür nicht opfern.
Habt Ihr Tipps wie ich besser damit umgehen kann. Ich möchte nicht in den Streit gehen, da dies nicht dienlich ist, zudem ist ja mein Kind quasi der Pingpong Ball dazwischen.
Ich wäre für innovative Ideen dankbar.
3 Antworten
Du solltest dir klar machen, dass Lehrer, die sehr autoritär/bewertend auftreten, selbst einen Selbstwertmangel haben.
Innerlich ist so eine Lehrerin unsicher und wahrscheinlich ist sie ebenfalls ein Opfer der schwarzen Pädagogik.
Alles, was sie über deinen Sohn Abwertendes sagen kann, ist in aller erster Linie ein Ausdruck ihrer eigenen Unsicherheit.
Ich kann gut verstehen, dass du aufgrund deiner Erfahrungen mit einem Narzissten schwer in deinem Ich-Gefühl beeinträchtigt bist. Dein Selbstbewusstsein hat sicherhlich stark gelitten und so darfst du jetzt doppelt nachsichtig mit dir umgehen.
Erwarte nicht, dass es dir leicht fällt. Das muss es nicht.
Rede liebevoll und verständnisvoll mit deinem inneren Kind, das jetzt so Angst hat. Sag ihm, dass du es in Schutz nehmen willst, dass du es keiner schrecklichen Demütigung ausliefern willst.
Wenn diese Lehrerin dir wirklich zu gefühllos wird, kannst du jederzeit gehen. Niemand kann dich davon abhalten. Es ist DEIN Leben, deine Entscheidung.
Mach dir bewusst, dass die Lehrerin dir auf der Sachebene eine Mitteilung machen will und versuch es nicht zu persönlich zu nehmen und auf dich zu beziehen.
....und ganz wichtig: Stressige Gedanken und Gefühle kann man durch langes Ausatmen beruhigen.
Hey, ich verstehe total, wie belastend diese Situation für dich ist. Es ist schon eine große Leistung, dass du dir bewusst bist, woher deine Ängste kommen, und dass du nach Lösungen suchst. Die Vergangenheit lässt sich zwar nicht ändern, aber du kannst jetzt anders handeln, und das ist ein wichtiger Schritt.
Vielleicht hilft es dir, das Gespräch gut vorzubereiten. Schreib dir vorher auf, was du sagen möchtest und welche Fragen du hast. Überlege auch, wie du das Gespräch ruhig und sachlich beginnen kannst, zum Beispiel mit einem positiven Einstieg wie: „Ich würde gerne besser verstehen, wie ich mein Kind unterstützen kann.“
Wenn die Lehrerin schwierig wird, versuch ruhig zu bleiben und auf Lösungen zu lenken, indem du nachfragst: „Können Sie mir ein Beispiel geben, wie sich das äußert?“ Damit bleibst du sachlich, ohne in Streit zu geraten Falls die Angst sehr stark ist, kannst du dir vorher bewusst Zeit nehmen, um dich zu beruhigen, zum Beispiel mit Atemübungen oder einem kleinen Mantra wie: „Ich mache das für mein Kind.“ Nach dem Gespräch plane dir etwas Schönes ein, um runterzukommen.
Du schaffst das – und wenn es mal nicht perfekt läuft, ist das auch okay. Du bist da, weil du das Beste für dein Kind willst, und das zählt!
Grundsätzliche Stratgie ist bei mir immer:
- Mal den Lehrer zuhören und und nicht das Kind vor dem Lehrer voll verteidigen.
- den Lehrer fragen wie man die Situation verbessern kann - also vielleicht hat er Vorschläge. Die solltest du dir anhören. ob du sie durchführst oder nicht bleibt erstmal offen
- Danken für die konstruktive Kritik, lächeln, Hände schütteln und rausgehen
- eine Nacht mal drüber schlafen und am nächsten Morgen mal überlegen ob der Lehrer total unrecht hatte oder ob doch ein Fünkchen Wahrheit dahinter ist. Vielleicht ist seine Verbesserungsvorschläge ja gar nicht so dumm
- beim Nächsten Elternabend kann man dann danken für die Vorschläge vom letzten Mal - vielleicht gibt es ja einen wo man erwähnen kann, dass man den umgesetzt hat.
und falls es ein A Loch von Lehrer ist - nicken, lächeln und sich seinen Teil denken.
Direkt dem Lehrer das ins Gesicht sagen geht kaum - da fällt alles nur auf dein Kind zurück.
Wir hatten einen Extremfall wo sich die Eltern zusammen getan haben und das ging so weit, dass der Lehrer suspendiert worden ist.
Wenn ein Elternteil sich nur beim Direktor beschwert, wird das als Einzelfall abgetan.