Probleme mit der Stallgemeinschaft?
Hallo ihr,
ich habe seit etwa einem Jahr eine tolle Reitbeteiligung in einem Privatoffenstall. Zunächst war es eine Pflegebeteiligung und ich bin wirklich bei Wind & Wetter, Krankheit und was weiß ich da, helfe auch bei dem Bau des neuen Stalles, etc..
Mit der Besitzerin des Pferdes und dem Pferd selbst komme ich super klar, sie sagt mir oft wie happy sie mit mir ist und dass sie mir voll vertraut.
Das Problem, dass ich habe ist, dass wir nur eine sehr kleine Gruppe von 5 Leuten sind und ich mich oft ausgeschlossen fühle, vor allem von der Stallbesitzerin. Die Besitzerin meiner RB, die Stallbesi und ihre RB kennen sich auch schon deutlich länger und sind wirklich eine feste Gruppe. Die zweite RB der Stallbesi, sie kam so etwa vor 4-5 Monaten gehört irgendwie auch mehr dazu als ich. Dazu muss man sagen, dass letztens eine RB genau aus dem 'Ich fühle mich ausgeschlossen' - Grund gegangen ist, weil sie eben gar nicht mit der Stallbesitzerin klar kam.
Ich versuche mich wirklich immer zu integrieren und mag die Mädels auch echt gern, aber ich habe das Gefühl, dass die Stallbesi mich ignoriert / sauer ist, wenn mal was nicht ganz perfekt nach ihrem Plan läuft und ich generell so vom Menschlichen ganz anders bin als die 4. Ich bin die Jüngste (22), aber es liegen zwischen der RB Besi von mir und mir nur 4 Jahre etwa, deswegen bezweifle ich, dass das ein Grund ist.
Ich bin total ratlos und traurig, was ich tun kann - vor allem weil ich mich nicht traue, meine RB Besi anzusprechen, weil sie wirklich sehr gut mit der Stallbesi befreundet ist (und das eben deutlich länger).. Es sind beispielsweise so Sachen, dass die Vier planen im Kino einen Pferdefilm anzusehen und die Stallbesi eben alle fragt, außer mir.. und das trifft mich dann doch schon deutlich irgendwie.
Ich bin soweit, dass ich überlege die RB zu kündigen, obwohl mir das Pferd extrem am Herzen liegt und es im Endeffekt bis auf dieses Problem wirklich super läuft und mir viel Spaß macht. Ich habe nur das Gefühl, die 4 haben so ganz andere Interessen, Gesprächsthemen, etc..
Vorab schonmal Danke für's Lesen, vielleicht habt ihr ja gute Ideen, was ich tun kann oder wie ich mit der Situation umgehen soll.
Beste Grüße
7 Antworten
Wenn du mit der Besitzerin des Pferdes klarkommst, das Pferd toll ist, würde ich versuchen, das Verhalten der anderen nicht "persönlich" zu nehmen (ich weiß, dass es schwierig sein dürfte). Wichtiger als ein gemeinsamer Kinobesuch dürfte doch sein, dass du mit dem Pferd und dessen Besitzerin klarkommst. Dann musst du halt für dich entscheiden, ob du weiterhin über die reine Beschäftigung mit dem Pferd hinaus, noch weiter dich in die Belange der Stallbesitzerin einbringen möchtest (Mithilfe beim Stallbau). Man kann nicht mit jedem befreundet sein, dann gleich aufzuhören, ist vielleicht auch nicht der richtige Weg. Vielleicht eher, dass man sich eben darauf besinnt, dass es noch ein Leben außerhalb des Stalles und diesen Leuten gibt, die deine Freundschaft zu schätzen wissen. So schlecht kann ja insgesamt die Stallgemeinschaft nicht sein, wenn die Leute zusammen ins Kino gehen. Aber man muss auch akzeptieren, dass man eben nicht von jedem die gleichen freundschaftlichen Gefühle entgegengebracht bekommt....
Wenn man im sonstigen Leben verschiedene Themen hat, kann das harmonieren, muss aber nicht. Und je wichtiger einem dieser Faktor ist, desto "zwanghafter" versucht man oft, das hinzukriegen. Wenn mich ein Mensch nicht interessiert, weil er eine ganz andere Lebensphilosophie hat, der ich nicht folgen kann und möchte, dann ist es so, dann mühe ich mich aber nicht ab, mit dieser Person viel zu tun zu haben, sondern habe mit der eben nur unser gemeinsames Hobby betreffend zu tun.
Ich versuche mal ein Beispiel zu konstruieren, das es nachvollziehbar macht: Ich selbst bin nicht "modebewusst", sondern urteile über jedes Kleidungsstück, ob es mir an mir gefällt und wann und wieviel ich es tragen kann. Dann wird gekauft oder nicht, aber ich überlege dabei nicht, von welchem Label es ist, ob das nun eher ein Auslaufmodell vom Vorjahr ist ... unterschwellig läuft das schon in der Entscheidung mit. Wenn man was völlig altmodisches anprobiert, gefällt einem das oft subjektiv auch nicht, entsprechend passieren keine zu großen "Unfälle" ;-)
Suche ich mir nun eine Gruppe im Bereich Sport oder Musik und treffe dort auf lauter Leute, die stundenlang zusammen shoppen gehen, die sich tonnenweise Kataloge ansehen, die sich drüber unterhalten und kein einziges Thema mit mir gemeinsam haben außer diesem Sport oder der gemeinsamen Musik, dann werde ich da immer außen vor sein. Da gehe ich dann wirklich nur zum Sport oder zum musizieren hin und so lange DAS fachlich passt, ist es mir egal, dass ich mit denen ansonsten nicht so harmoniere, dann versuche ich auch nicht zwanghaft, mit denen eine Freundschaft zu entwickeln. Freunde habe ich dann woanders - lieber wenige, mit denen es wirklich passt als viele, die nur so halbscharig passen. Wenn ich grade Lust habe, mich in dieser Gruppe zu unterhalten, zeige ich mich an ihrem Thema interessiert - bei fremden Themen gehen einem auch mal Fragen durch den Kopf, z.B. was einem an xy wichtig ist und versuche dann schon auch, die Antwort zu begreifen, aber ich lenke dann auch das Gespräch auf unser gemeinsames Thema, in Deinem Beispiel das Pferd, den Stallbau, ... Klar machen dann auch die "modebewussten Sportfreunde" - um beim Beispiel zu bleiben - mal was miteinander, was mir persönlich auch gefallen hätte. Aber das unternehme ich dann mit meinen wirklichen Freunden, zu denen ich auch passe.
Treffe ich zufällig dort auf Menschen die genauso sind wie ich, vielleicht sogar zufällig auch die Pferdeleidenschaft teilen, dann wird es auch zu einer Freundschaft kommen, die ich gerne pflege und dann kommt's ganz von selbst, dass man irgendwann gefragt wird.
Hmm schwierig. Ich denke nachdem du schon ein Jahr dort bist, kann man das auch nicht mehr als "Anlaufschwierigkeiten" bezeichnen.
Ich würde da an deiner Stelle trotzdem mal das Gespräch mit der Pferde-Besitzerin suchen und ihr sagen dass du das Gefühl hast, dass du in die Gruppe nicht ganz aufgenommen wirst und was du tun sollst. Vll. hilft auch ein Gespräch mit der Stall-Besi etwas. Wenn du sowieso schon überlegt hast zu kündigen dann hast du doch nichts zu verlieren. Vll. empfinden die anderen das Problem auch gar nicht so wie du?
Red mit den Leuten und entscheide dann ob du mit der Situation in dem Stall klarkommst oder nicht. Wenn du immer nur mit einem schlechten Bauchgefühl in den Stall gehst hilft das ja auch nichts, du sollst ja Spaß an deinem Hobby haben. Viel Glück!
Da hilft nur ein offenes Gespräch! Wenn du dich alleine nicht traust, dann sprich mit der Besitzerin des Pferdes, ob sie dir evtl. behilflich sein kann.
Ich weiß das von mir selber, als ich vor vielen Jahren einem Reitverein beitrat, wo ich schon eine eingeschworene Gemeinschaft antraf. Es hat eine zeitlang gedauert, bis wir miteinander warm wurden. Aber ich bin offen auf die Gruppe zugegangen und habe ihnen vorgeschlagen, mir offen zu sagen, wenn ihnen ihrend etwas nicht gefällt, ich bin gerne bereit, darüber zu reden.
Das hat geklappt und ich gehörte dann zur Gruppe. Man muss nicht seine eigenen Interessen hinten anstellen, aber man möchte doch in so einer kleinen Gruppe einfach dazu gehören. Und eines vereint doch alle in der Gruppe: die Liebe zu Pferden, oder?
Bei mir ist die Reitbeteiligung echt super....
Die Besitzerin ist die Besitzerin des Hofes und ich darf mit ihr alles machen.
An deiner Stelle würde ich einfach Mal nachfragen ,ansonsten muss du ständig mit auskommen...