Private Funkfrequenz?

2 Antworten

NEIN - es sei denn ihr wollt für ein paar Tausend Euro eine solche bei der Bundesnetzagntur beantragen!

Nutzt einfach PMR446-Funkgeräte mit Head-Sets, programmiert einen oder zwei Kanäle mit CTCSS-Subaudio-Ton-Squelch oder DCS-Kodierung. Gibt es bereits paarweise für 34 EUR (Retevis RT24).

Wenn ihr mehr Geld ausgeben wollt, kauft ihr digitale PMR446-Funkgeräte. Denn diese werden eher selten genutzt, weil die Funkgeräte zu teuer sind.

MEHR Privatsphäre geht nicht. Natürlich kann Euch jeder, der ein Funkgerät auf dem gleichen Kanal betreibt, abhören und auch stören. Das lässt sich nicht vermeiden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Funkprofi

HeyyHoo718  19.03.2024, 23:25

Hallo. Ich habe große intresse im Thema Funk.

Aber wie macht es denn der Staat?

Gibt es nicht einen weg, eine Frequenz zu nutzen, und diesen per "Password" zu schützen, was am anderen Funkgerät entschlüsselt wird?

daedag  20.03.2024, 20:24
@HeyyHoo718

Ich möchte die Antwort von Traveller insofern ergänzen, dass es mittlerweile lizenzfreie Funkgeräte gibt, die eine digitale Verschlüsselung bieten. Manche dPMR-Geräte sind mit einer solchen Funktion ausgestattet, z.B. das Retevis RT40.

Es ist natürlich keine Verschlüsselung auf dem gleichen Niveau wie z.B. digitaler Behördenfunk und wer sich gut mit der Thematik auskennt kann die Verschlüsselung mit verhältnismäßig geringem Aufwand knacken, aber zumindest gegen Lauschangriffe durch einen normalen Durchschnittsnutzer ist man da gut geschützt.

Die Behörden nutzen mittlerweile großteils ebenfalls verschlüsselten Digitalfunk, wobei die Verschlüsselung da natürlich noch viel komplexer ist als bei Geräten für den Privatgebrauch und dadurch nicht oder höchstens mit enormem Aufwand und Fachwissen entschlüsselbar. Das ist aber noch nicht lange so, bis vor wenigen Jahren nutzte z.B. auch die Polizei noch gewöhnlichen Analogfunk, der von jedem mit einem einfachen Funkscanner abgehört werden konnte (was natürlich verboten war).

Traveller5712  20.03.2024, 21:05
@HeyyHoo718

Wie daedag geschrieben hat, gibt es inzwischen einige wenige PMR446-Funkgeräte mit Verschlüsselung. Denn tatsächlich ist diese nicht verboten in den genehmigungsfreien Hobbyfunk-Anwendungen - wohingegen Funkamateur nicht verschlüsseln dürfen.

Die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nutzen seit einigen Jahren den digitalen TETRA-BOS-Funk. Dieser besitzt von Haus aus eine Verschlüsselung der Funkwege. Die Polizeilichen BOS nutzen ein zweite Verschlüsselung zusätzlich zu ersten - verschlüsseln also doppelt.

Zudem kontrolliert die Polizei über die sogenannten "Authorisierten Stellen" das Tetra-BOS-Funknetz - welches noch eine zusätzliche Sicherheitsfunktion bietet: Jedes Funkgerät, welches zum Funkbetrieb genutzt werden soll, muss sich im Funknetz selbst anmelden. Man sieht also ganz konkret, welches Funkgerät im Netz angemeldet ist - und kann jedes beliebige Funkgerät aus dem Netz schmeissen - z.b. wenn dies von jemand geklaut wird wird.

Aber: Der bereits erwähnte Hobbyfunk für Jedermann namens PMR446 und FreeNet ist nun einmal kein Funknetz - sondern eine 1:1 oder 1:n Kommunikation ohne irgend ein Netz dahinter.

HeyyHoo718  21.03.2024, 08:59
@daedag

Danke für deine Antwort! Das ganze hört sich für mich etwas kompliziert an. Im Internet gibt es haufenweise an verschlüsselung wie PGP, aber bei Funk ist das Maximum ein 4-Stelliger Code?

Versteht mich nicht falsch, aber das klingt für mich etwas zu unsicher. Wie du bereits sagst, ist das teils schnell geknackt. Gibt es noch andere Verschlüsselungen die sicherer sind? Geld technisch steht dabei nichts im wege. Oder könnte man mehrmals diesen 4-Stelligen Code verwenden, sprich z.b 5 mal einen 4-Stelligen Code.

Danke!

Traveller5712  21.03.2024, 09:23
@HeyyHoo718

Dabei handelt es sich nicht um einen Code - sondern um ein Audio-Signal, welches dem Funksignal (der Sprache) unterlegt ist und damit ausgesandt wird. Beim Empfänger öffnet sich dann die Raussperre und die Sprache wird "durchgelassen".

CTCCS und DCS sind KEINE Codes und keine Verschlüsselung - sondern sogenannte "Selektiv-Ruf-Systeme" mit denen man bestimmte Gruppen oder Menschen gezielt (selektiv) ansprechen kann - in etwa so wie die früheren 3- oder 5-Ton-ZVEI-Folgeruf Systeme mit welchen heutzutage immer noch die BOS ihre analogen Funkmeldempfänger und Sirenen alarmieren lässt!

Das von daedag angesprochene Funkgerät RETEVIS RT40 kann im DMR-Modus eine echte digitale Verschlüsselung mit einem AES-128bit-key benutzen! Wie genau verschlüsselt wird, darüber schweigt sich der Hersteller aus - aber ein 128bit Schlüssel ist doch schon einmal eine Hausnummer ;-)

Diese Verschlüsselung gar nichts mit dem oben genannten Selektivruf zu tuen.

daedag  21.03.2024, 14:03
@Traveller5712

Nach meinem Kenntnisstand - ich bin mir diesbezüglich aber nicht 100% sicher, da ich kein dPMR-Gerät besitze - sind bei den lizenzfreien dPMR-Geräten nur 16 Bit, entsprechend 4 Hexadezimalstellen als Code vorgesehen. 128 Bit AES lässt sich nur freischalten, wenn man das Gerät entsperrt und als Betriebsfunkgerät auf Nicht-PMR-Frequenzen programmiert. Dies jedenfalls wird in dem einzigen auf Youtube zu diesem Thema vorhandenen Video behauptet.

Es ist aber nahezu unmöglich, zur Verschlüsselung von dPMR brauchbare Informationen im Internet zu finden. Vielleicht besorge ich mir selber mal so ein RT40, rein zum Zweck der Wissenserweiterung... xD

Eine private Funkfrequenz gibt es für den privaten Hobbygebrauch nicht. Das gibt es nur im BOS- und Betriebsfunk für Unternehmen und Behörden. Alle frei für jedermann erhältlichen und legalen Funkgeräte haben eine gewisse Anzahl an Kanälen, und diese sind bei allen Geräten gleich.

Sollte ein Kanal belegt sein, wählt ihr einfach einen anderen Kanal. Bei PMR kommt es aufgrund der geringen Reichweite im Normalfall eher nicht vor, dass man keinen freien Kanal findet.

Jedes Team nimmt dann einen anderen Kanal und fertig.

Dass euch niemand abhören kann, jedenfalls nicht ohne umfangreichem Fachwissen und größerem technischen Aufwand, geht aber mittlerweile, und zwar mit dPMR, beispielsweise mit dem Retevis RT40.

Mit dem Programmierkabel (muss extra dazugekauft werden) und der zugehörigen Software können die Geräte mit einem 4-stelligen Passwort verschlüsselt werden. Nur Geräte, auf denen das jeweils gleiche Passwort eingestellt ist, können dann miteinander kommunizieren., wenn jemand mit einem anderen Gerät auf den Kanal schaltet, hört er nur unverständliche Geräusche. Ob das für ein Airsoftspiel wirklich notwendig ist, ist natürlich eine andere Frage.