Private / häusliche Pflege Ja/Nein?
Hi Leute
Nachtrag zur Frage
https://www.gutefrage.net/frage/altenpflegeausbildung---job---attraktiver
jetzt aber die andere Seite.
Die Umfrage läuft nicht gut zugunsten des Pflegepersonals - es gibt kaum Leute, die es machen wollen, gleichzeitig leben die Menschen aber länger und beziehen auch Leistungen aus der Pflegekasse - also brauchen sie Pflege.
Ok - wer soll es also machen, wenn keiner den Job machen will? Richtig: die Familie - sofern eine da ist (es wird ja auch immer weniger Nachwuchs gezeugt, also gibt es immer weniger Familienangehörige).
Jetzt die Frage an Euch: würdet ihr (weil es keine bezahlbaren Pfleger in Heimen oder häuslicher Pflege gibt) diese Aufgabe selbst übernehmen ? Oder: was würdet ihr in so einem Fall machen.
Ich habe es ca. 10 Jahre gemacht.
8 Stimmen
5 Antworten
Ich habe mich gemeinsam mit einem mobilen Pflegedienst um meinen Vater gekümmert. Aber etwa nur ein halbes Jahr. Er starb, bevor ein Heimplatz für ihn frei wurde.
ich würde meine Eltern oder andere Familienangehörigen selber pflegen. Vielleicht brauche ich erst Hilfe und Training von Pflegedienst oder ähnlichen.
Es muss immer eine individuelle Lösung gefunden werden. Da es das Konstrukt Großfamilie nicht mehr gibt, wo mehrere Generationen zusammen leben, sind oft schon die fehlenden Möglichkeiten das Problem.
Mal abgesehen davon gibt es Problemstellungen, die man zuhause einfach nicht mehr bewältigen kann. Außerdem müsste auch jemand zuhause sein. Eine Arbeit wäre oft nicht möglich.
Absolut richtig. Ich sehe nur nicht, wie da eine individuelle Lösung überhaupt gefunden werden kann. Wie soll das aussehen, wenn man es braucht, aber keiner will / kann es machen?
Die individuelle Lösung wäre dann z.B. das Heim. Individuelle Lösung ist nicht immer die Betreuung zuhause. Individuell bedeutet nur, sich auf die jeweilige Situation einzulassen.
Du hast schon recht - Heim - das kann gehen, aber wie du aus meiner anderen Frage (Link in der Frage) siehst, will auch kaum einer in der Pflege arbeiten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Für die Pflege braucht es Menschen (egal ob beruflich oder privat), aber nur wenige wollen es machen. Tatsache ist aber, dass die Menschen immer älter werden und auch immer länger gepflegt werden müssen (Statistik der Pflegeversicherung). Es hilft auch nichts, wenn man sagt: die Pflege wird dann eben vom Amt bezahlt - wenn aber keiner da ist, der es macht. Da denke ich auch an Fälle von Demenz / Alzheimer und solchen Krankheiten - das ist aufwändig.
Genau da stehen wir jetzt.
Es gibt Heime, die auf Demenzkranke ausgelegt sind. Demenz und Pflege und auch noch durch Laien, ist je nach detaillierter Situation unmöglich. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich vom Fach bin.
Ich würde hin und wieder unterstützen, aber Pflege wäre mir zu viel.
Beruflich hab ich Behinderte in Alltag unterstützt und das war ein schöner Job, doch da gab es Geld für. Ohne Geld, zusätzlich zu einem Job, wäre es einfach zu belastend. Körperliche Pflege wäre mir unangenehm, permanente Unterstützung wäre mir zu viel. Ich sehe es in der Familie, wie unglaublich schwer das ist und wie man darunter zerbricht.
Es ist löblich zu sagen das man die Familie pflegen würde, doch die meisten haben schlicht keine Vorstellung davon, wie es in der Realität ist.
Da steckt viel Wahres drin - aber wie soll es dann weitergehen?
Ist doch wirklich schlimm.
Bei mir würde ich erwarten das meine Eltern vorher entsprechend sparen, da sie gut verdienen.
Allgemein ... es muss das Gesundheits- und Rentensystem völlig geändert werden.
Die meisten Menschen machen das für Ihre Eltern - auf Biegen und Brechen - so lange, bis ein Platz im Heim zur Verfügung steht.
Und zur Bezahlbarkeit - die Aufnahme in ein Pflegeheim scheitert nicht an den Heimkosten sondern in der Regel daran, dass die künftigen Erben das Vermögen zu ihrem eigenen Vorteil erhalten wollen. Denn wer wirklich kein Geld hat, für den zahlt die Allgemeinheit die Pflegesätze.
Das ist traurig, aber so sieht es aus. Danke für den Hinweis aus der Realität.