Präpositionalobjekt oder Adverbiale des Ortes?
Was ist der Unterschied?
Ich hänge meinen Mantel an einen Hacken.
Was ist an einen Hacken?
4 Antworten
Hallo Serainaschaer!
Es gibt zwei Methoden, um herauszufinden, worum es sich handelt:
1. Präpositionalobjekte sind zur Sinnerhaltung des Satzes erforderlich, während Adverbiale weggelassen werden können.
2. Die Frage nach dem Präpositionalobjekt enthält immer eine Präposition ("Woran/Wobei/Worüber/Wonach... ?" bzw. "An was oder wem/Bei was oder wem/Über was oder wen/wem...?").
Die Frage nach einem Adverbial benötigt keine Präposition.
Beispielsätze:
A) Ich hänge meinen Mantel an den Haken.
B) Die anderen warten schon an der Kreuzung.
Probe 1. für Satz A)
*Ich hänge meinen Mantel.
Das ist kein sinnvoller Satz."an den Haken" ist nötig. Also ist es ein Präpositionalobjekt.
Probe 2. für Satz A)
*Wo hänge ich den Mantel?
Das ist keine sinnvolle Frage. Woran/(an was oder an wen) hänge ich den Mantel? Ein Fragewort mit Präposition ist nötig, also ist es ein Präpositionalobjekt.
Probe 1. für Satz B)
Die anderen warten schon.
Das ist ein sinnvoller Satz. Also ist "an der Kreuzung" ein Adverbial, das auch weggelassen werden kann.
Probe 2. für Satz B)
Wo warten die anderen schon?
Das ist eine sinnvolle Frage ohne Präposition im Fragewort. Also ist "an der Kreuzung" ein Adverbiale.
LG
gufrastella
Wieso sollte die Ortsangabe nur ein Adverbial kennzeichnen?
Keine ahnung aber ich kann ja fragen Wohin ging die fahrt.
Also wäre es ein adverbial oder nicht
Genau: Präposition auf die Frage "wohin", also Präpositionalobjekt. Die Frage *"Wo geht die Fahrt?" passt ja nicht.
Die Frage "Wohin?" wird für viele lokale Präpositionen verwendet: https://mein-deutschbuch.de/lokale-praepositionen.html
Hä aber bei der frage nach dem präpositionalobjekt muss ja immer eine präposition sein und da hat es bei wohin nicht
Früher wurde dieses Fragewort verwendet, um nach der Ortsangabe zu fragen: Wonach?
Das ist so wie Wodurch? Wogegen? Woran? Worauf? Worin? Worunter? Wovor? Wozwischen? Wohinter? Woneben?
Meist fragt man nach der Richtung mit Wohin?
Beziehungsweise Woher?
Oder anders: Nach wo? bzw. Von wo? (da sind die Präpositionen zu erkennen). Aber nicht Wo?
Es handelt sich um Ortsadverbiale.
Wohin hänge ich den Mantel?
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Bei einem Präpositionalobjekt gehört die Präposion zum Verb.
Z.B.:
an etwas denken
sich um etwas kümmern
Präpositionalobjekte sind solche, die von der mit dem Verb zusammen gebrauchten Präposition abhängen und unmittelbar auf diese folgen.
Das ist hier NICHT der Fall.
Zugegebenermaßen ist das aber leicht zu verwechseln. Man muss schon die Verben mit fester Verbindung mit einer Präpo auf dem Radar haben.
Also handelt es sich hier um eine Adverbiale des Ortes.
Man fragt hier mit "wohin". Das weist auch auf eine Adverbiale hin. Man fragt nicht mit "an was". Das würde ein PO begründen.
Ich würde es auch als Präpositionalobjekt sehen, da beim Verb hängen ein wohin/woran/etc. immer vonnöten ist. Der Satz...
- *Ich hänge meinen Mantel. ist mMn ungrammatisch (bzw. bedeutet etwas anderes; z.B. dass du deinen Mantel umbringst).
Es handelt sich zugegebenermaßen nicht um den deutlichen Fall eines Präpositionalobjekts mit fester Präposition, wie bei an etwas Interesse haben, wo der Fall klar ist, aber es gibt auch sog. Präpositionalobjekte mit unfester Präposition. Die Abgrenzung zu adverbialen Bestimmungen ist da natürlich u.U. schwieriger, aber hier erscheint es mir relativ klar.
In dem Fall sehe ich das anders. Auch wenn "hängen" nicht ohne Präposition verwendet werden kann, gibt es keine feste Präposion.
- an den Haken
- über den Stuhl
- In den Schrank
Stimmt, es gibt keine feste Präposition. Das würde die Sache natürlich einfacher machen. Meiner Ansicht nach ist der springende Punkt aber, dass man den Satz nicht ohne eine mit einer Präposition eingeleiteten Phrase nutzen kann. Gerade das ist ja u.a. ein Definitionskriterium für Ergänzungen/Objekte.
Zu meinen Unizeiten nannte man das dann Präpostionalergänzung/-objekt mit unfester Präposition.
Vielen Dank.
Bim Satz: Die Fahrt ging nach Mailand.
Mailand ist doch ganz klar ein Ort also ein Adverbial.
Aber es kann nicht weggelassen werden.