Populationsschwankungen von Hasen und Füchsen?
Am Anfang steigt die Populationsgröße der Hasen (Beute) deutlich an. Dadurch haben die Füchse (Räuber) ein höheres Nahrungsangebot und vermehren sich, sodass auch ihre Populationsgröße ansteigt. Irgendwann wird der Punkt erreicht, an dem die Füchse mehr Hasen fressen wie neue geboren werden. In der Folge sinkt die Hasenpopulation und damit auch das Nahrungsangebot der Füchse. Ihre Populationsgröße sinkt jetzt ebenfalls, nur eben leicht verzögert. Infolgedessen das es jetzt weniger Räuber gibt, kann sich die Hasenpopulation wieder erholen und es kommt zu einem Anstieg der Populationsgröße. Mehr Hasen bedeutet auch wieder mehr Nahrungsangebot für die Füchse, deren Population jetzt ebenfalls wieder ansteigt.
Nun werden alle Füchse von einem Jäger getötet. Wieso schwankt die Population der Schneehasen nach dem Tod des Feindes (Fuchs) immer noch weiter und hört nicht auf? Eigentlich müsste die Population der Schneehasen doch jetzt ansteigen und nicht mehr Schwanken...
Ich hoffe ihr könnt mir helfen
4 Antworten
Ulkig. Meine erste Idee war auch, dass die Schneehasenpopulation ansteigt.
Also wenn wir mal davon ausgehen, dass gelangweilte Jäger in "ausgefuchsten Gebieten" an Schneehasen kein Interesse haben, sondern unbeteiligt sind, bleibt nur noch das Futter als limitierender Faktor:
Irgendwann gibt es mehr Schneehasen als Futter und dann verhungert die halbe Generation, sodass die Schwankungen wieder einsetzen...
LG
MCX
Zunächst wird die Population der Schneehasen ansteigen. Das wird viele Jäger motivieren, auf die Jagd nach Schneehasen zu gehen. Wenn der Wald leergeschossen ist, wird den Jägern langweilig weil sie nichts mehr erjagen und sie suchen sich andere Beschäftigungen. Dadurch steigt die Population der Schneehasen wieder an. Solange bis den Jägern auffällt, dass sich der Bestand an Schneehasen wieder erhöht hat. Dann packen sie ihre Flinten wieder aus - wodurch der Bestand an Schneehasen wieder sinkt.
Um was geht es dabei? Ein Rechenmodell, das diese Ergebnisse liefert? Dann ist die Antwort in den Prämissen des Rechenmodells zu finden.
Ist da eine weitere Limitierung eingebaut, dass Hasen nicht nur vom Fuchs gefressen werden, sondern auch verhungern, weil andere Hasen ihnen den ganzen Löwenzahn weggefressen haben? Oder dass bei zunehmender Bevölkerungsdichte die Vermehrungsfreude nachlässt?
Letzteres ist zwar bei einigen Tieren in der Natur nachgewiesen und könnte daher auch gut in ein Modell eingebaut sein - sollte aber im Modell nicht zu Schwankungen führen, sondern zu einer Annäherung an eine Obergrenze.
Die Beutegreifer haben auf die Beutetiere weit weniger Einfluss als die Beutetiere auf die Beutegreifer. Beutegreifer sind nicht in der Lage, die Population ihrer Beutetiere soweit zu reduzieren, dass ihnen die Nahrung fehlt. Außerdem ist das Beispiel von Fuchs und Hasen sehr schlecht gewählt, denn Füchse als Nahrungsopportunisten fangen in erster Linie Beute, die sie leicht bekommen. Hasen werden von ihnen nur erbeutet, wenn es sich um alte, schwache, kranke oder Jungtiere handelt. Selbst wenn es keine Hasen gäbe, wäre dies für die Fuchspopulation kein limitierender Faktor, denn dann würden sie einfach Mäuse und andere Kleinnager sowie Vögel, Insekten, Regenwürmer, Aas etc. nehmen. Limitierende Faktoren für Hasen sind eher das Wetter, Krankheiten sowie die Möglichkeit zur Aufzucht ihrer Jungen.