Poledance?

3 Antworten

Beginne mit Kleidung, die an der Stange moderat gleitet. Ist sie zu rutschig, hast Du keinen Halt. Fixiert sie, kannst Du nicht drehen.

Nach einigen Stunden frage den Trainer, was an Kleidung sich gut eignet und wo sie verkauft wird.


volker79  09.04.2025, 22:47

Richtige Antwort zur falschen Frage. Außer vielleicht du bist in dem einen Polestudio gelandet, das es für eine gute Idee gehalten hat, pulver- oder silikonbeschichtete Stangen zu nutzen (ziemlich blöde Idee, weil man sich da mit drei Static Spins die Handflächen verbrennt und die Fingerabdrücke wegeschleift). An einer Chrom- oder Edelstahl-Pole gibt's nur zwei Möglichkeiten, überhaupt zu halten, das sind Haut und diese spezielle grip-beschichteten Leggins und Bodys. Da gibt es kein moderat gleitend und ob man in einem Static Spin dreht, ist ohnehin mehr Übungssache als alles Andere und hat mit Kleidung/Haut gar nichts zu tun.

Wo du vielleicht Recht haben magst ist beim Aerial Silk, da kann es in der Tat sein, dass man je nach Kleidung stark rutscht (gerade Synthetik, wenn du deine Vertikaltuch-Performance im 80er-Jahre-Jane-Fonda-Aerobic-Lycra-Gedenk-Outfit machst) oder (Struktur oder leicht "klebrige" Stoffe) gar nicht mehr durchs Tuch gleiten kann.

Mauritan  10.04.2025, 14:43
@volker79

Danke für Deine Ausführungen! Ich dachte nicht, dass das am Anfang schon Thema wäre. Da wird man sich eher festhalten müssen, dass man nicht umfällt oder?

volker79  11.04.2025, 18:51
@Mauritan

Was heißt "ein Thema sein?" Deiner ursprünglichen Antwort nach hätte ich mich als ahnungsloser Interessierter gefragt, was denn so "moderat gleitende Kleidung" ist. Als jemand, der den Sport kennt weiß ich, sowas gibt es nicht und die Kleidung hat auch keinen Einfluss auf das Drehen (sondern die Stange dreht selbst, oder wenn sie fest ist, bei sogenannten Static Spins muss man halt mit den Händen oder den Körperteilen mit Stangenkontakt so fest drücken, dass man zwar gleitet (also dreht und auch leicht rutscht), aber nicht runterfällt. Da hat aber die Kleidung keinen Einfluss drauf.

Ich hatte ja in meiner Antwort geschrieben, für den Anfang tun es T-Shirt und kurze Sporthose - ist halt auch so, und je krasser die Tricks umso knapper wird die Kleidung. Sich an die Stange (das macht man auch schon relativ früh, im Zweifel die Hose so weit wie möglich hochkrempeln) zu setzen braucht halt Hosen mit freien Oberschenkelinnenseiten und während man im Gym ein Tanktop/Stringer noch scherzhaft als "+10 Kraft Shirt" bezeichnen kann, weil die Leute es zum Posen anziehen, beim Poledance ist es wirklich ein "+10 Kraft Shirt", z.B. bei fortgeschrittenen Akrobatikfiguren wie dem Shouldermount (den kann man auch aus dem Bizeps halten - einfacher ist es aber, wenn man Hautkontakt mit der Schulter an der Stange hat und etwas gebremst wird und nicht so stark ziehen muss).

Grip-Kleidung gibt es halt auch, aber erstmal kostet die verdammt viel und zweitens ist es gemogelt (ja, der Hautkontakt tut mehr weh, als mit Grip-Kleidung, aber je öfter man das macht, umso besser wird es und man muss sich halt auch mal für Auftritte mit freier Haut vorbereiten). Sinnvoll ist es trotzdem, z.B. fürs Training im Winter um nicht so schnell auszukühlen oder wenn man aus religiösen Gründen oder persönlichen Befindlichkeiten keine freie Haut zeigen aber trotzdem Poledance machen will.

Am Besten erst mal ein Poledance-Studio, denn hier ist es aus zwei Gründen besonders wichtig, unter Aufsicht zu trainieren. Erstens weil falsche Ausführungen hässlich aussehen und zweitens weil falsche Ausführungen besonders im Poledance sehr belastend für die Gelenke sein können (z.B. die Stütze in den Split Grip - wichtig zu wissen, wie man greifen muss) oder Absturzgefahr droht (z.B. falsches Einhaken bei Überkopffiguren). Unter guter Anleitung: Ungefährlich (weil die Trainer auch immer darauf achten, dass du alles korrekt ausführst und nicht über deine Fähigkeiten hinaus gehst) und sogar sehr gesund (weil du eine enorme Kraft und Körperspannung aufbaust).

Solltest du dennoch zuhause trainieren wollen (oder müssen weil du kein Pole-Studio findest in der Nähe) oder später, wenn du schon ein bisschen was kannst deine Technik zuhause nachschleifen willst, eine Pole und ggf. ein passendes Crashpad für zuhause. Achte bei einer eigenen Pole auf Qualität, billige Stangen gehen schneller kaputt (abblätterndes Chrom, kaputte Lager fürs "Spinning", also die drehende Stange) und können auch unter Last schneller abfliegen (die Stangen werden nur zwischen Boden und Decke geklemmt - normal hält das, bei billigen aber nicht immer).

Kleidung: Auf einer Metallstange hält Haut am Besten. Abgesehen von teurer grip-beschichteter Kleidung (sowas gibts auch) hält halt nur Haut, Stoff rutscht wie blöde und vermiest dir die meisten Tricks. Für den Anfang reicht eine kurze Sporthose und ein kurzes T-Shirt, je fortgeschrittener du wirst, desto knapper wird die Kleidung, also eine knappe (also beinlose) Yoga-Pant oder spezielle Poledance-Hose und für die Mädels einen Sport-BH oder für die Jungs ein Tank-Top. Normalerweise wird barfuß trainiert (weil du auch teilweise mit den Füßen gegen die Stange steigst - und auch hier hält Haut am Besten). Wenn du bei Choreos bei Drehungen am Boden zu sehr mit dem Ballen klebst, Sneakersocken halb runterkrempeln dass sie nur noch den Ballen verdecken oder diese Gymnastikkappen, die Kunstturnerinnen tragen (also wie Ballettschläppchen nur am Ballen, mit Gummibändern am Fuß gehalten), damit du am Ballen gut gleiten und mit dem restlichen Fuß gut an der Stange halten kannst. High Heels kommen erst, wenn du dich entscheiden solltest, nach dem Basis-Training in Richtung Exotic Pole (etwas sexier, aber immer noch Kunst und nicht Stripclub) abzubiegen. Das sind diese Plateau-Heels z.B. von Pleaser (warum Plateau, das merkst du, wenn du dir mal eine Exotic Pole Performance anguckst).

Fürs Warmup eine Yoga-Matte, ein Handtuch um sich ab und zu mal den Schweiß abzuwischen, ein zweites Handtuch um ab und zu mal den Schweiß von der Stange abzuwischen und ggf. etwas Grip-Creme (z.B. Liquid Chalk wie es auch Kletterer verwenden oder spezielle Grip-Cremes, die die Haut nicht so weiß färben, wie z.B. Monkey Hands, das es in unterschiedlichen Grip-Stärken gibt).


Andi24718759250 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 12:55

Danke für diese ausführliche Antwort. Hab mal einen Schnupperkurs mit Heels gemacht, war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig

volker79  09.04.2025, 22:41
@Andi24718759250

Das kann ich mir vorstellen. Ohne Vorerfahrung auf Heels an die Pole, ja, das kann man vielleicht als Spaßveranstaltung mal machen - aber ganz ehrlich - wenn man weder Pole-Tricks beherrscht noch auf diesen Ungetümen laufen kann, kann da doch nichts sinnvolles rauskommen. Wie gesagt, Heels ist eh Exotic Pole und eine eigene Disziplin für sich. Eine sinnvolle Reihenfolge wäre, erst mal Kraftübungen, Spins und Tricks, dann langsam mal kleine Choreos (ohne Heels) und wenn man dann Bock auf Heels und Sexy Moves hat, Exotic Pole dazu nehmen.

Was benötige ich alles dafür? 

Eine Stange?

Was zieht man alles an?

Fürs Training sicher bequeme Sport- bzw. Gymnastikkleidung.

Alex