Polarität leicht erkennen?

5 Antworten

Wenn es um Versuche geht: Gib eine Probe davon in Wasser, und eine Probe in Öl. Löst es sich in Wasser, ist es polar, löst es sich in Öl ist es unpolar. Merkhilfe: An den Polen der Erde ist Eis, also Wasser.

Oder geh nach der Elektronegativität. Wenn es große Unterschiede zwischen den involvierten Atomen gibt, ist es wahrscheinlich polar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin MTL - arbeite also in einem Krankenhauslabor

Koenigswasser  16.06.2018, 11:47

Es gibt aber auch Verbindungen, die sich sowohl in Wasser, als auch in Öl lösen.

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Seraphiel0  16.06.2018, 12:55
@Koenigswasser

Das hab ich nicht ausgeschlossen :3 Ich dachte, das der FS so weit alleine denken kann.

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Koenigswasser  16.06.2018, 13:30

Ist immer besser sowas dazu zu sagen, man weiß halt immer nicht, mit was für Leuten mans hier zu tun hag

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Polaritäten kann man an den Unterschieden in der Elektronegativität festmachen. Unpolar ist es bei Differenzen von 0, schwach polar bei 0,1 bis 0,4, stark polar von 0,4 bis 1,7 und ab 1,7 liegt eine Ionenbindung vor. Das bezieht sich aber wie gesagt nur auf EINE Bindung, nicht auf das gesamte Molekül.
Bei Wasser ist es einfach, da gibts nur zwei OH-Bindungen. Das Molekül ist polar. Hat man aber z.b. einen Alkohol sieht die Sache schon anders aus. Beispiel Ethanol: Die OH-Bindung ist wieder polar, dazu noch die CO-Bindung. Alle anderen Bindungen sind schwach polar bzw. unpolar. Gerade bei größeren Molekülen muss man daher schauen, was einen größeren Einfluss hat. Ist das Molekül beispielsweise ein Kohlenwasserstoffgerüst, das aber viele OH Gruppen hat, wie Zucker, wird es sich eher polar verhalten. Hat ein Molekül allerdings eine OH Gruppe und noch eine sehr lange Kohlenstoffkette, wird es sich eher unpolar verhalten. Daneben gibt es auch noch Stoffe mit einem polaren und einem unpolaren Ende, die sich wieder anders verhalten.

Also so pauschal in polar und unpolar lassen sich die wenigsten Verbindungen einteilen.

Zur Ergänzung der EN-Unterschiede:

leicht ist es nicht, denn

a) kommt es nicht nur auf EN-Unterschiede an, sondern auch auf die Geometrie (so ist der EN-Unterschied zwischen C und F ziemlich groß, CF4 aber völlig unpolar)

b) zudem kommt noch der Einfluß freier Elektronenpaare (so ist die Polarität von NF3 geringer als von NH3 trotz größerer EN-Differenz, und Ozon O3 ist ebenfalls polar obwohl die EN-Differenz gleich Null ist)


Koenigswasser  16.06.2018, 13:31

Guter Punkt, daran hab ich gar nicht gedacht.

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Meistens erkennt man es an OH-Gruppen und freien Elektronen.

Zudem ist die Endung -ol immer ein guter Fingerzeig dafür, dass etwas Polar ist.

Methan , Ethan , Prophan und Butan sind alle unpolar , weil nirgendswo eine OH-Gruppe vorkommt.

Methanol , Ethanol , Prophanol dürften dann alle meines Wissens nach Polar sein.

Ein guter Indikator dafür ob etwas Polar ist kann auch die EN-Differenz zwischen zwei Elementen sein.

Ionen sind zudem auch polar (weil positiv/negativ geladen).

https://de.wikipedia.org/wiki/Polarit%C3%A4t_(Chemie)

Da gibts nichts schnelleres als mit der EN