Philosophisch korrekte Expertenautorität?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Experte kann verschiedene Arten von Aussagen machen.

1) Eine beweisbare Tatsache. Dann gilt nicht das Fachwissen de Experten, jedoch ausschliesslich der Nachweis der Gültigkeit oder Whrheit der ensprechenden Aussage.

2) Eine Meinung oder Beurteilung. Dann muss man immer mit berücksichtigen, dass auch ein Experte micht immer fehlerfrei ist.

3) Eine entsprechende Erfahrung. Dann ist die Aussage im Prinzip glaubwürdig, wenn es nur die Tatsachen sind und nicht die Interpretation der Erfahrung.

Eine Behauptung: ,,X ist Experte, also ist die Aussage von X richtig" ist nicht ernst zu nehmen, weil zuerst abgeklärt werden muss, wie weit die ,,Expertise" von X reicht.

Ein notorischer Lügner wie Trump kann nie als irgendwelcher Experte gelten, weil es nicht gesichert ist, dass seine Aussagen mit einer angenommenen Expertise überein stimmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nach meiner ansicht reicht das simple ablehnen der Person als Autorität dieser sache.

Weil es ein Argument der authorität ist.

Was auch immer derjenige sagen will muss er im zweifel auch ohne verweis auf person xyz als Autorität begründen / belegen können.

Im beispiel oben könnte das z.b. sein den Plan zu erklären und aufzuzeigen wie denn der plan amerika wieder besser machen soll oder auch nicht.

ein Agrument der authorität funktioniert nur wenn auch alle Parteien diese als Authorität über das thema anerkennen. Ansonsten ist es schlichtweg ein Argumentationsfehler.

Hier mal noch ein Absurdes gegenargument mit dem selben Argumentationsfehler drinnen:

Meine Mutti ist auch wirtschaftsexpertin und die sagt das es müll ist was trump sich da ausdenkt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse

BBasti89M 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 14:30

D.h. man kann prinzipiell nicht darüber diskutieren, wen man als Autorität anerkennen sollte!?

Und ich muss in einer Diskussion nötigenfalls ein neues Gebiet der Mathematik lernen, um eine Expertenaussage nachrechnen zu können?!

0
FouLou  22.08.2024, 14:39
@BBasti89M
Und ich muss in einer Diskussion nötigenfalls ein neues Gebiet der Mathematik lernen, um eine Expertenaussage nachrechnen zu können?!

Im Schlimmsten falle würde ich sagen ja.

Aber man kann ja auch die arbeit des oder der experten nehmen und verstehen und dem anderen entsprechend aufzeigen wieso diese arbeit korrekt ist oder nicht. Da musste jetzt nicht unbedingt es selbst rechnen.

Alternativ gibt es auch andere nachvollziehbare erklärungen die nicht umbedingt mit der mathemathik zu tun haben.

Als Beispiel kann man da den Youtuber FloatHeadPhysics nehmen der wirklich super physikalische aspekte zur Relativitätstheorie und andere sachen anschaulich verständlich erklärt. Ohne das man sich mit der mathematik dahinter rumschlägt.

Auf einer solchen ebene kann man die sachen ja auch entsprechend angehen.

Eine alternative gibt es natürlich noch:

Zu argumentieren wieso person xyz ein Experte ist und eben genau in dieser sache ne korrekte aussage macht.

Die beweislast das xyz ein Experte ist liegt aber eben bei demjenigen der behauptet das xyz ein Experte für abc ist. Und es ist nicht aufgabe desjenigen der sagt: ich kaufe dir nicht ab das xyz ein glaubwürdiger experte für abc ist. Zu belegen das xyz kein Experte ist.

Wenn du dein gegenüber überzeugst das Trump eben ein wirtschaftsexperte ist der ahnung hat. und ihr euch entsprechend darin einig seit. Dann Funktioniert das restliche argument ja wieder.

Eine andere Alternative wäre es andere experten zu finden die ggf. vom gegenüber anerkannt sind welche die gleichen aussagen machen. Es gibt ja viele menschen die von wirtschaft ne ahnung haben. Eventuell kann man da ggf. auch auf anerkennate wirtschaftswissenschaftler verweisen die sich damit beschäftigt haben. oder das analysiert haben etc.

Also das ist alles jetzt aus der sicht geschrieben wenn du derjenige wärst der die behauptung aufstellt: Trump ist wirtschaftsexperte und der will amerika gross machen.

Immer derjenige der ne behauptung aufstellt ist in der pflicht sie zu belegen.

1
BBasti89M 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 14:44
@FouLou
Immer derjenige der ne behauptung aufstellt ist in der pflicht sie zu belegen.

Interessant. Ich denke, das macht irgendwie kaum jemand.

0
FouLou  22.08.2024, 14:49
@BBasti89M

Ja. beweislast umkehr ist in duskussionen durchaus etwas das oft vor kommt.

Man muss übrigens nicht unbedingt gleich den weg gehen und sagen: "Ich lehne trump als wirtschaftsexperten ab"

man kann ggf. auch schlichtweg hinterfragen um an die details/fakten zu kommen. z.b. Wie sieht den trumps plan genau aus. Und wie denkt er das dieser plan erfolg haben wird.

Und ggf. anhand der antwort einschätzen wie sinnvoll das ganze ist oder eben nicht.

ggf. ergeben sich da auch ungereimheiten heraus. oder es kommt halt nichts von substanz. Und dann kann man ggf. Diese dinge entsprechend ablehnen.

Nur so als beispiel: Nehmen wir an trumps plan ist es eine Million fallen an der Mexikanischen grenze zu bauen welche mexikaner einfangen und diese dann als Sklaven, ähm ich meine billiglohnarbeiter ohne grosse arbeitsrechte. zu nutzen um die wirtschaft dadurch anzu kurbeln.

Ich bezeifle das das nach einen Sinnvollen und tragbaren plan klingt der sein ziel erreichen wird. Entsprechend kann man das ggf. auch aus diesen grunde ablehnen.

1
BBasti89M 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 14:55
@FouLou

Noch ein Beispiel. Wenn Putin das AKW in Saporischia sprengt, kann man die Konsequenzen nicht aus nur einer Halbwertszeit berechnen. Dem Hörensagen zu Folge sollte es wohl nur eine geben, aber in Tabellenbüchern stehen da ganz viele drin.

So eine typische Aussage, für die dann eine unerklärte Expertenautorität beansprucht werden dürfte, ist, dass Plutonium die giftigste Substanz der Welt sei.

So und jetzt habe ich da was behauptet und wenn der andere Belege fordert, erkennt er sie vermutlich nicht an, weil es ihm gar nicht um eine Diskussion geht. So etwas erlebe ich immer wieder.

Und bei anderen Themen wird es nicht viel besser.

0
FouLou  22.08.2024, 15:04
@BBasti89M
weil es ihm gar nicht um eine Diskussion geht.

Für eine Diskussion braucht es 2 willige menschen.

Es ist imgrunde müßig mit jemanden über etwas zu diskutieren der eigentlich nicht offen dafür ist. Ein gutes beispiel dafür sind Diskussionen mit gläubigen. Selbst wenn man aufzeigen könnte das ein gott nicht existieren kann. Wird es weiterhin menschen geben die das ablehnen. Siehe dazu flacherdler welche nen ganzen haufen gut belegter konzepte für etwas ablehnen das keine sinnvolle erklärung ist.

Zu deinem beispiel:

kann man die Konsequenzen nicht aus nur einer Halbwertszeit berechnen.

Warum nicht?

aber in Tabellenbüchern stehen da ganz viele drin.

Was für tabellenbücher?

Das wäre mein ansatz für die erste aussage die du geliefert hast. Wobei die jetzt durchaus nur rhetorischer natur sind. Ich weiss das es in einem AKW sehr warscheinlich mehr radioaktive stoffe gibt als nur einer. Und die haben verschiedene halbwertszeiten. Entsprechend ist es nachvollziehbar das eine schadensberechnung komplizierter ist als es in nur einer halbwertzeit anzugeben. Ausser man betrachtet nur die Längste von allen für eine relativ allgemeine aussage.

Was du mit tabellenbücher meinst weiss ich nun wirklich aber nicht. XD

1
BBasti89M 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 15:16
@FouLou
Was für tabellenbücher?

So z.B: der Anhang von der Physikformelsammlung aus der Schule und eine ganze Reihe an anderen Quellen zu dem Thema. Auch wissenschaftliche Fachartikel usw. Immer stehen dort mehrere Halbwertszeiten, die sehr unterschiedlich sind.

Warum nicht?

Es hat ja auch niemand ernsthaft versucht. Es kommt nur als Totschlagargument, wenn jemand versucht, die es sich zu überlegen, was das sein würde.

Man muss alle Komponenten zu dem Inhalt der Brennelemente berücksichtigen. Und die haben alle eine unterschiedliche Halbwertszeit.

Man weiß auch aus Theorie und aus Erfahrung, dass gerade Komponenten mit einer kurzen Halbwertszeit eine Menge an Schaden anrichten können. Das liegt daran, dass diese Komponenten eine große Menge an Energie in kurzer Zeit in eine Strahlung umwandeln, die Menschen töten oder verletzen kann.

Wenn die Halbwertszeit sehr lang ist, dauert die Energiefreisetzung entsprechend länger.

Das könnte verhindern, dass die Menge an Strahlung die für den Tod erforderliche Menge überschreitet. Je nach den Umständen kann es daher weniger gefährlich sein.

Das müsste man aber erst konkret sehen.

Und daher gehört einfach alles in die Berechnung.

War das jetzt überzeugend formuliert?

0
FouLou  22.08.2024, 15:26
@BBasti89M
So z.B: der Anhang von der Physikformelsammlung aus der Schule und eine ganze Reihe an anderen Quellen zu dem Thema. Auch wissenschaftliche Fachartikel usw. Immer stehen dort mehrere Halbwertszeiten, die sehr unterschiedlich sind.

Ah ich glaube ich weiss auf was du hinaus willst. Das liegt daran das es oft verschiedene Isotope eines elementes gibt. Die haben dann meist ein oder mehrere neutronen mehr oder weniger. Und dadurch ne andere halbwertszeit.

Bei Uran gibt es ja so 3-4- verschiedene Isotope wovon eines in AKWs eingesetzt wird. Aber auch andere mit in den brennstäben drinne sind.

War das jetzt überzeugend formuliert?

Durchaus. Aber In dem falle bin ich so gesehen low hanging fruit. Weil ich keine der grundaussagen prinzipiell ablehne. Je konkreter man nen potenziellen schaden berehcnen will desto mehr daten brauchste halt auch. Auch die mengen der isotope sind ja wichtig. Und die art der Verbreitung dieser. usw. usw.

1
BBasti89M 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 17:57
@FouLou

genau. Interessant ist aber, dass man da nicht mal größenordnungsmäßig auf korrekte Ergebnisse käme, wenn man nicht so ziemlich alle Daten mit berücksichtigt.

Deswegen findet man das ja auch oft in diversen Tabellen und Grafen zusammengefasst.

0

Wenn es so einfach wäre müsstest du ja wohl nicht fragen.

Zudem kann man Trump durchaus als Wirtschaftsexperten bezeichnen. Er hat beispielsweise aus eigener Kraft einen 2 Milliarden Dollar Kredit getilgt...


BBasti89M 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 23:08

Glück und Expertenwissen sind nicht immer dasselbe. Zudem sind seine Methoden womöglich gegen irgendwelche Regeln, bei denen sich die wahre Expertise in der Einhaltung gezeigt hätte. So gesehen kann ich das Argument nur teilweise nachvollziehen.

0