Philosophie: Welche Bücher sollte man gelesen haben? Und in welcher Reihenfolge?

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Als Laie empfehle ich dir Richard David Precht - Die Kunst kein Egoist zu sein und Wer bin ich und wenn ja wie viele. Von Thomas Nagel gibt es ein kleines Büchlein namens "Was bedeutet das alles" . Einführung in die Geschichte der Philosophie von Reiner Ruffing. "Das Philosophiebuch" vom Verlag DK. "Selbstdenken" von Jens Soentgen. Jörg Hardy und Christoph Schamberger / Logik der Philosophie vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht.

Einen gewissen Überblick über die Philosophie der Antike, der Aufklärung und des 19. Jahrhunderts sollte man haben, bevor man an das Studium einzelner Werke geht.

Wenn man nur die Aufklärung kennt, versteht man Nietzsches Anliegen nicht.

Andererseits ist es immer sinnvoll, von dem auszugehen, was einen interessiert. Wenn man es missversteht, ist das nicht so schlimm. Die Hauptsache, das Interesse für philosophische Fragen wird geweckt.

Anregend sind meiner Meinung nach einige der Videos bei Youtube, zu denen man über dieses Link kommt: http://www.youtube.com/watch?v=RAk8VCOMvhs&feature=c4-overview-vl&list=PLB8D5E82DEFDE4AF0 (Die Werbung kann man mit einem Klick überspringen!)

Ach ja die Philosophie, hier ist es doch immer wieder interessant, dass sich manche Philosophen an anderen orientieren, sie wiederlegen und dann doch wieder mit ihnen argumentieren und wenn sie keine Antwort mehr finden kommt entweder der große Joker des göttlichen oder aber ein zweites Ich das entweder in einem selbst oder aber nur ín der Vernunft existiert. Es ist eigentlich ziemlich schwer eine Reihenfolge festzulegen, da dabei immer die Frage aufkommt wie weit man in die Materie eintauchen und wie viel verstehen möchte. Ich würde für komplette Neueinsteiger erst einmal ein paar Grundfragen klären und vorstellen mit dem Buch Sophies Welt, ansonsten aber wenn du bereits ein wenig Wissen hast zu der Epoche springen die dich am meisten Interessiert und mich von dort ausgehend an Querverweisen entlang hangeln. Ein wenig Hintergrundwissen über die jeweilige Zeit in der man sich gerade geschichtlich befindet wäre auch nicht schlecht, denn wie heißt es doch so schön, das Sein bestimmt das Bewusstsein, soll heißen die Umstände sorgten dafür, dass man so denken musste wie man dachte. Dementsprechend wäre esempfehlenwert in der Antike zu beginnen und dir zumindest einen groben Überblick zu verschaffen. Für die Aufklärung braucht man auch ein wenig das finstere Zeitalter des Mittelalters. Lock, Schoppenhauer, Nietsche, Marx, Newton aber auch die kleinen Philosophen, die im Grunde keine waren und die Emanzipation des Bürgertums gelebt haben wie die Helden der französischen Revolution können dir dabei auch helfen. Am besten du nimmst einen kleinen Philosophie Führer, in dem die einzelnen Personen und philosophischen Prägungen kurz angeschnitten und erklärt werden, liest dir darin eine Grundbasis an. Danach kannst du, wenn du die einzelnen Schritte und Gedankensprünge von einem zum nächsten Philosophen verstanden hast, dir ja die aussuchen und dich näher mit ihnen befassen, deren Gedankengänge in der kleinen Vorstellungsrunde am interessantesten für dich waren. lg

Hallo Power 187 Für Interessierte wie dich habe ich vor einiger Zeit einen Kanal (ursprünglich als persönliche Sammlung gedacht) erstellt. Unter anderem findest du dort von einem meiner Vorredner empfohlene Hörbuch "Sophies Welt" und wichtige Denker angenehm präsentiert, sodass du deine Richtung finden kannst :) Ich persönlich bin ein großer Anhänger aufklärerischer und vor allem gesellschaftskritischer Philosophen von Voltaire über Nietzsche bis hin zu Adorno. Bei Fragen kontaktier mich doch bitte unter AW95lx@gmail.com Bin immer froh jmd. zu finden, der meine Interessen teilt.

Der Kanal: youtube.de/user/aw95lx


Power187 
Beitragsersteller
 17.02.2014, 19:55

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Ich kann meinen Vorrednern nur widersprechen! ALs erstes: Marx ist noch so wichtig, außerdem ist da sehr viel Hegel dabei, was sehr komplex und schwierig ist, was außerdem wieder von Kant, Fichte und Schelling abhängt. Kommt drauf an was dich interessiert. In der heutigen Philosophie spielt aus der Antike eigentlich nur noch Aristoteles eine große Rolle. Ich denke es ist auch nicht so wichtig chronologisch vorzugehen. Gerade für Nietzsche brauchts du nicht unbedingt Vorkenntnisse. Such dir einfach etwas aus was dich interessiert und falls da etwas vorkommt was du nicht kennst google es einfach. Und gerade bei den Aufklärern, also Hobbes, Locke und Rousseau musst du lange nicht alles lesen, es reicht da, wenn du dir Zusammenfassungen durchliest, außer es ist eben gerade das was dich interessiert. Abbraten zum Anfang, weil sehr anspruchsvoll, würde ich von dem deutschen Idealismus oder auch Logikern (Frege, Russel, Kripke) zumindestens von einigen Teilen. Ich denke Kants praktische Philosophie nicht schlecht, aber es geht eben mehr darum zu lernen auf diese Weise zu denken, zu merken wie eine Diskussion abläuft, das kannst du eben bei jedem lernen. Dein Ziel sollte nicht sein möglichst viel zu wissen und deswegen gibt es nichts was du gelesen haben musst. Zu lernen wie man Argumente bewertet und so weiter kannst du bei jedem Philosophen lernen, also tu was du willst!