Pflegefall - Immobilie an Enkel verschenken/verkaufen?
Meine Oma ist leider plötzlich zum Pflegefall geworden und muss definitiv in ein Heim. Sie besitzt ein eigenes Haus, welches wahrscheinlich nun vom Sozialamt in Anspruch genommen wird.
Wenn das Haus vor 10 Jahren an mich oder meine Eltern verschenkt worden wäre, dann hätten wir das Problem natürlich jetzt nicht. Leider ist es jetzt aber so und wir stehen ratlos da. Wir werden demnächst auch ein Termin beim Anwalt haben. Allerdings möchte ich hier schonmal ein paar Eindrücke und Erfahrungen sammeln.
Hatte jemand bereits schonmal einen ähnlichen Fall? Wir wollen das Haus unbedingt behalten, aber können vermutlich auch nur sehr schwer die Sozialkosten komplett selber tragen.
Bin dankbar für jeden Tipp
8 Antworten
wir stehen ratlos da.
Naja, im Moment, aber vielleicht bekommt Ihr noch gute Ratschläge.
Ob jemand, der in ein Pflegeheim muss, nun ein Haus oder mehrere Häuser besitzt, macht keinen Unterschied. Deine Eltern sind lediglich die Erben und sie können nur erben, was zum Zeitpunkt des Todes der Erblasserin an Vermögen vorhanden ist.
Dass nun die Oma das Haus verkaufen muss, um für die Heimkosten aufzukommen, ist nun mal so. Was wünscht Ihr Euch jetzt mehr? Dass die Oma so lange im Heim leben kann, bis auch der letzte Euro aus dem Hausverkauf aufgebraucht ist und noch länger oder dass sie möglichst bald stirbt, damit von dem Reibach möglichst viel für die Erben übrig bleibt. Klingt hart, aber so ist es nun mal und warum sollte es bei Euch anders sein?
Ausweg, damit das Haus in der Familie bleibt: Deine Eltern kaufen es der Oma ab. Oder Ihr zahlt die Heim kosten in dem vom Amt geforderten Umfang, damit es nicht ans Häuschen geht.
Interessante Sache mit der Grundschuld.
Die Frage ist, für wie viel die künftigen Erben das Haus mieten müssen, um dann für ausreichendes Einkommen der Oma zu sorgen, zumal die Oma dieses Einkommen vermutlich auch noch versteuern muss. Schließlich geht es dann nicht nur um ein paar Hundert Euro Miete.
Wenn die Miete nicht reicht, wird sich das Amt doch noch vom Haus bedienen und am Ende aufgrund der Grundschuld von den Erben die noch offene Summe samt Verzinsung verlangen.
Man holt sich Rat bei einem Rechtsanwalt. Der wird es wissen, was am besten ist.
Schenkung - ist nicht. Ihr könnt ihr das Haus zum Marktwert abkaufen. Dann hängt es davon ab was beim Tod der Oma noch vom Kaufpreis über ist.
Alternativ überlegen - falls die Oma bereits eine Pflegestufe hatte und eine häusliche Pflege erfolgt war.- was hier evtl bereits als erbrachte Gegenleistungen in Ansatz gebracht werden könnte, Übernahme einer Grabpflege kann ebenfalls den Wert mindern.
Alternativ dem Sozialamt ein Darlehen auf das Haus bewilligen.
Kommt drauf an, ob Oma wenigstens rechtzeitig eine Vorsorgevollmacht erteilt hat und wer der Bevollmächtigte ist.
Egal was ihr regelt - es muss auf jeden Fall mit allen Kindern der Oma abgesprochen werden.
Viel machen kann man da nicht. Aber vollentgeltlich abkaufen ist natürlich möglich. Auch wenn sich das dann etwas komplexer darstellen kann, wenn ein Betreuer erforderlich sein sollte.
Wie wäre es mit einem rückdatierten Mietvertrag?
Dann gehen halt die Mietkosten ins Heim............
So als unjuristischer Gedanke!
Dumm gelaufen
Ihr könnt eurer Oma ja das Haus abkaufen
Die Immobilie muss "verwertet" werden, nicht unbedingt verkauft. Die zukünftigen Erben könnten es ja mieten und dann gilt die Miete als Einkommen der zu pflegenden Person
In der Praxis rechnet das Sozialamt die Kosten für die nächsten 10 Jahre hoch und belegt das Haus mit einer entsprechenden Grundschuld. Das kann dann nach 10 Jahren wiederholt werden.
Beim Tod der Hausbesitzerin wird die Hypothek aufgelöst.