Persönliche Niederlage der beruflichen Fehlentscheidung verarbeiten?
Ich habe nun bald meine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen und fühle mich zunehmend schlechter. Ich habe gekündigt, was sich sehr gut angefühlt hat. Trotzdem darf ich an der Prüfung teilnehmen und nehme den Abschluss also mit. Ich habe mich in den 2,5 Jahren immer weiter weg vom Berufsbilf entwickelt und davor schon ein Jahr Praktikum gemacht also insgesamt 3,5 Jahre weggeschmissen. Immer mehr hatte ich mit schlafproblemen, Unwohlsein, dauernder Müdigkeit und Verzweiflung zu kämpfen. Ich habe jeden Sinn hinterfragt. Die totale Antriebslosigkeit machte sich breit. Ich habe keinen Spaß an dem Beruf und habe mich nun für meinen Traumberuf als Rechtspfleger beworben. Und habe dafür eine Zusage bekommen. Da bin ich auch sehr sehr glücklich darüber. Danach habe ich das Ziel Amtsanwalt bei der Staatsanwaltschaft zu werden. Das wird circa noch 9 Jahre dauern. Also hab ich mir ein sehr großes Ziel gesetzt, da Ich für Jura brenne.
Aber wenn ich an diese verschwendete Lebenszeit in der Ausbildung denke dann wird mir ganz anders. Oftmals denke ich daran und bin traurig und enttäuscht und sehe es als große Persönliche Niederlage, welche etwas an meinem selbstwert zehrt.. Wie kann man damit noch besser und entschlossener Umgehen??
4 Antworten
Nimm die Ausbildung als Lebenserfahrung an. Dort hast du ja auch paar Sachen gelernt und auch über dich selber und das du jetzt andere Ziele für deine Zukunft hast.
Wenn du es annehmen kannst, kann man es auch loslassen und musst dich nicht mehr darüber ärgern.
Auf YouTube kann man dazu auch geführte Meditation finden die dabei helfen können. Das muss aber etwas geübt werden.
Alles Gute 🍀
Ich würde es nicht als verschwendete Zeit sehen. Du hast in den 3,5 Jahren doch Lebens- und Berufserfahrung gewonnen, die du sonst nicht hättest. Die haben dich zu dem gemacht, der du heute bist, mit neuen Fähigkeiten und Erkenntnissen.
Aus eigener Erfahrung: Sieh's nicht als Zeitverschwendung. Du weißt, falls das Studium schief geht, dass Du schon "was gscheit's" gelernt hast und notfalls dahin zurückkannst. Du hast also sowas wie ein Notfall-Auffangnetz. Das macht das Studium DEUTLICH entspannter.
Ja aber ich möchte in diesen Beruf nie mehr zurückkehren. Deswegen ist es eigentlich nichts weiter als erfahrung auf dem papier.
Keine abgeschlossene Ausbildung ist verschwendete Lebenszeit.
Mir haben meine diversen Berufe alle etwas für meine Entwicklung gebracht.
So konnte ich wegen der falschen Berufswahl / Berufsnotwendigkeit vorher mit Elan weitermachen.
Nichts konnte mich mehr aufhalten.