PC lieber komplett oder in Einzelteilen verkaufen?
Hallo,
meine Freundin würde gerne ihren etwa 3 Jahre alten PC verkaufen, ist sich jedoch unsicher, ob es sich lohnt diesen komplett oder in Einzelteilen zu verkaufen. Leider habe ich davon zu wenig Ahnung und hoffe hierüber eine fachliche Einschätzung zu bekommen. Es hat sie damals knapp 1.800€ kostet (inkl. Zusammenbau).
Der PC besteht aus folgenden Komponenten:
Software: Windows 10 Home
Gehäuse: be quiet! Dark Base 900 gedämmt Big Tower schwarz/silber
Motherboard: MSI MPG X570 GAMING PRO CARBON WIFI AMD X570
Interne Festplatte: HDSA 4000GB WD Red WD40EFRX Intellipower 64MB 3,5’’ (8,9cm) SATA 6Gb/s
CPU: AMD Ryzen 7 2700 8x 3.20GHz
RAM: 16GB (2x 8192MB) Corsair Vengeance LPX LP schwarz
Kühlung: Corsair Hydro Series H80i v2 Komplett-Wasserkühlung
Netzteil: 650 Watt be quiet! Straight Power 11 Modular 80+ Gold
SSD: 1000GB Samsung 860 QVO 2.5" (6,4cm) SATA 6Gb/s 3D-NAND
GPU: 8GB MSI GeForce RTX 2070 SUPER VENTUS OC Aktiv PCIe 3.0
Was würdet ihr maximal für den PC bezahlen? Und lohnt es sich, diesen komplett oder in Einzelteilen zu verkaufen?
5 Antworten
Wenn ich solche Antworten sehe wie
Einkaufspreis -70% ist ungefähr die Verhandlungsbasis bei Verkauf (Damals waren die Grafikkarten sauteuer wegen des Mining Booms)
oder
Es ist immer besser den PC in Einzelteilen zu verkaufen.
Das ist beides FALSCH.
1) Man kann nie aufgrund des Kaufpreises den jetzigen Verkaufspreis zurückleiten, dafür gibt es zu große Schwankungen.
2) Und ob ein PC besser in Einzelteilen oder komplett verkauft werden sollte hängt maßgeblich von den Komponenten und deren Wert ab. Und bei einigen von deinen Komponenten sehe ich kaum eine Möglichkeit diese einzeln zu verkaufen.
Bei dem PC oben sehe ich z.B. Probleme bei folgenden Komponenten:
a) Kaum jemand wird eine gebrauchte 120er AIO Wasserkühlung kaufen, der Verschleiß und die schlechte Performance gegenüber einem guten Luftkühler sind Killer.
b) Eine 4TB HDD ist zwar so gesehen ein großes Datengrab, aber inzwischen setzen viele auf SSD Only Systeme
Was sich meistens sehr gut einzeln verkaufen lässt sind:
a) Grafikkarten
b) SSDs wenn diese nicht zu kein sind.
C) CPUs wenn diese min. 8 Kerne haben (bzw. Core I7 oder Ryzen 7 oder höher sind)
Oft bietet es sich an Bundles zu verkaufen um Hardware die man ggf. schlechter loswird (wer kauft für 20-25,-€ DDR4 RAM wenn es den für unter 40,-€ auch neu gibt) mit zu verkaufen.
Daher bietet sich oft ein CPU; Mainboard, RAM und ggf. Kühler Bundle an.
Hochwertige Komponenten wie dein Gehäuse oder dein Netzteil solltest du neben der Grafikkarte auch gut einzeln loswerden, aber nur solange, das Zubehör (Kabel, Montagematerial, Anleitung und Kartonage) komplett ist.
Was definitiv nichts wert ist ist Windows 10, es gibt soviele seriöse Händler die Windows 10 für deutlich unter 20,-€ anbieten (und unseriöse die sogar für 5,-€ anbieten), das man da sich den Aufwand sparen sollte dies separat zu verkaufen.
Wenn Windows 10 kostenfrei einem komplett Rechner beiliegt OK, das kann den Unterschied zwischen KAUF und NICHTKAUF machen, aber mehr auch nicht.
Wie ermittelt man nun den Wert eines gebrauchten Rechners realistisch.
Man schaut ob man einen von der Leistung vergleichbaren Rechner noch neu zusammenstellen könnte.
Von der Grafikkarte ist eine RTX 2070 Super in etwa von der Leistung mit einer Rx 6600 XT, Rx 7600 oder RTX 4060 gleichauf (Aufgrund des Alters der Karte und der fehlenden neuen NVIDIA Technologien aber Tendenz zu günstigeren RX 7600)
Bei der CPU kannst du einen Ryzen 7 2700 in etwa mit einem Ryzen 5 4500 vergleichen.
Abstriche beim Gebraucht Verkauf als Ganzes musst du hingegen beim Gehäuse, Beim Mainboard und Beim Netzteil hinnehmen. Leute die einen komplett PC gebraucht kaufen wollen eher ein günstiges Schnäppchen machen und da sind besonders Wertige aber teure Komponenten eher nicht so eingeplant, als das man für die den aktuellen Neupreis nehmen könnte.
Dein PC:
Software: Windows 10 Home (Wert 0,-€)
Gehäuse: be quiet! Dark Base 900 gedämmt Big Tower schwarz/silber (Wert neu 100,-€ abgewertet weil zu hochwertig)
Motherboard: MSI MPG X570 GAMING PRO CARBON WIFI AMD X570 (Wert neu 130,-€ abgewertet weil zu hochwertig)
Interne Festplatte: HDSA 4000GB WD Red WD40EFRX Intellipower 64MB 3,5’’ (8,9cm) SATA 6Gb/s (Neuwert einer einfachen 4TB HDD ca. 80,-€)
CPU: AMD Ryzen 7 2700 8x 3.20GHz (Vergleichbar Ryzen 5 4500 Neu ca 75,-€)
RAM: 16GB (2x 8192MB) Corsair Vengeance LPX LP schwarz (Neuwert ca. 40,-€)
Kühlung: Corsair Hydro Series H80i v2 Komplett-Wasserkühlung (Wert neu ca. 50,-€ Vergleichbar guter Luftkühler oder Einstiegs AIO)
Netzteil: 650 Watt be quiet! Straight Power 11 Modular 80+ Gold (Als Vergleich mal Pure Power 12 angenommen ca 100,-€)
SSD: 1000GB Samsung 860 QVO 2.5" (6,4cm) SATA 6Gb/s 3D-NAND (Kostet zwar neu um die 60-65,-€ jedoch auf 50,-€ wie für eine M2 SSD mit 1TB abgwertet)
GPU: 8GB MSI GeForce RTX 2070 SUPER VENTUS OC Aktiv PCIe 3.0 (Vergleichbar mit RX 7600 ca. 275,-€)
Wenn man nun alle Einzelpreise addiert bekommt man den Wert den ein vergleichbarer PC neu kosten täte: ca 900,-€
Bei einem Verkauf an Privat kann man bei einem System was nicht älter ist als 6 Jahre erst einmal einen Grundwert von 50% dieses Neuwertes ansetzen. Wenn der Zusatnd gut ist und alles Zubehör (Kartonagen, Handbücher, Treiber, Kabel und anderes Zubehör) komplett ist kann man noch einmal +10-15% rechnen (je nach Alter). Wenn noch Hersteller/Händlergarantien oder Gewährleistung vorhanden sind und die Rechnungen mitgesendet werden kann man noch einmal bis zu 15% extra (bei einem Jahr Restgewährleitung / Garantie) bzw. ca. 5% (Bei weniger als 2 Monaten) hinzu addieren.
Bei 3 Jahren Alter gehe ich nicht davon aus das es noch Garantien gibt.
Also 900,-€ *0,5 bis 900,-€*0,65 in deinem Fall (also 450,-€ bis 585,-€) bei einem komplett Verkauf von Privat an Privat. (Händler geben weniger da diese bei einem Wiederverkauf selbst Arbeit investieren und auch Gewährleistung geben müssen.
Bei einem Verkauf in Einzelteilen solltest du schauen was so auf Kleinanzeigen in deiner Region angeboten wird. In Großstädten erzielt man bessere Preise als auf dem Land. Wenn du nix findest kann man auch hier etwa zwischen 50 und 65% des Neupreises ansetzen.
Es ist immer besser den PC in Einzelteilen zu verkaufen.
Grund ist einfach, ein Fertig PC braucht nicht immer jemand und es gibt auch viele günstige Fertig PCs im Internet, die dann auch noch Leistungsstärker sind.
Da müsstest du dann wohl auch im Wert ordentlich runter gehen.
Die Einzelteile verkaufen sich halt wesentlich besser. Vor allem GPU.
Hallo geralt273,
In Einzelteilen bringt mehr, bestimmt +30% mehr Erlös, aber es ist halt 10x mehr Arbeit, jede Komponente einzeln einzustellen, zu verpacken, verkaufen und zu versenden. 🙏 😊
Ja, ich würde den PC auch als ganzes verkaufen. 🙏
Aber gut verpacken und in dem Gehäuse sollte man auch Plastik-Füllmaterial rein tun, damit beim Transport nicht die Grafikkarte oder der CPU Lüfter abbricht.
Dann Hinweis außen, dass der Nutzer erst das Füllmaterial entfernen soll innen.
Komplett verkaufen! Ist weniger Aufwand und weniger Arbeit!
Verkaufspreis: Einkaufspreis -70% VB...
Also wenn die Kiste damals 1.000€ gekostet hat, dann kann man den Computer jetzt für 300€ VB anbieten.
Oha, das ist ja ein krasser Preisabfall. Ich habe im Übrigen keine Ahnung von dem Ganzen :). Aber gut, 3 Jahre sind wahrscheinlich auch eine lange Zeit im Technikgeschäft. Die Neuanschaffung hat wohl knapp 1800€ gekostet. Meine Freundin hätte das Teil jetzt für 850€ VB reingestellt. Das wäre der Berechnung zufolge ja dann zu viel. Puh...
850€ VB ist ein guter Preis ... probieren, allerdings habe ich die Berfürchtung, dass es wenige Interessenten geben wird - oder der Preis halt nach unten geht!
ABER: Ich drücke Euch natürlich die Daumen! Möglicherweise findet sich ja Jemand! :) *daumen_drückt
Einzelteile . Hab grad für komplettes mainboard 390.- bekommen. Ohne ram mit 9900 k.
Mein Problem ist tatsächlich auch, dass ich gar keine Ahnung von dem Ganzen habe. Habe ein wenig "Angst", dass ich die Teile beim Ausbau beschädige oder etwas falsch mache. Weshalb der Komplettverkauf wahrscheinlich dann wohl sinnvoller wäre.