Patentante-schwieriger Job?
Hallo, ich muss mal Dampf ablassen.
ich bin seit letztem Jahr Patentante. Leider macht es mir die Mutter gerade extrem schwer den Kontakt aufrecht zu halten.
sie macht mir Ständig vorwürfe das ich die kleine nicht einmal die Woche besuche. Ich arbeite 40 Stunden, wohne etwas entfernt und ich habe mit meinem Mann letztes Jahr ein Haus gekauft. Ich habe ziemlich viele Freunde und bekomme so schon kaum alles unter den Hut.
letzte Woche hat sie es komplett übertrieben.
sie hat mir aufgezählt wie oft ich die kleine in ihrem Leben gesehen habe (vielleicht führt sie Buch, ich weiß es nicht) Ich soll sie auf jeden Fall immer an erster Stelle stehen haben, vor meinem Mann und meinen anderen Verpflichtungen. Dass das ja total schade ist das ich nicht nachfrage wie es der kleinen geht. Leider hab ich gar nicht die Möglichkeit mal zu fragen, weil ich ständig WhatsApp Nachrichten bekomme wenn die kleine Durchfall, Fieber hat oder die Kleidergröße geändert hat.
wenn ich mal auf eine Nachricht nicht antworte weil ich gerade nicht den Kopf dazu habe, bekomme ich jede halbe Stunde ein „?“ und nicht nur eins.
Ich wollte das eigentlich mal persönlich sagen aber sie nervt mich dermaßen das ich ihr letzte Woche geschrieben habe, das ich Zeit brauche weil sie mich so unter Druck setzt. Leider kamen dann wieder direkt 5 neue Nachrichten. Ich habe es dann einfach nicht mehr gelesen.
Jetzt, eine Woche später, bekomme ich wieder Nachrichten. Außerdem hat sie meinem Mann geschrieben, warum ich keinen Kontakt zu der kleinen will, aber er soll mir nicht sagen das sie geschrieben hat. Er soll also Geheimnisse vor mir haben.
ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll….
kennt ihr das auch?
6 Antworten
Die Mutter Deines Patenkindes hat offenbar eine falsche oder völlig überkommene Vorstellung von der Patenschaft und setzt Dich offenbar heftigst unter Druck. Das geht gar nicht!
Früher war damit mal eine besondere Fürsorgepflicht für das Patenkind verbunden, wenn den elterlichen Versorgern etwas zustoßen sollte. Im kirchlichen Sinne ergab oder ergibt sich durch die Übernahme der Patenschaft im Grunde immer noch eine moralische Verpflichtung das Patenkind bis zur Firmung im festen Glauben zu begleiten.
Das alles ist heute mehr oder weniger in Vergessenheit geraten und manchmal nur noch vom Wunsch nach Geschenken zu persönlichen oder besonderen Festtagen abgelöst.
Keinesfalls ist damit die Verpflichtung verbunden, das Kind ständig zu begleiten. Aber natürlich wird einem sein Patenkind besonders am Herzen liegen und man wird ein besonderes Auge darauf haben.
Das drückt sich aber keineswegs damit aus, dass man ständige Präsenz zeigt und täglichen Umgang pflegt.
Es ist selbstverständlich, dass das Patenkind bei seiner Mutter zum Mittelpunkt ihres Lebens und ab Geburt zur wichtigsten Person avanciert ist.
Nur Deine Priorität ist eine ganz andere: Bei Dir kommt zuerst Dein Mann und Deine Familie, dann Dein Beruf, gefolgt von den besten Freunden und von dem Patenkind.
Das solltest Du der Mutter unbedingt klar machen. Vor allen Dingen geht es gar nicht, dass sie versucht einen Keil zwischen Dich und Deinen Mann zu treiben.
Wenn die Mutter bei ihrer queren Meinung bleibt, solltest Du die Patenschaft auflösen, weil Du sie unter dieser Bedingungen nicht angenommen hast.
Da werde ich beim Lesen schon aggressiv.
Frag sie doch mal, wo bitte im Patenbrief steht, dass es Pflichtbesuche gibt!
Die hat weitaus größere Probleme, als dass du nicht minütlich nach deinem Patenkind frägst
DU machst das schon recht. Ich sehe zwar mein Patenkind 1x die Woche, aber nicht weil ich mich drum kümmere, sondern weil ich einmal die WOche meine Eltern besuche und die Kleine immer an dem Tag bei Oma und Opa ist.
LAss dich nicht verrückt machen, notfalls, sag ihr mal gewaltig die Meinung!
Gottseidank kenn ich so ein Verhalten nicht.
Schreib ihr das sie Recht hat, das du ganz andere Vorstellungen davon hattest was zu den Pflichten einer Patentante gehört und das du die Verpflichtung zurückgibst und sie jemand anderen aussuchen soll der besser dafür geeignet ist.
Das du das Kind magst und weiterhin gerne mit deiner Freundin befreundet sein willst, aber auch das du voll hinter ihr stehst und sie jemand anderen dafür suchen soll.
Du kannst von deiner Patentante erzählen wie oft ihr euch gesehen habt, (nichtmal Geburtstag und Weihnachten) nur ab und zu, aber das es eben wichtig war das sie da war als du sie vielleicht gebraucht hast, nicht um deinen Alltag zu gestalten.
Vielleicht noch einen Satz darüber das es unfein ist, deinen Gatten zu Geheimnissen dir gegenüber zu verleiten. Überraschungsparties ist etwas anderes, hier wird hinter deinem Rücken über dein Verhalten gelästert und dein Mann aufgefordert das auch noch vor dir geheim zu halten. Das ist eine Einmischung in eure Beziehung die du dir wohl verbittest.
Vielleicht wird sie wieder "normal", aber ich würde damit nicht unbedingt rechnen.
Ursprünglich waren Patenschaften dafür gedacht, dass sich die Paten des Kindes annehmen und sich kümmern, sollte den Eltern etwas passieren.
Heute wird das nicht mehr so eng gesehen und es gibt auch keine rechtliche Verpflichtung das zu tun.
Was es aber gar nicht gibt, ist die Verpflichtung sich ständig um das Kind zu kümmern, wenn die Eltern noch da sind. Das sollte auf freiwilliger Basis geschehen, ohne Druck und schlechtes Gewissen.
Sag ihr klipp und klar, dass es so nicht geht und gleichzeitig würde ich mir "geheime" Nachrichten an meinen Mann verbieten!
Mit solchen Leuten muss man Tacheles reden!
Es kommt auf deinen Kulturkreis an, was erwartet wird.
Ich hatte zwei Patenonkels, die sich gar nicht gekümmert haben. Von einem hab ich ein Teil seines Erbes bekommen. eine Abfindung.
Die Patenschaft war früher eine Absicherung, falls den Eltern etwas zustößt. Ist aber nicht passiert.
Wie du oben schon schriebst. Es ist unnötig, das auf vulgäre Weise zu wiederholen.
Ist doch sch***egal, was Andere erwarten!