Panikstörung mit Agoraphobie?

5 Antworten

Hallo Esther,

schön, dass du bereits in Therapie bist. Um welche Therapieart handelt es sich? Verhaltenstherapie mit oder ohne praktische Übungen?

Meine Therapeutin würde mich gern auf Medikamente setzten um meine Panikattacken unter Kontrolle zu kriegen und um die Ängste zu stillen damit ich wieder mein Leben fortsetzen kann..

Das wirst du u. U. können, aber bitte mache dir bewusst, dass Medikamente lediglich die Symptome lindern, aber keine heilende Wirkung haben!

Du leidest unter einer oder mehreren falschen Konditionierungen, die nicht durch Medikamente aufgelöst werden können. Konditionierungen sind Lernerfahrungen, die wieder "verlernt" werden müssen. D. h. neue positive Erfahrungen lösen alte falsche Verhaltensmuster im Laufe der Zeit ab. Wenn du nun Medikamente nehmen würdest und dabei positive Erfahrungen in angstauslösenden Situationen machst, dann ist das insofern wertlos, als dass du sie den Medikamenten zurechnest und nicht einem von dir neuerworbenen Können.

Hat jemand hier evtl Erfahrung damit?

Ja, ich habe alles in mühsamer Kleinarbeit ohne Medikamente hinter mich gebracht. Du kannst mich gerne anschreiben, wenn du noch fragen hast.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Pescatori  07.10.2019, 19:01

Wie gut, dass bei GF auch solche An- und Einsichten vertreten werden!

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das ist blosse betäubing kann dich auch einggengt fühlen lassen, finde einen ort zum schreien, eine wiese abends wo du alleine bist und auslaufen kannst, wo du auf das gras schlägst und deinen gefühlen freien lauf lässt, etwas steckt in dir, dass angst hat eingeengt zu werden, freiheit oder so.

Versuche es mit natur und langsam unter leute, vertrauen finden, immer die selben orte besuchen, so einfach, wenn es sich nicht bessert würde ich rücksprache halten, kannst aber auch direkt medikamente nehmen und EINSCHLAFEN und dein leben verpassen, jetzt kommt wieder einer an und kritisiert meine meinung.

Ich sage aber! Medikamente kann man nehmen, aber nur in ABSOLUTER KRISE; WENN GARNICHTS geht. wenn du wenig luft bekommst manchmal, dann geh auf ne wiese und leg dich hin, guck den himmel an und sag den gaffern zischt ab, ich brauch 5 minuten ruhe!

SO MACHE ICH DAS!!!!!!


PhillipJan1  07.10.2019, 03:56

sei nicht so angst vor der angst und vor der meinung anderer. das macht noch kränker, engt mehr ein! schei.... drauf was die denken und geh einfach mal und hol luft, soll einer was sagen sagst du MAN ICH HAB HALT WAS; MUSS ICH NICHT RECHTFERTIGEN ENDE

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superodyssey2  07.10.2019, 03:57

Ich nehme seit 5 Jahren regelmäßig Psychopharmakas ein (Kinder und Jugendpsychiatrie)...ein Psychiater verschreibt nicht nur in einer Krise etwas sondern auch vorher gern!

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PhillipJan1  07.10.2019, 03:58
@superodyssey2

eben, die verschreiben immer, die krankenhäuser hier sedieren völlig normale leute, die ein bisschen anders denken und empfinden, ist sofort angeblich eine psychose und ZACK, stillgelegt!

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PhillipJan1  07.10.2019, 04:04
@PhillipJan1

an die FS! - das ist kein witz ich habe es eine zeit mit bier versucht zur not, aber das war ihhhhh - irgendwann habe ich das weggelassen, waren dann unangenehme wochen, hatte neulich einmal in not wieder eins getrunken, aber jetzt nicht mehr, es ist weg! soll heissen NATUR UND WILLE HILFT!

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Esther433 
Fragesteller
 07.10.2019, 04:05

Ja das stimmt schon. Habe noch keine Meinung von der Seite gehört! Und auch noch nie so drüber nachgedacht. Ich werde mit meiner Therapeutin und Eltern drüber reden es alleine nochmal zu probieren ohne Medikamente. Dabei würde ich mich auch viel besser fühlen. Vielen dank

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PhillipJan1  07.10.2019, 04:07
@Esther433

ich sage dass weil viele klein angefangen haben dann immer mehr bekommen und ich kenne eine intelligente frau, die ohne heftige Psychopharmaka garnicht mehr kann obwohl die voll klar im kopf ist und nur spazieren hätte gehen sollen, statt sich zuzudröhnen. deswegen.

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Esther433 
Fragesteller
 07.10.2019, 04:11
@PhillipJan1

Wenn ich so drüber nachdenke wurde ich auch von Anfang mit den Worten Medikamenten und so beworfen.. obwohl noch garkeine Diagnose stand. Ich wohne in einem sehr kleinem Dorf wo niemand ist. Und mit meinem Hund spazieren zu gehen würde bestimmt gut tun!

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PhillipJan1  07.10.2019, 04:12
@Esther433

ja ärzte halt, medikamente provision, am besten noch vetrag mit apotheke ZASTAZASTAZASTA

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Twihard2002  07.10.2019, 14:04

Mega antwort und vollkommen richtig! Die medis werden VIEL zu schnell verschrieben!

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Zuerst zu mir, dann zu den objektiven Informationen über Medikamente: Ich leide seit meinem 17. Lebensjahr (heute bin ich über 30) an einer schweren Panikstörung (inkl. Agoraphobie). Ich hatte mehrmals täglich das Gefühl jede Sekunde drauf zu gehen, zu ersticken oder den Verstand zu verlieren. Die Medikamentenfrage stellte sich für mich zu Beginn nicht wirklich, da ich einfach nach jedem Strohhalm griff der mir angeboten wurde. Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren eine intensive Psychotherapie gemacht und auch andere Strategien erlernt mit meiner Krankheit umzugehen. Ich habe jahrelang schwer daran gearbeitet die Dosis meiner Medikamente immer weiter zu reduzieren. Heute nehme ich nur noch eine minimale bzw. Kleinstdosis (25mg Sertralin). Doch jedes Mal wenn ich versuchte diese ganz abzusetzen hatte ich einen Totalrückfall. Ich habe akzeptiert, dass ich -wenn auch in minimalen Dosen- Medikamente brauche. Da sich die Nebenwirkungen mit dieser geringen Dosis in Grenzen halten ist das irgendwie in mein Leben integrierbar.

Zu dem Medikamenten: Zur längerfristigen Behandlung von Panikattacken und Agoraphobie werden primär Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI verwendet. Konkret dafür zugelassen sind die Medikamente Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Hier findest du eine Übersicht mit Fachinformationen zu all diesen Medikamenten.

SSRI's und SNRI's hemmen selektiv die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin aus dem synaptischen Spalt. Wie dies funktioniert hier im Video. Zu Beginn kann es zu starken Nebenwirkungen kommen, welche jedoch nach einigen Wochen weitgehend wieder verschwinden. Zurück bleiben nur wenige aber sehr unliebsame Nebenwirkungen (falls man von ihnen betroffen ist) wie z.B. das Schwitzen oder die sexuellen Funktionsstörungen.

SSRI's und SNRI's wirken gegen Angstzustände ironischerweise viel zuverlässiger als gegen Depressionen. Doch müssen sie zwingend täglich eingenommen werden (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf) und es dauert 3-5 Wochen bist sich eine angstlösende Wirkung bemerkbar macht.

Helfen SSRI/SNRI nicht gibt es auch noch Alternativen wie z.B. das ältere trizyklische Antidepressivum Opipramol, das einen anderen Wirkmechanismus aufweist. Ferner gibt es auch noch Alternativen die keine Antidepressiva sind wie z.B. Buspiron oder Pregabalin.

PS: Es kann sein, dass dir deine Psychiaterin auch Benzodiazepine für den Notfall verschreibt. Benzodiazepine können einfach bei Bedarf eingenommen werden und wirken bereits nach ca. 20min hoch effektiv angstlösend sowie beruhigend. Problem: Bei zu häufigem/langem Konsum manchen die Dinger schwer süchtig (na ca. 4-8 Wochen der Einnahme). Also wenn dann nur im Notfall konsumieren...


Esther433 
Fragesteller
 08.10.2019, 19:44

Wow vielen vielen Dank das hat super geholfen!!

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Ich hatte früher Angsthemmer genommen. Ebensogut hätte ich Brausetabletten nehmen können.^^

Was mir geholfen hat war:

  1. Disziplin
  2. Geduld
  3. Mir kein Ohr abkauen lassen von einem Psychiater

Ich habe mir immer gesagt: es ist alles nur Einbildung und das Angstgefühl ist nur deswegen da, weil es ein chemisches Ungleichgewicht in meinem Hirn gibt. Das kann man ausgleichen mit positiven Erlebnissen und guter Laune.

Vermutlich SSRI's (da habe ich eine ganze Sammlung)


Esther433 
Fragesteller
 07.10.2019, 03:54

Haben die viele Nebenwirkungen?

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