Panikattacke?

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Hi, Tavor ist ein Notfallmedikament und sollte auch wirklich nur im Notfall genommen werden. man wird ziemlich schnell abhängig. Wenn Du das eine Zeit lang regelmäßig nehmen musst, denke beim Absetzen an einen langsamen AbsetzPlan vom Arzt zu holen, damit die Entzugserscheinungen nicht so heftig sind.

Alles was ein "pam" am Ende hat (Diazepam, Lorazepam/Tavor etc) sind Benzos, die aufgrund ihrer kurzen Halbwertszeit schneller abhängig machen. Gerne lasse ich mich belehren, wenn ich das falsch erklärt habe.

Es gibt andere Medikamente, die auch helfen, aber nicht so abhängig machen. Opipramol (Insidon) wäre sowas. Das hilft aber erst nach einiger Zeit der Einnahme. Nicht verzweifeln! Ich konnte im Vergleich zu Tavor das Insidon ganz schnell absetzen. Tavor hingegen war gruselig.

Dann natürlich eine Therapie, damit Du in so einem Fall besser damit umgehen kannst, denn es geht wirklich. Immer in dem Wissen, die Panikattacke geht auch von alleine wieder weg, stampfst Du zB mit dem Fuß auf (Bodenhaftung) oder lernst andere Sachen, um den Teufelskreis zu durchbrechen.

Alles Gute für Dich!


MisterIXI  16.08.2020, 20:32

Ich will dich nicht belehren, aber folgendes solltest du noch wissen:

  • Ausnahme der "pam"-Regel: Chlordiazepoxid
  • Was ist eine kurze HWZ? Diazepam hat eine HWZ von 40 Stunden. Die Wirksamen Metabolite des Diazepams haben sogar eine HWZ von bis zu 70 Stunden.
ANobbs  16.08.2020, 20:37
@MisterIXI

ok, kannte ich nicht. Danke für die Info ! kurz wie bei Tavor. m.w.n soll man 3 Tage Abstand bis zur nächsten Tablette lassen, damit man nicht abhängig wird. Weiß nicht wie das bei den anderen ist.

MisterIXI  16.08.2020, 20:53
@ANobbs

Da bin ich jetzt auch etwas überfragt. Ich weiß nur, dass man diese entweder einmalig, oder nur wenige Tage gibt.

Egeli16 
Beitragsersteller
 16.08.2020, 20:20

Ich habe 2 Tabletten bekommen aber nur 1 genommen. Allein dass ich es zu Hause habe beruhigt mich. Ich hatte wirklich Angst um mein Leben und das ohne Grund laut Ärzte. Ich will ja Montag dahin nur das beschäftigt mich und alleine recherchieren führt zu noch mehr Sorgen.

ANobbs  16.08.2020, 20:30
@Egeli16

dann haben die Ärzte auch bedacht, dass es abhängig macht und dir nur 2 Stück gegeben. Das ist gut so.

Ja, versuche das mal auszublenden und warte den Besuch des Arztes/Psychologen ab, statt zu viel zu recherchieren. Leg Dich aufs Sofa, guck fern oder lese ein schönes Buch, telefoniere mit Freunden oder tu anderes was Dir Freude bereitet.

Es gibt schon ein paar Dinge die grundlos Angst machen können. Sogar eine klitzkleine Sache wie Geruch, Musik oder anderes kann Panik auslösen, wenn die mit irgendeiner angstmachenden Begebenheit in der Vergangenheit verknüpft ist. Was da passiert ist, kannst Du längst vergessen haben.

Schon das Wissen du hast die Tavor bei dir und kannst sie bei Bedarf nehmen sollte dich grösstenteils beruhigen, nehmen kannst du sie wenn es wirklich nicht auszuhalten ist.

Ich würde mich in Geduld üben, meistens geht es sehr sehr lange bis so etwas wie eine generalisierte Angststörung überwunden ist.

Such dir einen guten Therapeuten, mache eine Verhaltenstherapie.

Finger weg von allem was dir mehr schadet wie nützt, Zigaretten, Drogen, Alkohol, Stress etc.

Es gibt Pflanzliche Mittel die helfen können ohne dein Wesen zu verändern, negativ zu beeinflussen. Zum Beispiel Reishi.

Tavor (Wirkstoff: Lorazepam) gehört zur Gruppe der Benzodiazepine und ist aufgrund des hohen Abhängigkeitspotentials nur für die Kurzzeitbehandlung geeignet.

Wenn du ab Montag in psychotherapeutischer Behandlung bist, dann bist du auf einem guten Weg, da Angststörungen psychotherapeutisch gut behandelbar sind. Die Psychotherapie sollte die erste Säule der Behandlung sein.

Es kann aber unter Umständen manchmal auch eine medikamentöse Therapie einer Angststörung erforderlich sein. Antidepressiva werden nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Angststörungen gegeben, beispielsweise aus der Gruppe der Selektiven-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), z. B. Escitalopram. Antidepressiva machen körperlich nicht abhängig.


Egeli16 
Beitragsersteller
 16.08.2020, 20:17

Also bin ich dadurch wieder Funktionsfahig bin nämlich seit 3 Wochen krankgeschrieben und das belastet. Verträgt sich so was mit Schilddrüse Tablette lthyroxin.? Natürlich frag ich das alles Montag selber beim Arzt aber gibt mir gerade keine Ruhe

UW1969  16.08.2020, 20:33
@Egeli16

Bist du am Montag bei einem Psychiater oder Psychologischen Psychotherapeuten? Das ist ein Unterschied. Ein Psychiater ist ein Arzt (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie). Ein psychologischer Psychotherapeut ist kein Arzt, da er Psychologie studiert hat und darf deswegen keine Medikamente verschreiben.

Fragen zu Verträglichkeit von mehreren Medikamenten soll man natürlich an Ärzte oder Apotheker stellen. Aber ich gehe davon aus, dass es mit dem L-Thyroxin und Tavor keine Probleme gibt, da man das Schilddrüsenmedikament sowieso vor dem Frühstück nüchtern nicht zusammen mit anderen Medikamenten nehmen sollte. Aber ich bin kein Arzt.

2 Typen von Menschen.

Der eine tut neues mit der Angst davor, dabei wird diese Angst dann weniger. Er lernt, wächst ständig. Wird sich selbst bewusster Könner.

Der andere hat Angst vor der Angst, tut nicht mit der Angst. Alle kleinen Ängste vor Neuem gesammelt, werden ihm zu einem Angstberg. Wovor er Panik bekommt.

Google Resilienz und Charisma.

Lerne, mit Angst tun zu wollen.

Psychopharmaka stellen dich nur ruhig.

Angst ist seltsam. Man verlernt sie nur, wenn man es mit der Angst tut, obendrüber bleibt und die jeweilige, neue Angst besiegt. Leben ist lernen wollen und wachsen wollen. Geht jedem so.

Menschen, die sich einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen, haben gute Chancen, von ihren irrationalen Ängsten und Phobien befreit zu werden. Es gibt dabei unterschiedliche Behandlungsverfahren.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie wird auch bei der Bekämpfung von Ängsten angewendet. Mithilfe von Entspannungsübungen, der systematischen Desensibilisierung, dem „flooding“ und dem  Selbstbehauptungsstraining sollen die Ängste „verlernt“ werden.

Analytische Therapien

Psychoanalytische Therapien sind für die Behandlung phobischer Ängste in der Regel weniger geeignet. Die Therapie dauert zu lange, ist zu intensiv und bietet wenig Auseinandersetzung mit den „gemiedenen“ Objekten oder Situationen. Selbst Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, bemerkte einmal, dass der Agoraphobiker irgendwann einmal auf die Straße gehen müsse, um von seinen Symptomen befreit zu werden.

Hypnotherapie

Hypnotherapie wird ebenfalls häufig bei Ängsten und Phobien eingesetzt. Mithilfe von Suggestion wird versucht, den Patienten von seiner Angst zu befreien. Mithilfe der Hypnose können manchmal auch die Faktoren, die der Phobie zugrunde liegen, aufgedeckt werden. Wenn man unter Hypnose in seine Kindheits- und Jugendjahre zurückversetzt wird, kann z. B. deutlich werden, dass die Phobie in Zusammenhang mit einem Angst machenden Erlebnis in der Kindheit steht. Jemand mit Klaustrophobie kann z. B. als Kind in einen Schrank eingesperrt worden sein. Die Angst, die mit dieser Erfahrung zusammenhängt, kann  mithilfe der Hypnose wieder bewusst gemacht werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung