Outing als non-binary?
Hey, ich bin non-binary (14) und ich weiß nicht wie ich mich vor meiner Familie outen soll. Ich will es meinem Vater als erstes erzählen, aber da wir nie über solche ernsten Themen reden wüsste ich nicht wie ich anfangen sollte. Meine Familie ist etwas Homophobe, vor allem meine Großeltern.
Ich fühle mich mit dem Outing vor meinem Vater bereit, aber vor der Familie nicht. Da meine Eltern getrennt sind möchte ich dass mein Vater es als erstes erfährt. Das Outing vor ihm wäre auch denk ich mal eine gute Übung.
Ich bedanke mich für die Antworten schonmal im voraus.
LG Aiko
6 Antworten
Wieso outen?
Du bist wie du bist und das ist normal. Outings können zwar befreiend sein, aber eigentlich tun sie etwas sehr kontraproduktives: Wer sie outet, sagt indirekt doch das er "anders" ist und zwar insoweit anders, dass es dafür eine öffentliche Rechtfertigung braucht. Damit unterstützt man leider eher das Gefühl hetero sei der "normale Standart" und alle weiteren Orientierungen "Abweichungen des Standarts", was es aber nicht ist.
Deshalb finde ich, sind Outings nicht notwendig. Also fühl dich nicht dazu genötigt dich vor deine Familie zustellen und dich zu erklären.
Wenn du allgemein mit deinen Vater über deine Gefühlslage reden willst, ist das mMn etwas anderes
Aber man mag vielleicht auch mit richtigem Pronomen und Namen angesprochen werden. Wenn's so wäre würde ich mich niemals irgendwo outen
Finde ich nicht. Was interessiert es denn deine Oma welchen Geschlecht du dich zugehörig fühlst und ob das wechselt?
Du bist es eben und lebst das aus, reicht das nicht damit sie es checken?
Ganz ehrlich: du bist 14 und gerade der Bereich non-binary ist doch sehr weit gefasst und manchmal etwas schwammig definiert. Du bist gerade erst dabei, dich als Mensch (und damit auch deine Sexualität) zu entdecken. Gibt dir dafür Zeit. Ich finde auch nicht, das es etwas ist wo man sich „outen“ müsste. Man ist, wie meine Oma etwas knackig formulieren würde „nicht Fisch, nicht Fleisch“., aber ist dabei? Sollte sich das bei dir wirklich stark ausprägen dann wird deine Familie das schon merken. Finde die nächsten Jahre erstmal für doch raus, was und wer du genau bist, dann hast du auch genug Kraft und Erfahrung, es anderen zu erklären.
Sexualität ist individuell, persönlich und es bedarf nicht, sie sofort darzulegen.
Das Outing kann also getrost warten, da es im Moment nichts bringt ausser Staub aufzuwirbeln.
Das sieht anders aus, wenn jemand in dein Leben tritt und du zu eurer Liebe stehen willst, einfach weil es für dich wichtig ist, dass diese Person in deinem Umfeld respektiert und angenommen wird.
Denn dann gibt es einen konkreten Grund, für den es sich lohnt deine Neigung bekannt zu geben.
non-binary hat nichts mit Sexualität zu tun. Das was du wahrscheinlich meinst, heißt "bi" oder "Bisexualität".
Sexualität beantwortet die Frage "Auf wen stehe ich?".
non-binary beantwortet die Frage "Wer bin ich?".
Was Deine Großeltern dazu sagen, ist völlig irrelevant! Dass Du mit Deinem Vater solch persönlichen Dinge nicht besprechen kannst, ist sehr schade! Dazu sind Eltern da!
Du musst es auch gar keinem erzählen bzw. nur den Leuten, denen Du vertraust: Deinen Freunden. Befreunden kannst Du Dich mit jedem Menschen der Welt (außer mit Trump und Putin 😉). Da musst Du Dich vorher nicht outen!
Warum möchtest du es denn erzählen?
Ich meine ist es nicht wichtig das meine Familie davon weiß?