Oma hat Alzheimer?
Ich komme direkt zur Sache...
Meine Oma hat Alzheimer, und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich kann es nicht ertragen Ihr zuzusehen wie sie Ihr Gedächtnis immer mehr und mehr verliert. Sie ist mittlerweile so weit das sie Namen nicht mehr weiss, und sie hat gefragt, was wir an Weihnachten gemacht haben, obwohl wir da bei Ihr waren. Sie fragt immer wieder das gleiche und ruft uns alle fünf Minuten an.
Mein Vater will sie bald mit mir besuchen, aber ich weiß nicht ob ich das aushalten würde. Ich erkenne sie nicht mehr wieder, weil ich meine Oma so lustig und lebensfroh in Erinnerung habe. Aber nun ist sie das nicht mehr.
Nun zu meinem Fragen:
- Weiß sie, bzw. merkt sie selbst wie Ihr Gedächtnis immer mehr schwindet? Kann man beschreiben, wie sie sich fühlt? Ich möchte nicht, dass sie es merkt oder sie sogar weiß, dass sie bald alles vergessen wird?
- Wie weit wird es sich entwickeln, also was wird sie noch alles vergessen? Kann man das beantworten?
- Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie nicht besuche. Ich möchte ihr zwar eine Unterstützung sein, aber wir oben schon erwähnt, verkrafte ich das nicht. Ich weiß, dass es letzten Endes meine Entscheidung ist, aber was soll ich machen? Gibt es einen Weg, wie es für mich leichter ist, es zu verkraften? Ich kann momentan mit niemandem darüber sprechen, weil ich keine Person habe, der ich vertraue.
Vielen Dank für alle Antworten, dieses Thema belastet mich wirklich sehr. Und bitte stellt mir Fragen, falls ihr noch etwas wissen müsst, um meine Frage zu beantworten. Vielleicht hat ja jemand selbst Erfahrungen mit der Krankheit bei bekannten gemacht?
14 Antworten
Mein Opa hatte das auch und man kann deien Fragen nicht allgemein gültig beantworten, weil der krankheitsverlauf sehr unterschiedlich ist.
Manche Leute wissen, was mit ihnen passiert, manche wissen es nur manchmal, manche gar nicht oder wussten es mal, haben es aber irgendwann vergessen.
Bei meinem Opa war es so, dass es am Anfang nur sehr langsam verlief, bis meine Oma eine Knie-OP hatte und er für die Zeit, in der sie danach im Rollstuhl saß, in ein Pflegeheim musste. 4-6 Monate waren angedacht. Er war keine 3 Wochen da, da hatte sich die Krankheit drastisch verschlechtert (es fehlte einfach die tägliche gewohnte Routine, die er kannte) und er wusste nicht mehr, wer meine Oma ist, nur, dass er sie von irgendwo her kannte und vermutete, sie sei seine Schwester (die hat er seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen und weiß nicht, was mit ihr passiert ist). Als er 3 Monate da war, erkannte er niemanden mehr, er wusste nicht mal mehr, wer er ist. Bis auf wenige klare Momente. Als ich ihn besuchen war (das war nur dieses eine Mal), da hat er sofort meinen Namen gewusst und dass ich seine Enkelin bin, er wusste, mit wem ich zusammen war und fragte, wie meine Ausbildung läuft. Und er fragte, wieso wir ihn nicht sterben lassen, er will das so nicht mehr.
Das war furchtbar und ich habe danach gesagt, dass ich nicht mehr hingehen werde, weil ich ihn so nicht in Erinnerung behalten möchte.
Niemand, vermutlich auch er nicht, hat mir das übel genommen. Sie kann nichts für ihre krankheit, du nichts dafür, dass dich das zu sehr mit nehmen würde und wenn dir das jemand vorwirft, frag ihn, ob du auch einfach mal so tun solltest, als ob du diesen Menschen nicht kennst und ob er trotzdem eisern an deiner Seite stehen würde, als wärs nicht so. Das ist verdammt schwer, manche können das, andere nicht und das heißt nicht, dass man weniger liebt oder schwach ist, im Gegenteil. Niemand will von jemandem, den er liebt, vergessen werden.
Gib deinen Leuten, die sie besuchen gehen, eine Nachricht für sie mit. Einen handgeschriebenen Brief z.B. in dem du ihr sagst, wie lieb du sie hast, aber dass es dir zu sehr weh tut, wenn sie dich nicht erkennen sollte und du für sie fremd bist.
Ja, meine Oma hat diese Krankheit jetzt schon 5 Jahre, ich weiß, das ist enorm lang, aber die ersten 3 Jahre hat es niemand außer meinem Opa gemerkt, das sie immer vergesslicher wird. Dann ist mein Opa gestorben, und seit dem wird es sehr schnell immer schlimmer. Sie nimmt zwar Tabletten, jedoch helfen die kaum etwas.
Alzheimer ist eine der häufigsten Demenzformen. Dabei baut sich das Gehirn nach und nach ab. Genauer gesagt sterben Gehirnzellen ab und daran "verdummt" man bis man eben Hirntod ist. Das hört sich Hart an und das ist es auch.. aber du solltest deine Erinnerungen bei deiner Fröhlichen Oma verbleiben lassen und nicht das jetztige Bild im Kopf haben.. denn so ist sie nicht gewesen.
Habe ebenfalls ein Kommentar hier gelesen bzgl. der Vererbung von Alzheimer, diese ist in etwa nur 1% erblich bedingt. Also musst du dir dabei ebenfalls keine Sorgen machen.
1. Wenn es anfängt, merken Menschen selbst das erstmal, danach nicht mehr.
2. Wie bereits gesagt baut sich das Gehirn immer weiter ab bis sie nichts mehr weiß und auch nichts mehr machen kann.
3. Es gibt keinen Grund ein schlechtes gewissen zu haben. Deine Oma liebt dich und das weiß sie auch. Rede offen mit deinem Vater darüber und wie du dich Fühlst. Er wird das sehr wahrscheinlich verstehen.
Ich wünsche dir und deiner Familie das beste und Kraft. Du packst das schon 💪🏻
Hey,
Weiß sie, bzw. merkt sie selbst wie Ihr Gedächtnis immer mehr schwindet?
Ganz am Anfang merken die das noch, später bekommen die das aber nicht mehr mit.
Kann man beschreiben wie sie sich fühlt?
Ich denke verwirrt ist das richtige Wort.
Gibt es einen Weg wie es für mich leichter ist es zu verkraften?
Du solltest sie trotzdem besuchen gehen. Du wirst lernen, damit klar zu kommen.
Wenn sie irgendwas zu dir sagt, was keinen Sinn macht, dann wäre es das beste für alle Beteiligten, wenn du einfach so wenig wie möglich drauf eingehst. Es bringt nichts wenn du es ihr versuchst zu erklären.
Sprich am besten mit deinem Vater darüber, der kann dir besser helfen als wir.
Alles gute.
Das tut mir leid für eure Oma und für euch. Alzheimer ist eine traurige Sache. Deine Oma merkt es vermutlich ab und zu selber. Aber wie du sagst, sie war ein lebensfroher Mensch. Sie ist immer noch derselbe Mensch, nur eben ist sie krank. Geh zu ihr. Sie freut sich bestimmt. Und wenn sie 5x das selbe fragt, ist es doch egal. Redet mit ihr, als würde sie was zum ersten Mal fragen.
Sie ist und bleibt deine Oma und wer weiss, wie viel Zeit ihr noch gemeinsam habt. Nutzt sie.
1. Also meine Oma hat das auch und manchmal fällt ihr das auf das sie sachen vergisst
2. Das entwickelt sich immer weiter bis sie am Ende gar nichts mehr weiß
3. Einfach durchziehen
Also zb manchmal frägt sie ganz oft was zb welcher Tag ist dann sag ich immer zb Dienstag und manchmal checkt sie das ich das eben schon gesagt hab und dann sagt sie ach stimmt
Aber ich denke nicht das sie es richtig mitbekommt
Wie schätzt du empfindet es deine Oma Sachen zu vergessen? Macht es sie auch traurig? Oder findet sie das vielleicht nervend, oder fällt es ihr nicht direkt auf?