Offenes Ende oder Erklärung?
Moinsen,
Wie findet ihr Geschichten mit offenen Enden? Mit unerklärten Geschehnissen? Findet ihr es schön, wenn man sich selber noch ein paar Hintergrundinfos dazu dichten kann, ohne es vorgeschrieben zu bekommen? Oder wollt ihr lieber alles vorgelegt bekommen?
Bitte fügt ein Erklärung zu eurer Antwort hinzu. Ich würde es gern wissen.
Für mich persönlich, hängt dies voll und ganz von der an sich Geschichte ab.
LG, Leni
10 Stimmen
5 Antworten
Ich würde auch sagen es kommt drauf an. Das Ende sollte eben zur Geschichte und deren Asussage passen und in irgendeiner Form zufriedenstellend und stimmig sein.
Ungünstig sind offene Enden eben, wenn sie den Leser unzufrieden zurücklassen, mit dem Gefühl das da schlicht etwas fehlt. Sie haben aber den "Vorteil", dass sie Mysterien besser bewahren oder zum Nachdenken anregen können. Eine Geschichte mit einem abgeschlossenen Ende, in dem alles geklärt wird, ist natürlich auch zufriedenstellend, aber mit sowas kann man eben leichter abschließen. Bei offenen Enden kann das schwerer sein. (Ich glaube von David Lynch gab es da auch ein nettes Zitat, dass klare Antworten uns letztlich davon abhalten weiter über eine Geschichte darüber nachzudenken bzw. den Dialog darüber stoppen, weil man durch sie nicht weiterspekulieren muss).
Wenn sich hingegen eine Geschichte hauptsächlich darum dreht Antworten zu finden und alles zu klären, dann sollten sie meistens schon einen sehr guten Grund haben, wenn sie trotzdem auf ein offenes Ende zusteuern will. Beispielsweise wären die Sherlock Holmes Geschichten wahrscheinlich deutlich anders angekommen, wenn jede davon nach langwieriger Ermittlung mit den Worten "Leider haben wir nie herausfinden können, wer der Täter war und wie er es gemacht hat" geendet hätten. ;)
Ansonsten kann man ja auch prinzipiell beides haben: Zum Beispiel klare Antworten auf bestimmte Dinge und Ungewissheit in anderen.
Ich finde es kommt darauf an was es für ein Genre ist. Stephen King regelt das teilweise extrem gut, in einer seiner Novellen z.B hat er ein mehr oder weniger offenes Ende. Es ist jetzt 5 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe und zerbreche mir immer noch den Kopf darüber, denn es wird nie aufgelöst ob der Charakter schlichtweg Verrückt geworden ist, oder ob alles was er erlebt hat wahr ist. Das finde ich total genial.
Bei fantasy Romanen etc finde ich sowas eher störend.
Kommt drauf an. Wenn es dermaßen offensichtlich ist, dass kein Raum für weitere Interpretation vorhanden ist, finde ich es nicht so gut. Wenn man allerdings wirklich spekulieren kann, da mehrere Optionen realistisch erscheinen, kann das schon spannend sein.
Das ist gerade das schöne, dass man bei Büchern nicht alles vorgegeben bekommt. Während des Lesens stellst du dir ja vor was im Buch passiert. Jeder schaut bei Lesen einen anderen Film, der allerdings nur den gleichen Inhalt hat. Die Form ist vom Leser frei wählbar. Und auch das Ende kann sich jeder dazudichten. Der Leser muss nicht alles immer direkt vorgekaut bekommen.
LG Hoppelchen
Hi, ich mag beides sehr gerne.
Ich lese sozusagen beide Varianten.
Voralldingen bei Kurzgeschichten, mag ich es, wenn man sich sozusagen, selber das Ende überlegen kann